Acht Schülerinnen und Schüler machten ihr Abi an der Gesamtschule Neuwerk im Fach Technik.

Alle Abiturienten der städtischen Gesamtschule Neuwerk bekamen am vergangenen Freitag ihre Zeugnisse.

Aber acht waren für die Schulrektorin Ina Klein, für die Stadt Mönchengladbach und die hiesigen Betriebe der Metall- und Elektrobranche etwas ganz Besonderes: Sie machten ihr Abitur auch im Fach Technik.

Erstmalig in der Geschichte der Stadt wie auch der Schule konnten Oberstufenschüler neben Chemie, Mathematik, Physik bei Interesse für Naturwissenschaften das Fach Technik belegen.

Hier vermittelten ihnen die Techniklehrerinnen und -lehrer der Gesamtschule Neuwerk technische Handlungskompetenz. Das bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler lernen sollten, technische Prozesse nachzuvollziehen, durch die Stoffe, Energien und Informationen entstehen und transportiert werden.

Darüber hinaus sollten sie verstehen, solche Prozesse in Apparaten, Maschinen und Geräten abzubilden, diese bedienen und letztlich auch auf eine sachgerechte Entsorgung achten zu können.

Ziel war es letztlich, den Jugendlichen Kompetenzen zu vermitteln, mit denen sie technisches Denken und Handeln üben und reale Vorgaben aus Wirtschaft, Gesellschaft und technisch machbaren Lösungen nachvollziehen können.

Geprüft wurden sie dann im Abitur schließlich sehr praxisbezogen in Fragen der Energieversorgung (Kohlekraftwerke und regenerative Energien wie Photovoltaik und Wasserkraftwerke) sowie in Grundlagen der Informationstechnik (von der Digitaltechnik bis hin zur Programmierung von Kleinsteuerungen).

Die guten Leistungen der ersten Technik-Abiturienten könnten ein Indiz dafür sein, dass der enge Bezug zur Praxis das Lernen leichter macht.

„Der interdisziplinäre Umgang innerhalb der MINT-Fächer wird für das Bestehen unseres Nachwuchses in der Wirtschaft immer wichtiger“, freute sich Ina Klein, Direktorin der Gesamtschule, über das gute Abschneiden ihrer ersten Acht. „Sie sind für uns der vorläufige Höhepunkt unserer naturwissenschaftlichen Ausrichtung, die wir auch im zdi-Zentrum M-INTeraktiv gemeinsam mit der heutigen MGconnect-Stifung konsequent verfolgen.“

Klein hofft, dass noch viele weitere Eleven dem Vorbild der ersten Technik-Abiturienten Mönchengladbachs folgen werden.

Zum Hintergrund: Das zdi-Zentrum M-INTeraktiv Mönchengladbach wurde im September 2009 auf Initiative von MGconnect und der Gesamtschule Neuwerk gegründet.

Neun Schulen, die Hochschule Niederrhein sowie zehn Unternehmen bzw. Institutionen aus Mönchengladbach haben sich gemeinsam zum Ziel gesetzt mehr Kinder und Jugendliche für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu begeistern.

Schwerpunkte liegen in der engen Kooperation von Schule und Unternehmen sowie dem Austausch der Bildungseinrichtungen untereinander. Gemeinsam mit der Gesamtschule Neuwerk führt MGconnect die Koordinierung des Zentrums durch.

Die Gemeinschaftsoffensive Zukunft durch Innovation.NRW (zdi) des NRW-Innovationsministeriums hat das Ziel, mit dauerhaften Angeboten möglichst viele Schülerinnen und Schüler für ein Ingenieur- und naturwissenschaftliches Studium zu begeistern.

[PM]