Methangas-Anlage Wanlo: Vermutlich über 1.000 Schreiben – Herzlichen Glückwunsch!
Glossi [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Wie ich gehört habe, sollen bis zum Ende der Offenlegung am 10.09.2010, 23:59 Uhr, über 1.000 Stellungnahmen eingegangen sein. Die einen wird’s freuen, die anderen werden „das kalte Grauen“ bekommen, alle müssen sich darauf einstellen, dass dies vielleicht kein Einzelfall bleibt.
Nun stecke ich ja nicht in den Verwaltungsabläufen drin, aber als einigermaßen logisch denkender und vielleicht auch in Organisationsfragen nicht unerfahrener Mensch kann man sich den Arbeitsumfang schon ganz gut vorstellen:
1.000 Briefe öffnen und mit Eingangsstempel versehen und schön darauf achten, dass jedes Schreiben auch vollständig bleibt.
Herzlichen Glückwunsch!
Briefe schön säuberlich durchnummerieren und in einer Liste erfassen, denn schließlich darf sich ja kein rechtlich angreifbarer Sachverhalt ergeben, der das ganze Verfahren zum Kippen bringen könnte.
Und weil ja die Wanloer, Beckrather und Hochneukirchener ihre 828 Briefe auch fein säuberlich nummeriert und erfasst haben dürften, muss man ganz ganz genau zu Werke gehen.
Herzlichen Glückwunsch!
1.000 Briefe zunächst mal lesen, bevor sie kopiert und die Kopien an das von der NVV beauftragte Büro weitergegeben werden; quittierte Übergabe muss natürlich auch sein, denn es darf ja nix verloren gehen.
Herzlichen Glückwunsch!
1.000 individuelle Eingangsbestätigungen an die „Einreicher“ mit dem Hinweis schreiben, dass anlässlich eines Anhörungstermins Gelegenheit gegeben wird, die Stellungnahme zu erläutern.
Herzlichen Glückwunsch!
1.000 Eingangsbestätigungen abschicken, denn auch da müssen Adressen und Datum der Stellungnahme drauf. Eine Unterschrift sollte natürlich auch nicht fehlen (Sehnenscheidenentzündung nicht ausgeschlossen).
Herzlichen Glückwunsch!
1.000 Briefkopien genau lesen, damit auch gar keine Frage übersehen wird. Sonst könnte auch das zu juristischem Nachspiel führen.
Herzlichen Glückwunsch!
1.000 Einreicher-Schreiben vielleicht nach Einreicher sortieren, weil ja erst nach und nach manchem klar geworden ist, was die Methangas-Anlage Wanlo für Konsequenzen nach sich zieht, für den Verkehr, für die Umweltbelastung, für … – und überhaupt.
Herzlichen Glückwunsch!
1.000 Stellungnahmen zu den Stellungnahmen schreiben. Gut, einige Standardtexte werden sich schon entwickeln, aber ….
Herzlichen Glückwunsch!
1.000 Stellungnahmen zurück an die federführende Bauverwaltung geben (natürlich quittiert), die dann nochmals zu prüfen hat, ob da kein (auftraggeber-gesteuerter) Unsinn drin steht.
Herzlichen Glückwunsch!
1.000 Stellungnahmen juristisch prüfen lassen.
Herzlichen Glückwunsch!
1.000 (möglicherweise aber ein paar weniger) Einzeltermine der Anhörungskommission planen und die Einreicher einladen. Aber aufgepasst: Jeder hat das Recht, vor der Kommission seine Stellungnahme zu erläutern.
Rechnet man auch nur mit 640 Bürgern, die ihr Recht in Anspruch nehmen wollen und einer Gesprächsdauer von 15 Minuten, kommt man bei einem 8-Stunden-Tag auf 32 Termine pro Tag und bei 20 Arbeitstagen locker auf 5 Wochen reine Kommissionsarbeit.
Acht Kommissionsmitglieder, zwei Protokollanten, zwei Mitarbeiter aus der Fachverwaltung.
Und wer bezahlt das alles? Hoffentlich doch der Antragsteller NVV!
Herzlichen Glückwunsch!
1.000 (möglicherweise aber ein paar weniger) Protokolle mit Empfehlungen zu jedem Einzeltermin an die Fraktionen schreiben. Gut, einige Standardtexte werden sich schon entwickeln, aber ….
