Trabrennbahn als Gewerbegebiet: 1,5 Mio. EURO ins Grundwasser gesetzt? • Ulrich Schückhaus (EWMG) ohne Überblick [mit Video]

Bernhard Wilms [ - Uhr]

[27.08.2014] Eine der wohl teuersten Enten, die in Mönchengladbach mal aufs Wasser gesetzt wurde, war das FDP-Leuchtturm-Vorhaben „Gewerbegebiet statt Trabrennen“ in Neuwerk. Dies war eine der beiden wichtigsten Bedingungen, die der ehemalige FDP-Fraktionsvorsitzende Dr. Anno Jansen-Winkeln im Rahmen der Verhandlungen zum „Ampel-Vertrag“ durchsetzte und an der er selbst im Nachhinein die „Ampel“ hätte platzen lassen.

Die zweite wichtige Bedingung war, dass Bernd Kuckels (FDP) am 06.11.2009 zum Stadtkämmerer wiedergewählt wurde. Eine Entscheidung bei der Kuckels 57 Stimmen der anwesenden 63 Ratsmitglieder erhielt. Dies konnte man als Beweis werten, dass Kuckels in seiner bisherigen Amtszeit “einen guten Job” gemacht hatte; Kuckels‘ Amtszeit würde 2017 enden.

Entgegen aller Hinweise und Erfahrungen von Neuwerkern und Fachleuten, wollten Jansen-Winkeln und seine FDP nichts davon wissen, dass dieses Vorhaben wegen des Grundwasserstandes von nur einem Meter unterhalb des Grundstücksniveaus zum Scheitern verurteilt sein würde.

So wurde am 22.10.2010 ein Betrag von fast 1,5 Mio. EURO in den Haushalt eingestellt, von dem nun nicht einmal die beauftragte EWMG weiß, wo das Geld geblieben ist.

Das jedenfalls teilte Stadtsprecher Wolfgang Speen auf Anfrage mit.

BZMG hatte gefragt: „Auf welche Höhe belaufen sich die Kosten (interne und externe), die bislang für die (Vor-)planungen für ein Gewerbegebiet Trabrennbahn angefallen sind und welche Ausgaben werden in 2014 vsl. noch anfallen?“

Speen erklärte am 29.07.2014, dass sich diese Frage nicht konkret beantworten ließe: „Nach Rückmeldung der zuständigen EWMG lassen sich die Kosten für die Vorplanung, sowie weitere anfallenden Kosten in diesem Zusammenhang nicht beziffern.“ (Zitat Ende)

Dass EWMG-Geschäftsführer Dr. Ulrich Schückhaus (Jahresgehalt ca. 250.000 EURO + Provisionen) hier nicht das erste Mal den Überblick verloren zu haben scheint, ist allgemein bekannt und darf auf Grund der vielfältigen „Verquickungen“ und durchgehenden Intransparenz auch der Geschäfte der, ebenfalls von ihm geführten, WFMG nicht weiter verwundern.

Verwunderlich hingegen (vielleicht aber auch nicht) ist, dass die Kommunalpolitiker nicht kritisch hinterfragen.

Nun kann man diesen Umstand aktuell dem „Sommerloch“ und den für manche ernüchternden Ergebnissen der Kommunalwahl im Mai und in der Stichwahl im Juni zuschreiben.

Aber: Wenn Schückhaus am 29.07.2014 mitteilen ließ, er könne die „Untersuchungskosten Trabrennbahn“ nicht beziffern, konnte er das auch vor der Kommunalwahl nicht.

Dies müssen auch die meisten OB-Kandidaten vermutet, geahnt oder gewusst haben, als am 12.05.2014 bei der Diskussionsrunde im „Flughafen-Restaurant“ auch das „Gewerbegebiet Trabrennbahn“ thematisiert wurde (die schlechte Tonqualität bitten wir zu entschuldigen. Bei der Veranstaltung waren Mikrofone und Lautsprecher nicht für nötig gehalten worden):

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Keiner der OB-Kandidaten gab diesem von Beginn an unmöglichen Unterfangen noch eine Chance, selbst FDP-OB-Kandidatin und Nachfolgerin von Jansen-Winkeln, Nicole Finger, nicht.

