Jose stellt „ketzerische“ Frage: Ist der Bürger „bedient“?
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Tja, was stimmt? Ich meine in bezug auf die Briefe von CDU und FDP? Mal eine ketzerische Frage: Schon wieder das, wovon der Bürger so „bedient“ ist.
Hat nicht eine desaströs niedrige Wahlbeteiligung gezeigt, dass die Bürger dieser Stadt es müde sind so behandelt zu werden, wie es bisher war?
Hat nicht gerade in Mönchengladbach die Partei der „Nichtwähler“ wieder einen Stimmenzuwachs zu verzeichnen gehabt?
Auch Nichtwählen ist eine Entscheidung, nämlich deswegen, weil man immer häufiger die Feststellung von Gladbachern zu hören bekam/bekommt: „Die machen sowieso was sie wollen, die Bürgermeinung interessiert doch niemanden“.
Ein solches Empfinden und der dadurch entstandene Frust über die Politik(er) führt zu der Entscheidung nicht mehr zu wählen.
Wenn der Bürger sich nur noch über Interessengemeinschaften oder Bürgerinitiativen Gehör verschaffen kann bzw. dies versucht, müßte sich die Politik endlich die Frage stellen, warum das so ist. Könnte es sein, dass sich dem Bürger der Eindruck förmlich aufdrängt, dass an ihm vorbei regiert wird?
Aber warum Selbstkritik üben? Da zieht es z.B. Herr Post vor zu monieren, dass der Bürger „sachliche Arbeit nicht schätze“! Statt sich selbst sachlich zu fragen, warum man ihn nicht zum Bürgermeister gewählt hat. Nebenbei bemerkt: Der Bürger schätzt sachliche Arbeit. Es ist lediglich die Frage, was wer darunter versteht.
Die Parteien wären gut beraten, die Koalitionsfrage zügig und ohne weitere angebliche oder tatsächliche Behauptungen, die dann der eine oder andere, wie und warum auch immer widerlegt, zu regeln.
Man kann nämlich alles zerreden. Oder ist das gar das Ziel einiger? Dass die CDU erst dachte, es ginge „weiter so“, ist klar. Dass die FWG sich nicht vereinnahmen ließ, muß man dieser hoch anrechnen. Ihr ging es offensichtlich nicht um „Pöstchen“.
Egal wie man zu Herrn Oberem steht – aber ihm macht keiner ein X für ein U vor. Das muß eine ziemliche (unangenehme?) Überraschung für die CDU gewesen sein. Wähnte man sich evtl. seiner sogar sicher?
Vermutlich kam man bei der CDU spätestens an diesem Punkt ins Grübeln und erkannte, dass es nun ernst werden könnte. Dass doch tatsächlich die akute Gefahr besteht, nicht mehr agieren zu können wie bisher. Das müssen sehr unangenehme Gedankengänge gewesen sein.
Auch wenn Herr Post meint, dass die Mehrheit der Wähler ein Votum für die CDU abgegeben habe, weil diese die meisten Stimmen auf sich vereinigen konnte, kann er doch nicht ernsthaft glauben, dass dies die Legitimation dafür ist, sich wie „immer“ verhalten zu können?
Es ist eindeutig, dass viele Bürger der CDU nicht mehr ihr Vertrauen aussprachen und andere Parteien wählten. Diese hatten mit Sicherheit ihre Gründe. Sind nicht auch die Stimmen anderer Parteien zusammen eine Mehrheit? Ist nicht auch das ein Wählerauftrag? So ist das nun einmal in einer Demokratie.
Es wäre unserer Stadt zu wünschen, dass ein Wechsel stattfindet. So etwas kann belebend wirken. Und Belebung braucht sie unbedingt in jeder Hinsicht. Eine Ampel wäre eine gute Lösung. Sicher nicht ohne Reibung – aber eine Chance aus alten eingefahrenen Gleisen heraus zu kommen.
Angesichts der aktuellen allgemeinen Wirtschaftslage und der unserer Stadt im besonderen, eine echte Herausforderung.
Aber, meint es die FDP wirklich ernst mit der „Ampel“? Oder flirtet da jemand mal mit einem anderen Partner, um seine Chancen bei seinem bisherigen zu verbessern? Ganz nach dem Motto: Überlege was Du an mir hast! Was bin ich Dir zukünftig wert?
Im Klartext: Was bekomme ich, wenn ich Dir treu bleibe? Meist hat alles im Leben seinen Preis. Es gibt sicher den einen oder anderen Posten, an dem auch die FDP Gefallen finden würde. Käme mit der CDU „mehr herum“ als in einer Ampel?
Die Grünen? Für sie wäre das ECE ein Prüfstein. Da möchte man nicht tauschen. In einer Ampel wären sie nicht nur das „grüne Gewissen“, das unsere Stadt dringend braucht.
Man denke z.B. an die Episode ALDI-Markt Hermges (Antrag der Grünen auf Bebauungsplan, dadurch Verhinderung eines hier unerwünschten Marktes des Discounters).
Wie schon ein Leser schrieb, hätte jeder der evtl. Ampelkoalitionäre etwas zu bieten. Dass Kompromisse gefunden werden müssen, ist wohl jedem klar. Für Mönchengladbach wäre das vermutlich weniger schlimm als manche unken. Wer nichts wagt, kann auch nichts gewinnen.
Die CDU könnte die Opposition als Chance nutzen, sich neu aufzustellen und zu verjüngen.
Bei ihr hat man den Eindruck, dass einige an ihren Stühlen nicht nur kleben, sondern gar schon festgewachsen sind. Die Gründe dafür sind hinlänglich bekannt.
Warten wir es ab, ob die Beteiligten es schaffen „Grünes Licht“ für eine Ampel zu erreichen. Es gibt den Slogan:“Bunt ist gesund“. Warum nicht auch für Mönchengladbach?