„Live-Duell“ zwischen Bude und Reiners bei BVMW – Teil II: Über Alleinstellungsmerkmale, Wahlentscheidungen und „Regieren“ vs. Repräsentieren [mit Video]
Bernhard Wilms [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Nach dem Eindruck von Moderator Michael Obst scheinen die Unterschiede zwischen den „Duellanten“ Norbert Bude (SPD) und Hans-Wilhelm Reiners (CDU) nicht besonders ausgeprägt zu sein. Beide seien für die Anhänger der jeweils anderen Partei durchaus wählbar.
Auf die Frage, welche Alleinstellungsmerkmale die beiden hätten, meinte Bude sich das Attribut „Kümmerer“ in großen und in kleinen Dingen erworben zu haben. Reiners hob hervor, dass er „sehr sehr gut“ vernetzt sei, gut zuhören könne und sich aus den so erlangten Informationen gut seine Meinung bilden und Entscheidungen treffen könne.
Unter welchen Gesichtspunkten treffen Wähler ihre „Wahl“, sind es mehr rationale oder mehr emotionale?
Für Reiners ist die Frage von emotionalen oder rationalen Wahlentscheidungen kaum zu beantworten. Die These von „Stammwählerschaften“ sei in den vergangenen Jahren nicht mehr haltbar, weil die Zahl der Unentschlossenen und der Wähler, die sich erst sehr spät einscheiden, immer größer werde.
Bude meinte, dass Emotionalität und Rationalität kein Widerspruch seien und beschrieb dies am Beispiel der Ansiedlung der Santanderbank, für die eine Straße umbenannt und die Adresse „Santander-Platz 1“ geschaffen worden sei und meinte, dass diese Straßenbenennung emotionale Wirkung gehabt hätte, für die (rationale) Ansiedlungsentscheidung jedoch nicht wichtig gewesen sei. Emotionale Wahlentscheidungen macht Bude insbesondere mit der Frage der Repräsentation der Stadt durch den Oberbürgermeister fest.
Mit dem Stichwort „Repräsentation“ gelang Bude eine geschickte Überleitung zu der Kritik, er würde seine Arbeit mehr im Repräsentieren als in der Leitung der Verwaltung sehen. Wie schon beim „Politischen Aschermittwoch“ der SPD betonte er, er hätte „sauber dokumentiert“ und analysiert, dass er 80% seiner Arbeitszeit als Verwaltungschef arbeite und nur 20% für Repräsentationen aufwende. Dies sei eine „goldene Regel“.
Für Reiners sind Prozentzahlen nicht relevant. Es gebe sicherlich Repräsentationstermine, die notwendig seien, jedoch auch andere, die man nicht zwingend wahrnehmen müsse.
Es sei ganz wichtig, die Verwaltung zu führen und den Rat zu leiten. Mit diesen Aufgaben sei man (als Oberbürgermeister) sehr gut ausgelastet. Im Zweifel würde er sich immer für Verwaltungsaufgaben entscheiden. Bude dazu: „Dann haben Sie viele freie Wochenenden“. Reiners’ Antwort: „Man kann an Wochenenden auch Verwaltungsarbeit leisten“.
Bude meinte ergänzend, dass beispielsweise Karneval zur Repräsentation zähle, weil der Veilchendienstagszug mit 400.000 Besuchern in der Stadt als „Marketing für die Stadt“ zu werten sei.
Reiners zweifelte einen gewissen Marketingeffekt nicht an, wohl aber Besucherzahlen und meinte, dass die Besucher dann in 30er Reihen am Zugweg gestanden haben müssten. Er jedenfalls sah das differenzierter als Bude.
8.
Brummbär schrieb am 17.04.2014 um 19:46 Uhr:
@ Henner Steigert
Budes Macht. Ja, da haben Sie wohl recht. Die glaubt der wirklich zu haben.
Was die Verwaltung anbelangt, deren Chef er ist (die Ärmsten!), hat er Macht. Leider. Leider, weil nur kraft seines Amtes und nicht auf Grund seines Könnens. So einen Chef gönnt man seinen Feinden nicht.
Der Mann hatte Glück. Mehr nicht. Ich bekenne mich schuldig ihn auch gewählt zu haben und gehofft zu haben, dass er endlich mal aufräumt. Ergebnis/Note: unbefriedigend.
