Schuster bleib bei Deinen Leisten
Red. Neuwerk [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Mönchengladbach entdeckt sein „Marketingherz“ … und alle machen mit, auch die, die so gar nichts von Marketing verstehen.
„Hier hätten wir die Möglichkeit, die Stadt wieder ein Stück attraktiver zu machen“, so liess WFMG-Geschäftsführer Dr.Ulrich Schückhaus über die Pressestelle zur Idee der „Landung“ einer ausrangierten JU auf dem Rheydther Marktplatz verlauten.
Und Peter Schlipköter, Geschäftsführer der Marketing Gesellschaft, ergänzt „Hier könnte eine besondere Landmarke entstehen, die besondere Chancen in der Vermietung bietet. In jedem Fall wird es ein wichtiger Imagefaktor für die Stadt von lokaler und weit überregionaler Bedeutung“.
Auch Lob von Bernd Huckenbeck, Verein der Freunde historischer Luftfahrzeuge: „Das Konzept ist absolut schlüssig und von großer Nachhaltigkeit“. Eine tolle Sache, findet auch er, an den großen Sohn der Stadt auf diese Weise zu erinnern.
Offenbar muss jemand in dieser Stadt erst tot sein, um auch von Wirtschaftsförderern und Politikern gewürdigt zu werden.
Und leider, so scheint’s, kommen die Marketingexperten der Stadttöchter über Stadtrundfahrten und Events nicht hinaus, greifen jede gelieferte Idee dankbar und kritiklos auf. Eigene Überlegungen? Fehlanzeige.
So groß die Freude bei den Technikfreunden auch sei, mutet dieses enthusiastische Engagement des WFMG-Chefs und die OB-Betonung des Anziehungspunktes durch ein Flugzeug angesichts der Entwicklung auf der Trabrennbahn Mönchengladbach schon seltsam an.
Und wie seltsam mutet es an, wenn man hofft, eine „Landmarke“ mit besonderen Vermietungschancen entstehen lassen zu können, während ein bereits überregional-bekannter Standort nur als Ziel einer Stadtrundfahrt fungiert und als Imagefaktor schlichtweg vergessen wird.
Seltsame Sichtweisen: ein Flugzeug in einem gläsernen Pavillon sorgt für ein besonderes Flair in Kombination mit Tagesgastronomie und einer Eventlocation für Unternehmen.
Weiss denn niemand, dass auch Unternehmer, Banken, Musikveranstalter schon immer und immer noch das besondere Flair bei Pferderennen zu schätzen wissen (Beispiel hier)?
In Neuss schon, in Mönchengladbach nicht. Wird hier wieder etwas zu Gunsten der Nachbargemeinden verschlafen?
Vermutlich JA – weil man mit dem Areal der Trabrennbahn schon ganz andere Vorstellungen und Interessen verfolgt, die verbindende Überlegungen zwecks Bewahrung und Aufwertung gar nicht zulassen?
Vielleicht entdeckt Dr. Schückhaus im Verlaufe dieses traurigen Schauspiels noch einen weitere PR-Aktion und es gibt beim ersten Spatenstich traditionellen Rheinischen Sauerbraten (aus Pferdefleisch, versteht sich).
Vermutlich geht es allerdings auch den Trabrennfahrern einmal so, wie manch anderen berühmten Söhnen der Stadt: sie bekommen ein Denkmal, wenn sie gestorben sind.
Nur zu Lebzeiten erhalten sie selten die Würdigung ihrer Leistung und Anerkennung der Stadtväter – und vor allen Dingen deren Unterstützung.
Mit Überreichung von Pokalen und Anheften von Ehrennadeln für sportliche Leistungen alleine ist es jedenfalls nicht getan.