Ex-OB Bude brachte dann auch das Gewerbegebiet Hardt/Mackenstein ins Spiel, das sozusagen als „Groß-Ersatz“ mit einem Vielfachen der Flächengröße des Trabrennbahngeländes dienen soll.

Bemerkenswert sind an dieser Stelle neben der Fragwürdigkeit der FDP-Forderung nach einer 1,5 Mio. EURO teuren „Vor-„Untersuchung schon zu Beginn der „Ampel“-Kooperation mindestens drei Fragen:

  1. Warum hat die FDP, in Person von Dr. Anno Jansen-Winkeln, der in Dingen, bei denen es um geringere Kosten ging, nach Vorliegen der ersten Erkenntnisse nicht von dem Untersuchungsvorhaben Abstand genommen? Ging es hier ausschließlich um eine „Frage der Ehre“ oder um das Vermeiden von „Gesichtsverlust“?
  2. Warum hat OB Norbert Bude (SPD), als Chef der Verwaltung in letzter Konsequenz verantwortlich für Finanzdisziplin, die Untersuchungen nicht gestoppt, bzw. sie mindestens unterbrochen, als ihm bekannt wurde (was die Neuwerker schon immer wussten), dass das Gelände der Trabrennbahn auf Grund der geologischen Gegebenheiten für eine Gewerbeansiedlung vollkommen ungeeignet ist? Wollte Bude den „Ampel-Frieden“ nicht stören oder hat er nur dem Bedarfsgezetere nach neuen Gewerbeflächen eines Herrn Dr. Schückhaus nachgegeben?
  3. Wann werden die Untersuchungen (auch ohne Schlussergebnis) beendet, um weitere Kosten zu vermeiden, falls die Mittel nicht schon verausgabt wurden?

Einen Überblick scheint niemand (insbesondere nicht der verantwortliche EWMG-Chef Schückhaus) zu haben – oder haben zu wollen?

2 Kommentare zu “Trabrennbahn als Gewerbegebiet: 1,5 Mio. EURO ins Grundwasser gesetzt? • Ulrich Schückhaus (EWMG) ohne Überblick [mit Video]”
  1. Gewerbegebiet Hardt/Mackenstein als „Groß-Ersatz“?

    Kriegt Schmidt (Sanitär, FDP-Mitglied) dann dort auch nen Vorzugspreis?

    Der wollte das Trabrennbahngelände.

    Der Traum geht wohl baden. Wegen zu viel Wasser. Dumm gelaufen.

    Wer kommt für die unnötige Geldverschwendung auf?

    Logo, die dummen Bürger.

    Politiker und Topverdiener wie dieser Dr. Schückhaus haben Narrenfreiheit und tragen null Verantwortung! Möchte ich auch mal. Normalos würden wegen sowas fliegen!

    Es wird immer nur gedealt was das Zeug hält und die Bürger vera….

    Die lachen sich bestimmt über uns doofe Steuerzahler scheckig, mit denen die machen können, was die wollen! 🙁

  2. Herr Dr. Schückhaus kann die Untersuchungskosten für die Trabrennbahn nicht beziffern??? Wie das!

    Hat er HIV = Hann ich verjessen oder müssen wir uns ernsthafte Sorgen um ihn machen?

    Mal eben 1,5 Mio. verbraten oder, passend zum Thema, versenken und nicht wissen wo und wie – das ist auch „Können“. Wenn auch sehr zweifelhaftes.

    Dafür braucht man keine hochdotierten Leute, das kann ein Azubi im ersten Lehrjahr genauso! Dem könnte man es sogar (vielleicht) noch nachsehen.

    An allen Ecken und Kanten wird in und an dieser Stadt gespart und dann verschwinden mal eben 1,5 Mio. irgendwo im Nirwana!

    Das ist ein Skandal, ja eine Unverfrorenheit, sollte das wirklich stimmen.

    Man muss offensichtlich nur das richtige Parteibuch haben (CDU wie Dr. Schückhaus), die richtigen Freunde (Ex-OB Bude) und immer den „wichtigen“ Leuten (Klüngel) zu Diensten sein, dann hat man Narrenfreiheit.

    Für so was, wie gesagt, wenn es stimmt, fliegt man normalerweise hochkannt!

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