Haushalt 2016: IHK prognostiziert positive und negative Entwicklungen für die Mönchengladbacher Wirtschaft • Aber: Ohne Sparanstrengungen kein Haushaltausgleich 2021

Hauptredaktion [ - Uhr]

Während die Mehrheitsfraktionen von CDU und SPD für Mönchengladbach „Aufschwung“ erkannt haben wollen, melden laut einer jüngsten Konjunkturumfrage der IHK die Mönchengladbacher Betriebe eine weniger gute Lage.

Zudem beklage die Industrie Umsatzverluste. Allerdings: Die Beschäftigung in Mönchengladbach wachse weiter überdurchschnittlich stark, erklärt die IHK Mittlerer Niederrhein in ihrer heutigen Presseinformation. Darin die IHK weiter:

Die Ergebnisse der vergangenen Spätsommerumfrage der IHK bei den Mönchengladbacher Unternehmen hatten gezeigt, dass die Lage der Betriebe besser sein könnte.

Mittlerweile liegt der Anteil der Unternehmen mit einer schlechten Lagebewertung (24 Prozent) über dem Anteil der Betriebe mit einer guten Bewertung (19 Prozent).

„Die Stimmung bei den Unternehmen ist damit schlechter als in der Region insgesamt“, sagt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK.

Insbesondere die Industrie der Stadt meldet schlechte Werte. Das Jahr 2015 war für die verarbeitenden Betriebe weniger erfolgreich als 2014. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Umsätze bis Oktober um 4,2 Prozent gesunken.

Dies betrifft sowohl den Export mit einem Minus von 4,6 Prozent als auch den Binnenhandel mit einem Rückgang von 3,8 Prozent.

„In Nordrhein-Westfalen war der Rückgang des Gesamtumsatzes mit 2,1 Prozent wesentlich geringer“, erklärt Steinmetz.

„Die geopolitischen Krisen haben sich negativ auf die Weltwirtschaft und damit auch auf die exportstarke Industrie ausgewirkt.“

Eine Veränderung der Lage ist für die kommenden Monate wohl nicht in Sicht. Jeweils 22 Prozent der Betriebe erwarten laut der IHK-Umfrage aus dem Spätsommer eine Verbesserung beziehungsweise eine Verschlechterung der Geschäftslage.

„Die Geschäftserwartungen sind damit pessimistischer als in der Gesamtregion“, so Steinmetz.

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt der Stadt hat sich allerdings den aktuellsten Daten zufolge positiv entwickelt.

Die Beschäftigtenzahl in Mönchengladbach lag zum März 2015 bei 91.800. Seit März 2014 wurden somit gut 2.700 Beschäftigungsverhältnisse geschaffen.

Vor allem der Wirtschaftszweig „Verkehr und Lagerei“ hat Mitarbeiter eingestellt. Hier lag das Plus bei 17 Prozent. Dies entspricht 1.000 Stellen.

„Dies ist auf Ansiedlungserfolge im Logistikbereich zurückzuführen. Der Niederrhein ist aufgrund seiner Lage und seiner guten Erreichbarkeit ein idealer Standort für Verkehrsbetriebe“, betont Steinmetz.

„Man sieht an diesen Zahlen, dass eine gute Wirtschafts- und Ansiedlungspolitik die beste Arbeitsmarktpolitik ist.“

Die Arbeitslosenquote bleibt trotz der Ansiedlungserfolge mit 10,7 Prozent (Stand November 2015) im Vergleich zur NRW-Quote (7,6 Prozent) weiterhin überdurchschnittlich hoch.

Die Zahl der Arbeitslosen ist seit November 2014 geringfügig um 1,7 Prozent gestiegen.

„Das zeigt: Auf den Ansiedlungserfolgen der vergangenen Jahre darf man sich nicht ausruhen. Der Wirtschaftsstandort benötigt weitere Wachstumsimpulse“, erklärt Steinmetz.

Die IHK fordert in diesem Zusammenhang die Entwicklung des interkommunalen Gewerbegebiets mit Viersen im Bereich Hardt/Mackenstein.

Die beschlossene Steuererhöhung sieht die IHK kritisch.

„Mönchengladbach hat jetzt die mit Abstand höchsten Steuersätze in der Region. Das schwächt die Qualität des Standorts“, so Steinmetz.

Die IHK fordert von der Politik, bei der Haushaltskonsolidierung zukünftig insbesondere auf eine Reduzierung der Kosten zu setzen.

„Das wird eines der wichtigsten Projekte der Politik im kommenden Jahr“, sagt der IHK-Hauptgeschäftsführer.

