JA – NEIN – Weiß nicht: Über Politik wird gerne geschimpft
Red. Politik & Wirtschaft [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Die FDP setzt auf konkrete Beispiele bei ihrer Werbung um die Stimmen der Erstwähler. „Über Politik wird gerne geschimpft… ein deutliches Zeichen, dass Politik etwas bewegt“, heißt es auf der ansprechend-gestalteten Postkarte. Was interessiert junge Leute?
Diese Frage ging BZMG bereits bei den Erstwählerbriefen zur Kommunalwahl an.
Das jetzige Lebensumfeld und gegenwärtige Probleme dürften jedenfalls für die Wahlentscheidung – und für den Entschluss überhaupt wählen zu gehen – zumindest bei Unentschlossenen und nicht familiär-geprägten Erstwählern ausschlaggebend sein (BZMG-Tipp: Erstwähler-Studie des Berufskollegs Viersen Teil I und Teil II).
Die Zeichen der FDP für junge Menschen:
„Wir sind dafür verantwortlich, dass man am Wochenende bis 5 Uhr (künftig ohne Begrenzung) in der Disco bleiben darf.“
Disco, Abtanzen, Feiern kommt bei vielen jungen Erwachsenen an.
„Wir haben dafür gesorgt, dass mehr Lehrer an unseren Schulen unterrichten. Und wir wollen, dass unsere Schulen nicht von Roten oder Grünen zugunsten einer Einheitsschule geschlossen werden!“
Einheitsschule kommt klar bei jetzigen und ehemaligen Gesamtschülern nicht an (das Thema wird mit zunehmenden Wahlkampfgetöse langsam zum Nervfaktor und Reizthema). Unterrichtsausfall bedeutet für viele auch „mehr freie Zeit“ – also auch ein durchwachsenes Argument und mehr was für das leistungsorientierte Schülerklientel. Na ja…
Bei den anderen Schülern wird die Angst vor Schulschliessungen geschürt, aber „wir kommen wohl noch bis zum Abschluss durch, danach ist das nicht mehr mein Problem“. Ob das Argument zieht, kommt auf Diskussionen in der Familie an.
„Wir haben ermöglicht, dass man werktags lange shoppen gehen kann.“
Die Mädchen wird’s eher freuen, Jungs haben mit shoppen eher weniger im Sinn.
Shoppen ist auch eine Geldfrage und je nach Empfänger ist da auch nicht viel zum Ausgeben vorhanden.
„Wir haben dem Staat verboten, heimlich alle PC’s online zu durchsuchen.“
Kommt an. Wer will schon gerne ausgeschnüffelt werden. Und wer sich hierzu noch keine Gedanken machte, der kommt vielleicht zum Denken.
Wer noch mehr wissen will, der soll auf die FDP-Homepage schauen.
Fazit: Vier Aussagen, von denen mindestens eine für den Empfänger ansprechend sein kann.
Der knappe Stil und die Gestaltung der Postkarte ist Erstwähler-freundlich.