FWG an ihrem Gründer gescheitert • Wahlergebnis von nur 1,82% reicht nur für ein Mandat

Bernhard Wilms [ - Uhr]

Nur ein einziger Sitz ist die Ausbeute des von der Oberem-FWG sehr still geführten Kommunalwahlkampfes.

Kandidaten, die meist niemand kannte, ein Wahlprogramm, das nur auf einer FWG-Homepage zu lesen ist, Plakate, die sich gut als Erinnerungstücke eignen, …

Dabei hatte es weit vor der Wahl hoffnungsvoll begonnen, als der damalige FWG-Fraktionsvorsitzende Bernd Püllen den Anstoss dazu gab, dass der Neubau der Stadtbibliothek nicht zustande kam.

Geschickt hatte Püllen durch einen FWG-Antrag für einen Ratsbürgerentscheid einen, von einer populistisch agierenden Gruppe, angestrebten Bürgerentscheid verhindert.

Außerdem hatte sich die FWG-Ratsfraktion auch bei anderen Themen „geöffnet“, und ihre bis dahin als „stur“ bewertete „Dagegen-Haltung“ weitgehend aufgegeben. Eine Entwicklung, die der FWG nicht nur Respekt auch bei politischen Gegnern einbrachte, sondern ihr auch gute Chancen eröffnete, bei der Kommunalwahl erfolgreich abschneiden zu können.

Diesen Erfolg haben die Mitglieder der FWG unter tatkräftiger Führung des Parteigründers Erich Oberem selbst verhindert, indem sie in ihren Wahlbezirken hoch angesehene FWG-Kandidaten (z.B. Püllen, Blümel, Schippers, Gruhn …) vergraulten – auch wenn sie dies nicht überblicken konnten/wollten/sollten/.

Erich Oberem und viele FWG Mitglieder haben sich selbst „eingebrockt“, dass viele engagierte Mitglieder die FWG verließen, mit dem niederschmetternden Resultat, dass nun die FWG nur noch mit einem Ratsmitglied vertreten ist, das weder Antragsrecht besitzt, noch in einem Ausschuss Stimmrecht hat.

Ob oder wie lange sich das einzig verbliebene FWG-Ratsmitglied Klaus Oberem das antun wird, bleibt abzuwarten.

Nicht auszuschließen ist, dass Klaus Oberem auf sein Mandat verzichtet und für FWG-Neu-Mitglied Stefan Wimmers (ehemals CDU-Mitglied und CDU-OB-Kandidat) Platz macht.

Nicht auszuschließen ist aber auch, dass Erich Oberem, sollten beide „Listenvorgänger“ auf ihr Mandat verzichten, als „Einzelkämpfer“ im Rat erscheint.

Welche Chancen auf ein erfolgreiches politisches Wirken für die Mönchengladbacher Bürger die FWG durch die bekannten parteiinternen „Aktionen“ vernichtet hat, zeigen die Fakten des Wahlabends.


Im Wahlbezirk 01 (Rheindahlen-Ortskern) errang das ehemalige FWG-Mitglied in der Bezirksvertretung, Peter Blümel, als parteiloser Einzelkandidat ohne großen Aufwand 8,2% der Stimmen, mit dem von der FWG aufgestellten Karl Heinz Phlipsen verlor die FWG 9%-Punkte gegenüber der Kommunalwahl 2009.


Im ehemaligen Wahlbezirk 31 (Giesenkirchen-Süd) von Bernd Püllen (die FWG stellte hier keinen Kandidaten) entging der FWG ein hochwahrscheinlich zweistelliges Ergebnis, wovon mit großer Wahrscheinlichkeit der CDU-Kandidat Ralf Werner Kremer profitierte. 2009 hatte sich dieser mit nur wenigen Stimmen Differenz gegen den damals aussichtsreichen Oliver Büschgens (SPD) durchgesetzt.

Gespräche mit Politikern unterschiedlicher Parteien am gestrigen Wahlabend sahen sich bedauernd in ihren Einschätzungen bestätigt, dass sich die FWG selbst „zerlegen“ würde.

Vielleicht liegt dem aber auch die These zugrunde, die der „FWG-Spitze“ zugesprochen wird: ‚Wer die FWG nicht wählt, ist selber schuld’.

3 Kommentare zu “FWG an ihrem Gründer gescheitert • Wahlergebnis von nur 1,82% reicht nur für ein Mandat”
  1. @Stadtfilzer

    Nein, kein Problem.
    In der Bezirksvertretung West hat die FWG ein Mandat, wie bisher auch. Zum Glück nicht mehr Herrn Blümel, sondern nun Herrn Pflipsen.

    Und wenn Sie wissen möchten, wie Herr Blümel tickt, dann brauchen Sie nur mal auf seinem Facebook-Profil vorbeizuschauen. Der Mann teilt gerne aus, kritische Kommentare zu seiner Person möchte er aber unterbinden. So auch mit dem Zitat “… aber jetzt ist Ende mit dem fwg Thema !”

  2. @ Beta S.

    Verstehe nicht, was Sie sagen/ausdrücken wollen. Ich stelle es mal so dar, vielleicht erklärt es sich dann für Sie besser:

    4,59% – FWG 2014, Pflipsen

    13,6% – FWG 2009, wer auch immer es damals war

    ergibt:

    9,01% – FWG weniger, also Differenz von 2009 zu 2014

    8,01% – 2014 Peter Blümel als parteiloser Kandidat

    8 % – 2009 Blümel, FWG (mehr als 2004)

    Tatsache bleibt, dass Peter Blümel bei diesen Wahlen als freier Kandidat 8,01% (genauso wie 2009 die 8% für die FWG) holte und die FWG (vertreten durch Pflipsen) nur 4,59%.

    Wo ist nun das Problem? Was wollen Sie erklären oder Herrn Blümel anlasten?

    Möchten Sie, dass es statt der Aussage, die Sie Herrn Blümel zuschreiben (Zitat): “… aber jetzt ist Ende mit dem fwg Thema !”,

    mit dem Thema FWG und wie sie sich in unnachahmlicher Weise zerlegte, bzw. durch deren Vorsitzenden Herrn Oberem zerlegt wurde, ständig weiter geht?

    Kein Problem, ich denke, dass sich sicher jemand findet, der das genussvoll von vorne bis hinten breit tritt.

    Es ist Herrn Blümel anzurechnen, dass er nicht ständig nachtritt, wie es, im Gegensatz zu ihm, manche Leute nicht lassen können.

  3. Interessante Betrachtung durch die BZ für Rheindahlen-Ortskern… Dort hat Kalla Pflipsen als FWG-Newcomer nicht 9%-Punkte verloren, sondern gegen Peter Blümel 4,59% gewonnen.

    Damit ist das Ziel der FWG im Stadtbezirk West erreicht: Blümel aus der Bezirksvertretung raus, Pflipsen rein.

    Bin mal gespannt, wie Blümel mit dem ständigen Veröffentlichungsdruck umgeht. Noch am Wahlabend, 25. Mai, konnte er die Kommentare zu seinen Postings bei Facebook unter „Du bist Mönchengladbacher, wenn…“ nicht mehr ertragen.

    „… aber jetzt ist Ende mit dem fwg Thema !“, wollte er uns vorschreiben. Merkwürdiges Demokratieverständnis für einen, der mal Oberbürgermeister werden wollte!

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