„Die Haushaltsanalyse der Hochschule Niederrhein hat gezeigt, dass bis zum Jahr 2021 insgesamt 160 Millionen Euro fehlen.“

Der durch den Stärkungspakt geforderte Haushaltsausgleich werde ohne Sparanstrengungen nicht gelingen.

5 Kommentare zu “
Haushalt 2016: IHK prognostiziert positive und negative Entwicklungen für die Mönchengladbacher Wirtschaft • Aber: Ohne Sparanstrengungen kein Haushaltausgleich 2021”
  1. @ Stadtfilzer

    Sie schreiben es selbst: was besseres kommt nicht nach.

    Was erwarten Sie von CDU und SPD! Hätten die bessere Leute, wäre es anders.

    Da ist nun mal nix!

    Solchen Leuten wird von Parteien politische Macht übertragen! Ganz übel und gefährlich!

    Ist in Berlin dasselbe. Was dabei rauskommt sehen wir grade.

    Fürchte, wir müssen uns warm anziehen.

  2. @ Findus

    Vergessen: Sie meinen, es würde Zeit solche Leute abzuwählen. Grundsätzlich wäre das richtig.

    Dazu zwei Aussprüche: Was besseres kommt nicht nach – und:

    Würden Wahlen etwas ändern, wären sie verboten.

  3. IHK

    Ich kann das Gerede vom „Sparen“ nicht mehr ertragen!

    @ M. Angenendt

    Sie haben das schön ausgedrückt. Genauso ist es.

    @ Findus

    Sehr richtig. Wachstum, Wachstum über alles! Auch das ist unerträglich und:

    „Die IHK fordert in diesem Zusammenhang die Entwicklung des interkommunalen Gewerbegebiets mit Viersen im Bereich Hardt/Mackenstein.“

    Selbstverständlich! Auch das letzte Zipfelchen Natur oder sogar Naturschutzgebiet muss mit Logistik zugepflastert werden.

    Dass die Gehälter bei diesen ein Hohn sind, stört doch die IHK nicht die Bohne. Die Leute haben unwesentlich mehr als vorher Sozialleistungen, diese werden aber eingespart. Freut den Kämmerer. Sogar verständlich.

    Hauptsache die Leute haben „Arbeit“ oder Leiharbeit. Ob und wie die davon leben können ist Nebensache. Hauptsache grade mal knapp über den Sozialsätzen.

    Bei den Steuereinnahmen hapert es dann wieder. So überhaupt ein nennenswerter Betrag an Steuern in der Stadt ankommt, weil die allermeisten Unternehmen, gerade in der Logistik, gar nicht ihren Firmensitz in Mönchengladbach haben.

    Da fallen dann so ein paar Micker-Prozentpunkte für die Stadt ab. Das war’s.

    Dafür haben wir aber mehr Kosten durch Infrastrukturschaffung und Straßenunterhaltung, da LKW nun mal die meisten Straßenschäden verursachen.

    Plus Lärm für die Bürger wie z.B. in Güdderath.

    Toll!

  4. Sparen? Sparen geht nur von Geld das man hat, nicht ausgibt und ins Sparschwein steckt, unter der Matratze versteckt oder auf ein Sparbuch oder sonstwas einzahlt.

    Ansonsten bleibt nur: Kosten reduzieren.

    Macht die GroKo grade vor. Deren Kostenreduzierung nennt sich AöR ist nicht geprüft worden, obs billiger geht, sich überhaupt rechnet, wird aber gemacht und kostet Millionen.

    Weil die keinen Plan haben, wovon z.B. die teuren Gehälter von Schnaß, Teufel, Pauls und anderen, die auch die Karrierestufen rauffallen, bezahlt werden, erhöhen die mal eben die Steuern. Sehr kreativ diese GroKo. Muss man denen lassen.

    Irgendeiner muss nun mal zahlen. Die Bürger wird es freuen, wenn die das mal richtig checken warum und wofür.

  5. Das ist mal wieder der typische blinde Wachstumsaktionismus der Wirtschaftspropheten.

    Wie lange soll denn dieses ewige Wachstum andauern?

    Bis der letzte Grashalm zubetoniert wurde?

    Und die Wachstumsgläubigen fahren dann mit ihren dicken Autos und den dicken Brieftaschen dorthin, wo es noch ein klein wenig schöne Natur gibt!!!!

    Das Einfordern von neuen Gewerbegebieten ist einfach grober Unfug.

    Es wird höchste Zeit, solche Leute aus ihren Ämtern abzuwählen.

    Die Stadt Mönchengladbach braucht keine Entwicklung nach draussen sondern Wachstum von innen.

    Das scheint aber bei den hiesigen politischen Entscheidern noch nicht angekommen zu sein. Sie sollten sich mal bei Papst Franziskus informieren.

Ihr Kommentar