Minto • WDR 2 Quintessenz berichtet: „Gutschein“-Nepp: Überraschender Wertverlust
Red. Natur, Umwelt & Energie [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
WDR 2 Quintessenz: Es gibt sie in fast jedem Shoppingcenter deutschlandweit: Geschenkkarten, die der Kunde dann in allen Geschäften des Zentrums einlösen kann. Fast jedes System ist dabei unterschiedlich.
Häufig wird für die Erstellung eines Gutscheins eine geringe Bearbeitungsgebühr erhoben, zum Beispiel 50 Cent.
Aber die Einkaufzentren der mfi AG haben ein verbraucherunfreundliches Konzept.
Hier verliert jede Geschenkkarte nach einem Jahr Laufzeit 2,50 Euro an Wert – und das pro Monat. Bekommt ein Kunde also einen Betrag von 15 Euro geschenkt und will den Gutschein erst nach anderthalb Jahren einlösen, so ist die Karte ohne Guthaben. Sein Geschenk hat sich praktisch in Luft aufgelöst.
Dieses System wurde im vergangenen Dezember in allen 23 mfi-Centern eingeführt.
In NRW gehören dazu der Ruhr-Park in Bochum, das Palais Vest in Recklinghausen, der Servicepark Dortmund-West, die Düsseldorfer Bilk-Arcaden, die Arcaden in Köln-Kalk und das Minto in Mönchengladbach.
„Die neue Geschenkkarte ist zwar ein großes Ärgernis für die Kunden, leider ist sie aber nicht rechtswidrig“, heißt es bei der Verbraucherzentrale.
Denn: die Karte ist eine wieder aufladbare Prepaidkarte und kein Gutschein. Kunden fühlen sich davon durchaus ausgetrickst.
Die Karte ist de facto eine Prepaid-Kreditkarte und kann ein Guthaben bis zu 100 Euro haben – das ist der Freibetrag von Kreditkarten, ohne dass eine Identifizierung (mit Ausweis) nötig ist. Die 2,50 Euro monatlich sind demnach Kontoführungs- bzw. Kreditkartengebühren.
Warum die neue Geschenkkarte eingeführt wurde, konnte auf WDR-Nachfrage niemand aus dem Unternehmen sagen. Auch wo das Geld der Kunden landen wird, ist unbekannt.
Fakt ist: nur wenige Kunden sind informiert. Denn auf den Internetseiten der Einkaufszentren sucht man vergeblich nach den Geschäftsbedingungen. Die bekommt der Kunde erst in Form eines Bons, wenn er die Karte gekauft hat. Kein Wunder also, dass die Center zunächst mit der neuen Karte zufrieden waren.
„Wir haben mit der Karte schon 20 Prozent mehr Zuwachs verzeichnet“, sagt ein Sprecher vom Ruhr-Park Bochum.
Die Kunden, die die neuen Geschäftsbedingungen bemerkt haben, machen auf der Facebook-Internetseite der Shoppingmeile ihrem Ärger Luft. „Sie bekommen einen kostenlosen/zinsfreien Vorschuss und verlangen dann da nach einem Jahr auch noch Geld für?!? Das finde ich ja mal unverschämt“, schreibt ein Kunde.
Und eine andere Kundin meint: „Ich finde, das ist Grund genug, diese Gutscheine nicht weiter zu unterstützen und keine mehr zu kaufen. Das ist ja echt der Hammer.“
Das Unternehmen reagiert jetzt auf die Kundenkritik. In einem Schreiben heißt es: „Daher arbeiten wir aktuell gemeinsam mit dem Anbieter an der Verbesserung des Systems.“
Wie diese Verbesserung aussehen könnte und wie mit den bereits verkauften Geschenkkarten umgegangen wird, verrät uns auch nach erneuter Anfrage niemand.
Auch der Anbieter – Store Financial Europe, mit Sitz in Großbritannien – teilt mit, dass erst das System optimiert werden muss, bevor man darüber Auskunft geben kann. Was und ob sich dann etwas für die Kunden verbessert, bleibt derzeit offen.
Einziger Rat ist: man sollte seinen Gutschein zügig einlösen, bevor er seinen Wert verliert!
1.
Stadtfilzer schrieb am 13.05.2015 um 20:07 Uhr:
Die Sache mit den Gutscheinen ist befremdend.
Noch befremdlicher ist, was die Centermanagerin Queißer in der RP von sich gab, Zitat:
„Darüber hinaus erwarte sie vor allem auch von der Politik ein größeres Bewusstsein dafür, was der Einzelhandel jeden Tag leisten müsse.
Schließlich hofft Queißer, dass sich die Händler an der Hindenburgstraße den Öffnungszeiten des Minto anpassten und
die Regelungen für die Sonntagsöffnungszeiten von der Landespolitik gelockert würden.“ Zitat Ende.
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/minto-plant-shuttle-busse-fuer-niederlaendische-kunden-aid-1.5082838
Nicht schlecht für ein Einkaufscenter, das gerade mal einige Wochen geöffnet hat.
Wäre sehr interessant von Frau Queißer zu erfahren, was sie unter ihrer Aussage hinsichtlich der Politik versteht, dass die tägliche Leistung des Einzelhandels von selbiger ein größeres Bewusstsein erfahren muss.
Was versteht sie überhaupt darunter? Geht das auch auf deutlich?
Sollte es Frau Queißer entgangen sein, auch andere Berufsgruppen erbringen täglich ihre Leistung!
Muss Politik nun all diesen Menschen täglich Beifall zollen?
Dieselbe Dame hofft aber auf Lockerung der Sonntagsöffnungszeiten. Also dann auch noch mehr Leistung und noch viel mehr Bewusstsein für die dann noch größere Leistung?
Hoffentlich haben Frau Queißer und mfi dann auch ein Bewusstsein für das, was sie von den Unternehmen und Mitarbeitern verlangen wollen (die noch nicht mal die ihren sind, also nicht auf der mfi-Gehaltsliste stehen!)!
Jeder Satz eine Forderung, als wäre es selbstverständlich. Kommen solche Ansagen nun häufiger via RP-Verlautbarung?
Selbstverständlich „erhofft“ sich mfi, dass die anderen Händler sich den Öffnungszeiten anpassen!
Geht’s noch?
Angeblich regelt so etwas doch „der Markt“.
Am besten gleich alle Einzelhändler per Gesetz z.B. „Lex Einzelhandel Mönchengladbach“ zwangsverpflichten, dass diese sich immer an die Öffnungszeiten des erlauchten mfi-Konsumtempels zu halten haben.
Kaum da und schon agieren wie ein echter Platzhirsch. Ganz schön kess, um es höflich zu formulieren.
Öffnungszeiten? Am besten direkt vollkommen weg, damit der Euro 24/7 rollen kann.
Konsum und ewiges Wachstum über alles!