Einzelhandel: Jede Stufe bedeutet 10% Umsatzeinbuße
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Das sind die Erfahrungen des Essener Immobilienunternehmens Brockhoff & Partner aus seiner Tätigkeit als Vermarkter für Gewerbeimmobilien in Fußgängerzonen in so genannten „1A-Lagen“.
Dazu erklärte Marc Pilgrim, Immobilienberater bei Brockhoff, im Gespräch mit BZMG, dass der Aspekt „Stufe“ einen nicht unwesentlichen Einfluss auf die Vermarktung von Geschäftsobjekten (Vermietung und Verkauf) hat. Das bedeute, dass Objekte mit zwei Stufen entsprechend schwieriger zu vermitteln seien. Dies sei besonders bei Textilgeschäften festgestellt worden.
„Unter Berücksichtigung der demografischen Entwicklung wird das Thema Stufen immer wichtiger,“ sagte der Dipl.-Betriebswirt, der internationale Betriebswirtschaft in Venlo und Düsseldorf studiert hat.
Aufgrund der immer noch unklaren Situation hinsichtlich des Handels- und Dienstleistungszentrums verzeichnet Pilgrim eine erhebliche Zurückhaltung bei ansässigen und interessierten Einzelhändlern, Immobilienbesitzern und potenziellen Investoren.
Gleichwohl sei Mönchengladbach für Einzelhändler durchaus interessant. Solange aber nicht klar sei, wie der Branchenmix des HDZ aussehe, wäre kaum jemand bereit, zu investieren oder anzumieten. Die Marktsituation ist also „verhalten“.
Dies auch vor dem Hintergrund, dass in anderen untersuchten Städten die Einzelhändler durch solche Centers erhebliche Nachteile erlitten hätten.
In Wetzlar (ca. 52.000 Einwohner) beispielsweise habe der Einzelhandel nach Eröffnung des Einzelhandelszentrums massive Einbußen hinnehmen müssen, so dass dort die gesamte Fußgängerzone „weggebrochen“ sei,
Dies sei keineswegs eine Ausnahme, denn nur in seltenen Fällen gelänge es, die Center gut oder optimal an die Fußgängerzonen anzubinden.
Solange die konkreten Pläne der MFI nicht bekannt seien, könne man noch nicht prognostizieren, ob der Fußgängerzone Hindenburgstraße das gleiche Schicksal erleiden würde, wie in Wetzlar.
Mit Bezug zur aktuellen Studie betont Marc Pilgrim, dass dies eine rein quantitative und keine qualitative Studie sei.
Damit müssen verschiedene „euphorische“ Einstufungen, die Hindenburgstraße stünde landesweit an der Spitze und damit „glänzend da“ relativiert werden. Denn nicht Masse allein ist von Interesse, sondern Qualität der Angebote.
Pilgrim macht das an einem Beispiel deutlich: „Es ist schon etwas anderes, wenn ich einen Juwelier X an der Düsseldorfer Kö betrachte und versuche, diesen mit einem ‚Standard-Juwelier’ an einem anderen Standort vergleiche“. Obwohl beide Juweliere die gleiche Tätigkeiten verrichten würden.
Auch bestätigte Pilgrim, dass eine Häufung so genannter „1-EURO-Läden“ darauf schließen lassen, dass solche Abschnitte von Fußgängerzonen „nicht zu den stärksten“ zu zählen sind.