Landesgartenschau: Grefrath im Zentrum • Vorstudie schlägt für Bewerbung dezentrales Konzept vor
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Die Bewerbung aus dem Kreis Viersen für die Landesgartenschau 2026 sollte auf ein dezentrales Konzept setzen.
So empfiehlt es eine Vorstudie, die die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kreis Viersen (WFG) mit dem Kreis Viersen in Auftrag gegeben hat.
Sie setzen auf ein dezentrales Bewerbungskonzept für die Landesgartenschau 2026 (im Bild v.l.): WFG-Prokuristin Martina Baumgärtner, WFG-Geschäftsführer Dr. Thomas Jablonski, Landrat Dr. Andreas Coenen, Grefraths Bürgermeister Manfred Lommetz sowie die Gutachter Christian Rast (IFT Freizeit- und Tourismusberatung) und Clas Scheele (RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten)
Im Mittelpunkt der Durchführung (Ausstellungsflächen und Veranstaltungen) sollte die Gemeinde Grefrath stehen, Außenpunkte könnten Korrespondenzflächen in Viersen, Kempen, Nettetal, Tönisvorst, Schwalmtal, Niederkrüchten und Brüggen sein.
Die Vorstudie sieht in den acht eingereichten Konzeptansätzen der Städte und Gemeinden viele Verbindungen und Gemeinsamkeiten, die bei der Bewerbung zum Tragen kommen sollten.
Dazu zählen die Bedeutung des Wassers für die Freizeit, die Rekultivierung von Flächen, die Kombination von sanftem Tourismus und Naturschutz oder die Vernetzung der Orte durch Radschnellwege und ein E-Bike-Konzept.
In den Städten und Gemeinden sollen jeweils unterschiedliche Schwerpunkte erlebbar werden.
Das könnten neu inszenierte Aussichtspunkte, weiterentwickelte innerstädtische Grün- und Freiflächen, kulturhistorische Elemente wie Türme, Mühlen und Burgen, Veranstaltungsflächen wie das Niederrheinische Freilichtmuseum und der EisSport & EventPark oder nachhaltiges „neues Wohnen“ sein.
Landrat Dr. Andreas Coenen betonte bei der Präsentation: „Ich möchte die Landesgartenschau 2016 in den Kreis zu holen. Ich sehe eine große Chance, Themen wie nachhaltige Mobilität und nachhaltiges Bauen in den Kreis tragen. Ich freue mich über die große Einigkeit im Kreis, die positive Reaktion auf unsere Vorstudie. Das dezentrale Konzept bringt die Möglichkeit mit sich, dass mit Hilfe der Landesgartenschau auch in den anderen Städte und Gemeinden Infrastruktur erneuert oder geschaffen werden kann. Ich denke hier beispielsweise an ein Radschnellwegenetz.“
WFG-Geschäftsführer Dr. Thomas Jablonski erwartet einen positiven Effekt auf die gesamte Wirtschaft im Kreis Viersen: „Dieser Effekt geht weit über die zusätzliche Wirtschaftskraft durch die Besucher für Gastronomie und Einzelhandel hinaus. Ich denke hier an die nachhaltige Entwicklung von Konversionsflächen und qualitativ hochwertiges Wohnen.“
„Die Landesgartenschau kann ein Besuchermagnet werden, weil sie von einem Bezugspunkt in Grefrath aus eine Verbindung zu touristisch spannenden Orten herstellt. Sie nimmt die Gäste mit auf eine Reise durch den Kreis“, erklärt die Prokuristin der WFG, Martina Baumgärtner.
Bei der Präsentation stellten die Autoren der Vorstudie, Christian Rast (IFT Freizeit- und Tourismusberatung) und Clas Scheele (RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten) auch ihr Vorgehen vor:
Sie haben bei der Beurteilung des Potentials der Städte und Gemeinden Faktoren wie beispielsweise die vorhanden Flächen (Grünraum, Landschaftsraum, Schutzgebiet, Überschwemmungsgebiete, kommunale Entwicklungsgebiete), die Erreichbarkeit, die Entwicklung der Bevölkerungszahlen, das Einzugsgebiet und das touristische Potential berücksichtigt.
Die Bewerbung um die Landesgartenschau 2026 liegt jetzt in den Händen der Gemeinde Grefrath.
Sie muss die Empfehlung der Vorstudie zunächst politisch beraten und sich entscheiden, ob sie sich bewerben will.
Eingereicht werden muss sie bis zum 1. November 2021.
Sollte sie erfolgreich sein, würde in Grefrath ein eintrittspflichtiger Hauptstandort geschaffen, von dem aus mit Shuttleservice und über Radschnellwege die anderen Standorte angesteuert werden können. Informationszentren und Aussichtspunkte sollen vor Ort zu zentralen Bezugspunkten werden.
Stimmen der Bürgermeisterin und der Bürgermeister aus den teilnehmenden Kommunen:
Manfred Lommetz, Bürgermeister der Gemeinde Grefrath:
„Die Landesgartenschau wird sicherlich einen positiven Effekt für alle Städte und Gemeinden haben. Das Vorkonzept werde ich jetzt dem Rat vorlegen, damit eine erste seriöse und umfangreiche Beratung stattfinden kann. Erst nach einem positiven Ergebnis werden wir eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben.“
Sabine Anemüller, Bürgermeisterin der Stadt Viersen:
„Ich freue mich für Grefrath. Von dort aus kann man mehrere ‚Finger‘ zu anderen Punkten ziehen. Jede Kommune ihre verschiedenen Stärken zeigen. Besonders überzeugt bin ich vom Konzept der Radschnellwege als verbindendes Element.“
Christian Wagner, Bürgermeister der Stadt Nettetal:
„Wir hatten eine positive Resonanz auf unsere Bewerbung aus Rat und Bevölkerung. Ohne die Initiative des Kreises hätte sich niemand mit der Landesgartenschau beschäftigt.“
Volker Rübo, Bürgermeister der Stadt Kempen:
„Ich sehe die Chancen, dass wir uns als Nachbarn der Gemeinde Grefrath sehr eng einbinden werden. Ich glaube, das dezentrale Konzept ist ein Ansatz, der tragen kann.“
Thomas Goßen, Bürgermeister der Stadt Tönisvorst:
„Die Gemeinde Grefrath kann mit unserer Unterstützung und Solidarität rechnen. Ein wichtiger Aspekt für mich ist die Frage, was mit dieser Gartenschau an dauerhafter Infrastruktur geschaffen wird und was davon bleibt.“
Karl-Heinz Wassong, Bürgermeister der Gemeinde Niederkrüchten:
„In Niederkrüchten möchten wir ein großes Gewerbegebiet mit einer regionalen Strahlkraft errichten. Genau diese Strahlkraft kann auch eine Landesgartenschau entwickeln. Ich sehe vor allem das Netz der Radschnellwege als große Chance. Deshalb unterstützen wir das Konzept. Radschnellwege ist eine große Chance.“
Foto: Kreis Viersen