Inzwischen habe ich kapiert, dass der nur das richtige Parteibuch und Gegenkandidaten hatte, die teils noch schlimmer als er waren. Bude war das vermeintlich kleinere Übel, verbunden mit vielen, vielen Hoffnungen der Bürger, die ihn deshalb wählten, die er massiv enttäuscht hat. Ich fühle mich betrogen.
Was das Kümmern betrifft soll er mal seinen Gegenkandidaten von 2009, Herrn Post fragen, wie das geht. Der macht das in Neuwerk. Zumindest dort finde ich den Mann richtig gut.
Mir wurde schon 2010 klar, dass ich nicht das kleinere Übel, sondern leider mit Bude ein ganz großes gewählt habe. Dumm gelaufen.
@ Henner Steigert – MINTO
Ja, dieses Gehabe um die Arcaden und dieser tolle Name MINTO sind echt der Brüller. Bude traue ich zu, den toll zu finden. Eigentlich schon egal wie dieses Monstrum heißt.
Zumindest kann man dort demnächst bei Aldi einkaufen und kommt bei Regen trockenen Fußes zum Auto. Aldi de Luxe. Das hat Gladbach gefehlt! Sowas war dringend nötig! Dafür muss so ein Trumm gebaut werden, das wie eine Faust aufs Auge passt. Städtebaulich der Super-GAU.
Dafür geht der “Dank“ vor allem an die CDU, FDP, FWG (insbesondere Herrn Oberem) leider auch SPD. Hübsch überdimensioniert und geschmacklos.
Bude fand das Ding schon immer klasse. Der hat auch das noch größere Monster-HDZ gut gefunden, das uns erspart wurde.
Gut, dass wenigstens die Grünen (Sasserath) damals einen klaren Kopf behalten haben und gegen dieses HDZ geklagt und noch schlimmeres verhindert haben. Nicht auszudenken, wie sowas erst ausgesehen hätte!
7.
Henner Steigert schrieb am 17.04.2014 um 16:21 Uhr:
@ alle
Vielleicht ist ja nur das „s“ etwas verrutscht.
Statt des sinnleeren Spruch „BUDE MACHTS“ wäre der sicherlich ebenso sinnleere „BUDES MACHT“ näher an der Wahrheit gewesen.
Vielleicht kommt ja Herrn Budes Wahlslogan aus der gleichen „Feder“, wie der neue verdummende und anbiedernde Name für den neuen Einkaufstempel an der Hindenburgstraße, der da lautet „MINTO“.
War nicht Herr Bude auch Mitglied der „Namensfindungsjury“, der „MINTO“ so gut gefallen hatte.
Dann würde sich vieles erklären.
Mal so nebenbei: Es war schon angenehm, dass sich die BZ-MG nicht an diesem MINTO-Hype beteiligt hat.
6.
M. Angenendt schrieb am 17.04.2014 um 11:02 Uhr:
@ Ypsilon
Schließe mich Ihrer Meinung an, dass der Spruch „Bude machts“ unterirdisch ist. Wir sind da in guter Gesellschaft, weil nicht die Einzigen.
Toll finde ich die Schreibweise auf den Plakaten. „Machts“ geht zwar, besser/richtiger/ sprachlich eleganter ist „macht’s“. Sieht auch besser aus.
Ein mutiges Ausrufezeichen dahinter hätte Dynamik vermittelt. Hat er sich das nicht getraut?
Kapiere ich nicht, er hält sich doch für einen Kümmerer.
Egal. Das Plakat ist eh‘ verkorkst.
Gibt diesen Spruch: man hätte jemand fragen sollen, der/die was davon versteht.
5.
Belodri schrieb am 16.04.2014 um 21:15 Uhr:
@Ypsilon
…das Foto von Bude zeigt seine Falschheit. Es passt auch zu seinen vor den Bauch verschränkten Armen (letztmalig zu beobachten im Pongser Jugendheim), die Hände im Gesicht…-Budes Erkennungszeichen verraten seinen Charakter!
4.
Ypsilon schrieb am 15.04.2014 um 21:21 Uhr:
Reiners & Bude treffen inzwischen an so manchem Laternenpfahl aufeinander. Konkret: hängen untereinander.
Ein echtes Duell. Wer dabei besser weg kommt ist klar.
Bude sieht auf den Plakaten ganz schön verkniffen und missmutig aus. Wer hat denn diese Fotos gemacht!
