Am Ende ist das Leben immer tödlich oder warum Bauern lieber Mais anbauen und Bio nicht Bio ist
Susanne Coenen [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Es ist bekannt, dass Mais Kartoffeln und Gemüse von den heimischen Äckern verdrängt. Es ist bekannt, dass „Biogasanlagenbetreiber“ 1.500 € Pacht pro Hektar Land bezahlen können. …
Es ist bekannt, dass ein Landwirt, der Lebensmittel (nicht Mais!) produziert, nur 400 – 500 € bieten kann. Es ist bekannt, das so hohe Pachtpreise gezahlt werden, weil die Förderung der Energiegewinnung aus Mais so hoch ist.
Aber mal ehrlich, hört sich doch gut an das Wort „Bio“ oder?
Es suggeriert dem unbefangenen Bürger etwas Positives in Anlehnung an Begriffe wie Bio-Landwirtschaft oder auch Bio-Nahrungsmittel.
Wenn man das Hätschel-Kind der NVV beim richtigen Namen nennen wollte, müsste die Definition etwa so lauten: Anlage zur Erzeugung von Methangas aus nachwachsende Rohstoffen (NawaRo) zur Gewinnung von elektrischer Energie und Wärme.
Das klingt dann schon weniger romantisch. Denn der unvoreingenommene Bürger sieht die Energiegewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen als wichtige Alternative zur fossilen oder atomaren Energie.
Es ist aber nicht die Rede vom verbundenen Verbrauch fossiler Energie, die benötigt wird für Säen, Unkraut- und Schädlingsbekämpfung, Ernten, Pflügen, kilometerweitem Antransport von Rohstoffen und Gülle und der Abtransport der Reststoffe.
Und die Geruchsbelästigung? Der Wertverlust der Immobilien?
Die Verdrängung der Landwirte, die ihren Betrieb traditionell auf Nahrungsmittelproduktion ausrichten?
Aber was ja auch alle wissen: Mais braucht Boden-Herbizide, diese werden seit über 20 Jahren im Grund- und Trinkwasser nachgewiesen.
Mais produziert in kurzer Zeit sehr viel „Biomasse“, braucht daher Stickstoff, mineralisch oder als Gülle. Mais gehört zu den Kulturen mit dem höchsten Nitratgehalt.
Und der Maiswurzelbohrer oder der Maiszünsler? Ach was soll’s, nehmen wir doch einfach ein paar Spritz- oder Beizmittel, dann regelt sich das Problem schon.
Tja, dann sterben eben die Bienen, und dann dauert es eben auch nicht so lange mehr, dann sterben wir eben auch!!
Am Ende ist das Leben doch immer tödlich oder?
Sehen Sie, alles halb so schlimm.
Und den Sozialdemokraten würde ich doch anraten, den Namen „Sozialdemokratie“ zu ändern, denn eine Methangasanlage in Wanlo ist alles andere als „sozial“.
Doch wie die Gruppe „BAP“ bereits sang: „Was will man von Euch schon erwarten“.
Und an den Rest, die zu dieser Anlage „ja“ sagen oder „das geht mich nichts an..“ , spart Euch die Kommentare zu diesem Artikel.
Und kommt mir nicht mit irgendeinem sonstigen Geschwafel. Die einzige Antwort ist: „Die Anlage brauchen wir nicht! Nicht in Mönchengladbach Wanlo und auch sonst nirgends!“
Schönen Tag noch.
5.
D. Pardon schrieb am 3.02.2011 um 16:58 Uhr:
Danke Prisac, für die Heraussuche der wirklich guten Artikel und Filme, die im Internet zum Thema „Biogas“ zu finden sind. Empehlenswert!
Ob die schwarz-gelbe Bundesregierung die Geister bändigt, die rot-grün einst unüberlegt rief?
Anzeichen von Einsichten in Ländern und Bund gibt es, Wille zu Veränderungen scheint es „von ganz oben“ zu geben.
Und die Kommunalpolitiker? Viele (oder einige wenige, aber entscheidende?) haben nur eines im Sinn: schnell noch die heimische Wirtschaft getragen von NVV und Agrarindustrie fördern bevor der Geldhahn zugedreht wird.
NVV und Bauern sind kein Vorwurf zu machen angesichts des gesetzlich geförderten und lohnenden Geschäfts. Warum Kartoffeln anbauen, wenn mit Energiemais mehr zu verdienen ist? Und die Gewinne der NVV gehören für den Stadtkämmererer zu den wenigen Lichtblicken.
