Methangas-Anlagen: Subventionierte Prestigeobjekte – Setzen Landwirte auf das falsche Pferd?

Bernhard Wilms [ - Uhr]

biogasanlage-juweltopWie berichtet, weiten sich die Proteste gegen Methangas-Anlagen immer mehr aus. Ziel der mit hoher Kompetenz ausgestatteten Initiativen ist das Verhindern insbesondere von Großanlagen mit einer Leistung von mehr als 500 kW.

Bei all diesen Anlagen geht es nicht um ökologische Aspekte, sondern ausschließlich um das ‚Abschöpfen’ von Subventionen, wofür im Übrigen Deutschland auch schon von der EU kritisiert wird.

Im Dorf Freetz (Niedersachsen) soll eine 4,8 MW-Anlage entstehen, gegen die die Bevölkerung Sturm läuft. Eindrucksvoll verdeutlicht die dortige Bürgerinitiative mögliche Folgen auch für die Landwirtschaft. Hier einige Links dazu:

Ernteausfälle in 2010

http://www.ln-online.de/artikel/2831243/Missernte_beim_Mais%3A__Biogasanlagen_bekommen_Probleme.htm

http://www.abendblatt.de/region/article1583183/Mais-verdorrt-auf-den-Feldern-in-Niedersachsen.html

http://www.franken-tv.de/default.aspx?ID=455&showNews=777649

Nicht auszuschließen ist, dass solche Entwicklungen auch die Mais-Lieferanten der Methangas-Anlage Wanlo treffen kann. Folge: die Anlage wird unwirtschaftlich und somit entsteht die Grundlage für die Kündigung der Lieferverträge bei gleichzeitigem Ausscheiden der betroffenen Landwirte aus der Gesellschaft .

Juristische Betrachtungen zur Genehmigung von Methangas-Anlagen

http://www.freetz.de/090615_rechtsf_bioga_9.pdf

Unfälle und Umweltschäden

http://www.freetz.de/biogasanlagen_unfaelle.html

Gestoppte Methangas-Anlagen

http://www.freetz.de/biogasanlagen_gestoppt.html 

Weitere interessante Themen

http://www.freetz.de/infoseitenbgmf.html

Analysiert man die Informationen aus den unterschiedlichsten Regionen Deutschlands, kommt man überwiegend zu folgenden Erkenntnissen:

  • Anlagen über 500 kW sind reine  Renditeprojekte, bei denen es nur darum geht dank Vergütungen (z.B. Einspeisevergütung) und Boni (z.B. NawaRo-Bonus) Subventionen abzuschöpfen.Man bezieht die Landwirte mit ein, um so zusätzlichen Druck auf die Bevölkerung aufzubauen, damit diese den „armen Bauern“ nicht eine zusätzliche Einnahmequelle verwehrt. Nicht wenige von ihnen lassen sich vor „den Karren der Investoren spannen“ und erwecken den Eindruck, wie „naturnah“ und „öko“ sie doch sind. Dass sie dies auch öffentlich tun, macht deren Äußerungen nicht gerade glaubhafter.
  • Hier spricht man gerne von „Wertschöpfung“. So kommt es fast immer zu Allianzen zwischen landwirtschaftlichen Interessenvertretern (Verbänden wie z.B. Kreisbauernschaft), Energieversorgern und der Politik.

    Die Zeche zahlt der Bürger in mehrfacher Hinsicht: finanziell über Steuern und Energierechnung und die direkt von Methangas-Anlagen Betroffenen zusätzlich, sozusagen als „Dreingabe“ mit erhöhtem Verkehrsaufkommen, Immissionen wie Geruch, Lärm, Infraschall, und Verfall der Immobilienpreise.

  • Investoren sind i.d.R. kommunale Energieversorger, an denen kapitalstarke Konzerne wie z.B. RWE (wie auch in Mönchengladbach zu 50%) beteiligt sind, um hohe Renditen zu erzielen. Nur darum geht es letztendlich.
  • Prestigeobejekte einzelner Politiker (wie in Mönchengladbach), um zu demonstrieren wie „fortschrittlich“ man im Hinblick auf Erneuerbare Energien ist.Hier wird einer teuren, nicht effizienten Technik ein grünes Mäntelchen umgehängt, die ohne Subventionen niemals zum Einsatz käme.

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