Kein offener Blick, eher so als würde er sich voller Qual noch einmal dieser Herausforderung stellen müssen und hat zusätzlich vor dem Fototermin nochmal in eine Zitrone gebissen. Wenigstens die Mundwinkel hätten mit Photoshop etwas hoch gezogen werden können.
Die Krönung sind diese zwei Worte: Bude machts!
Ein unterirdischer Spruch! Wem ist dieser Quatsch nur eingefallen! Nein, so sieht kein Kümmerer oder gar Macher aus.
3.
Rademacher schrieb am 18.03.2014 um 23:26 Uhr:
Wahlentscheidungen emotional oder rational.
Was hat das Histörchen v on Bude mit der Santander-Bank da zu suchen? Der Vergleich hinkt gewaltig. Straßen nach Unternehmen zu benennen, die da ihren Firmensitz haben ist nichts Ungewöhnliches oder neues. Das ist längst normal. Mit Wahlentscheidungen überhaupt nicht zu vergleichen.
Herr Reiners hat recht. Karneval angeblich 400.000 beim Zug. Hab ich mich auch gefragt wie das ging. Schon bei Fußballspielen oder Konzerten mit vielen Besuchern von auswärts geht hier gar nix mehr. Da kommen weniger als 100.000. Wenn wirklich 100.000 oder mehr zum Zug von auswärts gekommen wären – was wäre hier los gewesen? Ist mir das entgangen, dass die ganze Stadt ein einziger Stau war?
Das mit der Rhetorik da braucht der OB Bude dringend Nachhilfe. Er kommt gar nicht gut rüber.
Ob sich das Üben noch lohnt? Die paar Monate reicht das auch noch.
Bude als Kümmerer??? Muss mir wie den anderen Kommentatoren hier, was entgangen sein.
2.
Pincopallino schrieb am 18.03.2014 um 19:35 Uhr:
Um etwas sehr Wesentliches hat er sich jedenfalls ganz und gar nicht gekümmert, nämlich um unser Stadtbild.
Ich finde, es ist in den letzten Jahren immer trostloser geworden, geradezu deprimierend.
Immer weniger Grün zugunsten von unnötigem Straßenausbau (Korschenbroicher Straße), abgestellte und vor sich hin gammelnde Brunnen, Wegfall von Bepflanzungen.
Gleichzeitig sammelt sich überall mehr Schmutz und Dreck. Man gewinnt den Eindruck, dass auch hier gespart wird.
Wer will schon in einer Stadt leben, in der es kaum noch einen Bereich gibt, an dem man sich gerne aufhält, wo man vielleicht Entspannung und Erholung finden kann?
Aber Hauptsache, wir bekommen das neue große Shopping-Center. Ist doch egal, dass dadurch auch den Geschäften auf der Hindenburgstraße der Garaus gemacht wird, die bis heute noch überlebt haben.
Wie schön wäre es hingegen gewesen, den alten Theatervorplatz zu einer grünen Insel inmitten der Stadt zu machen… Aber vermutlich hält der „Kümmerer“ Bude derartige Ansinnen für völlig naiv und hinterwäldlerisch.
Und ist es nicht toll, dass die Santanderbank am Santanderplatz 1 zu finden ist? Doch, das ist wirklich wesentlich für uns …. Autsch!
1.
Ypsilon schrieb am 18.03.2014 um 17:07 Uhr:
Na, sowas! Herr Bude ein Kümmerling?
Welche Überraschung! Da ist mir doch glatt was entgangen.
Auch schön:
„Wie schon beim „Politischen Aschermittwoch“ der SPD betonte er, er hätte „sauber dokumentiert“ und analysiert, dass er 80% seiner Arbeitszeit als Verwaltungschef arbeite und nur 20% für Repräsentationen aufwende. Dies sei eine „goldene Regel“.“
Wenn der OB schon betonen muss, dass er „sauber dokumentiert“, dass er mehr als Verwaltungschef arbeitet, ist das schon ein Armutszeugnis an sich. Das sollte eine Selbstverständlichkeit sein, die nicht betont werden muss.
Warum muss er das dokumentieren? Für wen? Wer kontrolliert ihn? Hat er Angst, einen Tätigkeitsnachweis erbringen zu müssen? Oder denkt er schon an sein Arbeitszeugnis?
Könnte er einfacher haben: durch Taten, die etwas hinterlassen, etwas bewirken. Innerhalb wie außerhalb der Verwaltung.