Jedoch ausgerechnet Kommunalpolitiker, die doch eigentlich ganz nah beim Bürger sein sollten und betonen es auch zu wollen, fördern weiter diesen nachgewiesenen Unsegen in Form überdimensionierter „Biogasanlagen“. Obwohl sie es mittlerweile dank der emsig Fakten zusammentragenden Bürger besser wissen.
Verkehrte Politikwelt: heißt es nicht eigentlich sonst immer, dass „die da oben in Berlin oder Düsseldorf weit weg von den Sorgen der kleinen Leute sind, nicht auf die Parteibasis hören?“
Mandatsträger in Bezirken und Stadt haben keine gesetzesgeberische Gestaltungsmöglichkeit, die Gesetze bestimmen Land und Bund. Die gestalterische Möglichkeiten von kommunalen Mandatsträgern sind also sehr klein, zumal in einer überschuldeten Kommune wie Mönchengladbach.
Sie sind allerdings auch nicht gezwungen (oder sollten es zumindest nicht sein), ein Gesetz mit zweifelhaftem Nutzen, dessen Korrektur „droht“, umzusetzen.
Auf die Gestaltungskraft der CDU, FDP und Rest-SPD darf nun gespannt gewartet werden.
4.
Pincopallino schrieb am 3.02.2011 um 12:28 Uhr:
Dem kann man nur uneingeschränkt zustimmen!
Dass an den sogenannten „Bio“-Gasanlagen aber auch gar nichts Bio ist, dass sie der Umwelt und der so immens wichtigen Biodiversität im Gegenteil noch großen Schaden zufügen, sollte doch wirklich bei dem Letzten mittlerweile angekommen sein.
Wer immer noch an die Märchen vom „tollen“ Biogas (wie auch Biosprit & Co) glaubt, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen und der wird dann vermutlich auch noch an Weihnachtsmann, Christkind und Osterhasen glauben.
Oder aber, wie an anderer Stelle bereits als Frage formuliert: … der ist korrupt, bzw. etwas weniger unfreundlich ausgedrückt, zumindest sehr sehr eigennützig.
3.
Mine schrieb am 3.02.2011 um 10:53 Uhr:
keine Ein-Mann-Show, ein Tandem meinte hierzu wohl der Glossi dieser Internetseite (siehe http://www.bz-mg.de/glossen-lustiges-nachdenkliches/symptome-der-macht-–teil-xiii-ende-einer-dienstfahrt.html)
Ich meine allerdings Tandem mit stummen Helfern (hat die SPD einen eigenen Parteivorsitzenden? Was meint denn der Landtagsabgeordnete?)
2.
Eule schrieb am 2.02.2011 um 22:48 Uhr:
Ihr Artikel trifft den Nagel auf den Kopf! Auch ihre Bemerkung zur SPD ist leider . richtig!! Was ist aus bloss aus dieser Partei geworden! hier in Gladbach eine Ein-Mann-Show.
1.
prisac schrieb am 2.02.2011 um 19:33 Uhr:
hallo
frau coenen,
ich hab da mal
was gefunden:
http://www.wdrmaus.de/sachgeschichten/sachgeschichten/sachgeschichte.php5?id=351
da wird erklärt, wie das geht.
http://www.youtube.com/watch?v=0CHE7dFyuOg
da ist eine der ersten anlagen.
http://www.youtube.com/watch?v=1lc_GVFGCHo
http://www.youtube.com/watch?v=O57WrK9HeBg&NR=1
http://www.youtube.com/watch?v=YcNadwku6Ok
http://www.youtube.com/watch?v=IvzCx1fmNSc
http://www.youtube.com/watch?v=3kH7svTW0fA
http://www.youtube.com/watch?v=tYbwMEDbkGo
und in diesen filMen wird
wahrscheinlich von dingen berichtet,
die nicht richtig sind,
die hat man sich einfach so ausgedacht,
genauso wie diesen zeilen:
http://www.daserste.de/plusminus/beitrag_dyn~uid,05f3cpfa591pf7bx~cm.asp
ich finde, mit einer biogasanlage wird wanlo
zum ernergiestandort nummer eins in europa,
braunkohleabbau, windenerige und biogas,
fehlt eigentlich nur noch ein atomkraftwerk…
fun and sun
pri and sac
ps und wie das mit dem atomkraftwerk geht:
http://www.youtube.com/watch?v=xo55jk0HFWA