Flughafen oder Gewerbepark Ost?
Red. Neuwerk [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
„Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab!“, so lautet eine Weisheit der Dakota-Indianer. Nach Meinung der Gladbacher Grünen ist das „tote Pferd“ der Flughafen Mönchengladbach.
Sie befürchten eine Dauersubventionierung der Arbeitsplätze, die sich im Umfeld des Flughafens befinden.
„Wir sollten als Alternative zur Dauersubventionierung des klimaschädlichsten Verkehrsmittels Flugzeug durch Schaffung eines Gewerbeparks die Grundlage für neue zukunftsfähige Arbeitsplätze legen“, meint daher Fraktionsvorsitzender Karl Sasserath.
Nachdem Anfang 2008 das Planfeststellungsverfahren für eine Startbahnverlängerung kläglich gescheitert war, sollte eine Verlagerung von 5.000 Geschäftsflügen von Düsseldorf nach Mönchengladbach den Verkehrslandeplatz (VLP) / Flughafen aus den tiefroten Zahlen bringen. Dieses Vorhaben ist jedoch durch das Gutachten der Deutschen Flugsicherung (DFS) geplatzt.
„Die Argumente, die sowohl die Grünen in Mönchengladbach als auch viele andere Gruppierungen wie z.B. Umweltverbände, Airpeace und VCD immer wieder gegen einen Ausbau des Verkehrslandeplatzes vorgebracht haben, werden nun endlich nicht mehr bestritten.“ so Gaby Brenner, Vorstandssprecherin der Grünen Mönchengladbach.
„Dazu gehören die Fakten, dass die Anflugsektoren von Düsseldorf und Mönchengladbach sich überschneiden sowie die vorhersehbare weitere Unwirtschaftlichkeit des Flughafens“, so Brenner weiter.
Mit der Kündigung des Verlustübernahmevertrages zum 31.12.2010 müssten Gladbachs Steuerzahler direkt bzw. indirekt über die Stadtsparte der NVV AG Millionen € Verlust pro Jahr übernehmen.
„Dies haben wir Grüne im Ampel-Kooperationsvertrag jedoch vorausschauend ausgeschlossen“, so Fraktionsvorsitzender Karl Sasserath.
Am Mönchengladbacher Flughafen hängen ohne Frage Arbeitsplätze, die Frage ist, welche Nutzung zukunftsweisend ist. Dauerhaft kann sich jedenfalls die klamme Stadt den Erhalt des Flughafens nicht leisten.
Hat die Stadt überhaupt eine Alternative?
2.
Thomas R. Diehl schrieb am 25.01.2010 um 10:34 Uhr:
Absolut. Alternativen gibt es dann, wenn die Flughafenverfechter aufhören, ihre Zeit mit eben dem Reiten toter Pferde zu vergeuden und statt dessen beginnen würden, Pläne für die Zeit nach dem Flughafen einzuleiten.
Weiter am Flughafen festzuhalten und Unternehmer in Sicherheit zu wiegen erhöht nur den Schaden bei seiner meines Erachtens mittelfristig unvermeidlichen Aufgabe.
Wir können jetzt für eine sozialverträgliche Auflösung vorsorgen oder wir können uns in ein paar Jahren auf den großen Knall „freuen“, wenn der Flughafen „völlig unerwartet“ zusammenbricht.
1.
Kritiker schrieb am 24.01.2010 um 11:55 Uhr:
Natürlich gibt es immer auch Alternativen.
Der berühmte Flughafen-Förder-Verein könnte z.B. eine Investorengruppe gründen und die möglicherweise anfallenden Verluste übernehmen.
Damit wäre einerseits dem Steuerzahler genüge getan, andererseits wäre der „Wunsch“ der Vereinsvorsitzenden untermauert, sie findet es ja schließlich so schön direkt neben der Haustür ins Flugzeug zu steigen.
Was nicht geht: Auf Kosten der Sicherheit so wohl der Flugzeuginsassen als auch der Anlieger ein Gutachten der Flugsicherung zu ignorieren.