NVV AG + RWE AG proudly present … directed by SPD Mönchengladbach … produced by Stadtverwaltung:
“Planung einer Methangasanlage”
Untertitel: „Wie vertreibe ich ein Dorf.“
Karl Dahlmanns [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Nach den ersten zwei langatmigen Akten geht das Drama in den 3. Akt. 1.020 Hardcorefans freuten sich auf eine persönliche, intime Anhörung durch Mitglieder der Anhörungskommission.
Doch weit gefehlt: anstatt einzeln Rede und Antwort stehen zu können, werden alle gemeinsam zu einer nicht öffentlichen Anhörung am 4. 11. um 17:00 in die Adolf-Kempken-Halle in Wickrath geladen.
Da stellen sich doch automatisch folgende Fragen:
- Wie wird die „Nichtöffentlichkeit“ gewährleistet?
- Was ist mit den Leuten, die nicht vor einer großen Menschenmenge reden können oder wollen?
- Was ist mit den Leuten, die verhindert sind?
- Warum findet die Veranstaltung in Wickrath statt?
Die vierte Frage kann ich direkt beantworten, man wollte den Wanloern kein Heimrecht gewähren, außerdem hätte das FWG-Mitglied der Anhörungskommission Wanlo wahrscheinlich nicht gefunden; aus dieser Fraktion hat sich nämlich seit der gesamten Affäre niemand im Ort blicken lassen.
Wenn die 1.020 Stellungnahmen aufmerksam durchgearbeitet und die Stellungnahme der Gemeinde Jüchen von der Politik zur Kenntnisnahme genommen worden wäre, hätte die Veranstaltung ersatzlos gestrichen werden können.
Die NVV-Unterlagen hätten zur Nachbesserung an die NVV zurückgegeben werden müssen, ehe weitere Aufwände erbracht werden, um diese fehlerhaften und unvollständigen Unterlagen zu diskutieren.
Dass, dies nicht der Fall ist, verdanken wir unseren Politikern, die doch weiterhin glauben, dass es neben den Unterlagen der NVV nichts weiter Erwähnenswertes zum Bau der Methangasanlage gibt.
Warum also diese Veranstaltung? Dann könnte man ja direkt im Rat zur Abstimmung kommen.
Wo sind die Politiker, die das Rückgart haben, der NVV zu sagen: „Die Unterlagen sind nicht abstimmungsfähig, nehmt und überarbeitet sie und kommt in 2 Jahren wieder!“?
Wir freuen uns schon jetzt, auf die nächste Runde!
2.
Mine schrieb am 30.10.2010 um 18:10 Uhr:
Die Politiker wollen doch nur Bürger, die alle paar Jahre zur Wahlurne gehen.
Demokratie findet dazwischen in Schauveranstaltungen statt.
Oder um den Formalismus genüge zu tun durch Verkündungen in irgendwelchen Amtsblättern, die sowieso keiner liest.
Nicht-öffentlich, also auch ohne Presse? Bekommen jetzt alle Bürger dort einen Maulkorb, dürfen nichts nach draußen tragen?
Das Demokratieverständnis unserer Politiker wurde nie besser entlarvt als in Wanlo.
1.
Gandalf schrieb am 29.10.2010 um 17:21 Uhr:
Gratulation Herr Dahlmanns!
Sie haben es auf den Punkt gebracht.
Leider kuschen in den Fraktionen alle, weil die Rudelführer das Sagen haben. Vielleicht auch, weil sie gar nicht wirklich wissen, was es mit Methangas-Großanlagen auf sich hat? Der Verdacht liegt leider sehr nahe.
Unschöne Sache. Vor allem was in unserer Stadt gerade abläuft.
Die CDU, weil sie alles zusammen mit der FDP jahrelang eingefädelt haben.
Die SPD, weil Herr Beine seine Methangasanlage haben will, wie ein Kind sein Räppelchen. Und weil die NVV ihm auf ewig dankbar sein wird, weil er sich so sehr für sie einsetzt? Von wegen Nutzen der Kontakte zu Politik und Kommunen?
Die FDP, weil die tatsächlich glauben, etwas von Wirtschaft zu verstehen und eigentlich keine Gelegenheit auslassen zu reklamieren, dass Subventionen des Teufels sind. Aber wenn der Rudelführer im Aufsichtsrat eines Unternehmens sitzt das selbige abschöpfen will, kann sich das schon mal ändern.
Die Grünen, weil Bio als Vorsilbe im Spiel ist.
SPD, FDP und Grüne kettet der Kooperationszwang aneinander. Da gibt es kein Entrinnen. Oder vielleicht doch?
CDU, da darf man gespannt sein, ob es wieder ein populistisches „Nein“ geben wird, das sowieso egal ist, weil doch Ampell und FWG mit „Ja“ stimmen werden. Die sind fein aus dem Schneider. Glauben sie.
Vergessen sollte die CDU allerdings nicht, dass inzwischen auch der letzte Wanloer, Beckrather und viele interessierte Bürger dieser Stadt wissen, wo der Hase läuft und die CDU für diese Anlage genauso ist, wie der Rest der Gladbacher Politiker, die nur brav nachplappern was die große NVV vorgibt.
FWG? Egal, die scheint die Sache nur perifer zu tangieren, so sie es überhaupt mitbekommen haben sollten. Für Herrn Oberem ist das ohnehin nur eine Petitesse, die es nicht zu erwähnen gilt. Er weiß, dass die Anlage gut ist. So einfach ist das!
Für ihn sind die Bürger perse nicht in der Lage zu begreifen was gut für sie oder die Stadt ist. Einfach nur bürgerfern und arrogant. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn man bedenkt, wie und warum er einst diese Partei gründete …
Dass die NVV unterirdische Unterlagen abgeliefert hat, kann oder will die Politik (und die Verwaltung?) einfach nicht anerkennen.
Die haben gedacht: Methangasanlage = fette Subventionen, super Rendite! Grün angestrichen, „Bio“ als Etikett drauf gepappt und ab geht’s. Alle werden begeistert sein! Sind ja auch alle. Leider aber nur ALLE Politiker – die Bürger überhaupt nicht! Bürger? Ach was! Störenfriede, Querulanten, Verhinderer von Großprojekten, die die Welt voran bringen würden! Spielverderber!
Spielverderber? Ja, genau das! Weil sie offensichtlich, im Gegensatz zu Politikern, erkannt haben, dass es hier nur um das Abschöpfen von Subentionen geht. Ansonsten ist der NVV das grüne Gedöns so was von egal!
Hauptsache die Kasse stimmt. Und das tut sie, dank Methangasanlage, 20 Jahre lang trefflich. Und Otto-Normalbürger (nicht nur der Gladbacher!) zahlt die Zeche. Und dann heißt es, dass Strom/Gas aus Erneuerbaren Energien zu teuer sind.
Ist doch wohl klar, bei solchen unsinnigen Projekten wie Methangasanlagen (exklusive der wesentlich kleineren Verwerteranlagen für Gülle und Abfälle in landwirtschaftlichen Betrieben/Bauernhöfen). Teuer und ineffektiv.
Politiker stört das alles nicht. Warum eigentlich nicht??