Herzlichen Glückwunsch!
1.000 (möglicherweise aber ein paar weniger) Empfehlungen mehrfach an alle Fraktionen verteilen, denn schließlich muss ja jedes Fraktionsmitglied vor einer Entscheidung wissen, worum es geht (mancher wird es aber vielleicht auch dann noch nicht wissen).
Herzlichen Glückwunsch!
Und wenn die Fraktionen „verstanden“ haben, kommen sie zur Meinungsbildung und Entscheidung. Pro oder Contra!
Dann geht die Angelegenheit in die Ausschüsse.
Dazu müssen die 1.000 Schreiben (mit noch viel mehr Stellungnahmen in den jeweiligen Schreiben) als Anhang an die Beratungsvorlage vervielfältigt werden.
Schätzungsweise 300 Adressaten (einschließlich Presse) dürften es wohl sei, die dann mit etwa zwei Ordnern „beglückt“ werden. Also eine in mehrfacher Hinsicht „gewichtige“ Angelegenheit.
Herzlichen Glückwunsch!
Und dann wird’s spannend.
Finden sich Ampel-Parteien zu einem gemeinsamen Ergebnis?
Geben sie in dieser prekären Angelegenheit den „Ampel-Zwang“ auf?
…
Auch dazu:
Herzlichen Glückwunsch!
Das wollte ich nur mal gesagt haben
Euer Glossi
3.
Gandalf schrieb am 16.09.2010 um 15:40 Uhr:
Wäre interessant zu erfahren, wie sichergestellt wird, dass sich die NVV die Einwendungen nicht nach Wunsch auslegt bzw. auslegen lässt.
Wirklich vertrauenerweckend ist die Vorgehensweise nicht. Wer hat sich das denn ausgedacht?
Grundsätzlich kann man wohl davon ausgehen, dass alle Einwendungen ein Ausdruck von Unzufriedenheit, ja Ablehnung sind.
Wird auch diese wieder von der Politik ingnoriert, weil man dieses reine Subventionsprojekt, das den Steuerzahler nur Geld kostet, unbedingt will?
Auch dazu kann man dann nur sagen: Herzlichen Glückwunsch!
2.
DarkGrey schrieb am 15.09.2010 um 20:44 Uhr:
Ein Nachtrag sei mir gestattet. Egal was auch von Seiten der Politik und von Seiten der NVV passieren möge; die Wanloer, Beckrather und Hochneukircher Bürger werden nicht nachgeben.
Die Hoffnung ist vorhanden und DARAN gaube ich.
1.
DarkGrey schrieb am 15.09.2010 um 20:11 Uhr:
1000 Einwendungen. Eine gute Arbeit der BIW und der Wanloer Bevölkerung. Ein Dorf steht auf und der OB hält es nicht für nötig, sich blicken zulassen.
Herzlichen Glückwunsch Herr Bude für Ignoranz und/oder Angst (?).
Bürgervertreter, naja, richtig vertreten hat er sich ja nicht lassen, es war und bleibt eher ein Fehltritt. Anders war es ja nicht zu erwarten. Um mit den Worten der Bezirksvorstehers Oellers zu sprechen „…wissen wir doch schon“.
Ein unumstößlicher Fakt ist, dass jetzt gegenüber den Bürgern Erklärungsnot besteht.
Kann man wirklich hoffen dass die Ampel umschaltet? Bis jetzt stand sie ja immer auf „Rot“; zumindest für die Wanloer. Geht sie auf „Grün“? Also dem Bürgerwunsch entsprechend?
Die Hoffnung ist vorhanden, allein mir fehlt der Glaube.
Lustig an der Bewertung und der Beantwortung der Einwendungen ist ja, dass ein Unternehmen von der NVV beauftragt wurde. Da kann man ja getrost von absoluter Unabhängigkeit sprechen. Aber vielleicht sind diese Leute ja objektiv.
Die Hoffnung ist vorhanden, allein mir fehlt der Glaube.
1000 Einwendungen, kann die Stadt Mönchengladbach diese ignorieren? Eigentlich ja nicht. Vielleicht sieht die Stadtverwaltung in der Masse der Eingaben ja endlich mal die Chance, den Wanloern, Beckrathertn und Hochneukirchern Gehör zu verschaffen.
Die Hoffnung ist vorhanden, allein mir fehlt der Glaube.