Einheitlicher Ansprechpartner für die Wirtschaft
Red. Politik & Wirtschaft [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
[pmkrvie/bzmg] Ist Mönchengladbach eine Insel? Scheint so in Anbetracht von Meldungen über Bündnisse, die Nachbarkommunen eingehen, um gemeinsam die Region Niederrhein zu vermarkten.
So bahnt sich nun neben den Kooperationen der Niederrhein-Kommunen in Sache Tourismus auch eine stärkere Zusammenarbeit bei der Wirtschaftsförderung des Kreises Viersen, Kreis Wesel und Krefeld an.
Die Stadt Krefeld möchte gerne der Kooperation des Kreises Viersen mit dem Kreis Wesel zur EU-Dienstleistungsrichtlinie „Einheitlicher Ansprechpartner“, die seit 28.12.2009 gilt, beitreten. Und die Signale sind positiv.
Der Kreis Wesel als zuständige Behörde und „Einheitlicher Ansprechpartner für die Kreise Wesel und Viersen“ bietet inländischen und ausländischen Unternehmen im Sinne der EU-Dienstleistungsrichtlinie ausgewählte Leistungen online und aus der Ferne an.
Dies gilt zum Beispiel für den italienischen Pizzabäcker, der noch in Venedig wohnt und im Kreis Viersen eine Pizzeria eröffnen möchte ebenso wie für den Fliesenleger aus Hamburg, der einen Betrieb im Kreisgebiet gründen möchte.
Der „Einheitliche Ansprechpartner“ (EA) ermöglicht, dass Verfahren und Formalitäten einschließlich aller Genehmigungen für Unternehmen und Existenzgründer über eine aus ihrer Sicht einheitlichen Stelle, dem EA, abgewickelt werden. Hilfen bieten die Internetportale beider Kreise.
„Der natürliche Feind des Bürgers ist die Verwaltung“, sagen manche ironisch, wenn Bürger von Stelle „A“ nach Stelle „B“ über „Nachfrage bei C“ geschickt werden, um auf eine Frage oder ein Gesuch eine Antwort zu erhalten.
Was Bürger und auch Unternehmer wünschen, ist ein Ansprechpartner, der sich zentral um das Anliegen des Bürgers kümmert, Formalitäten in einer Hand erledigt.
„One face to the customer“ heißt es beim Thema Kundenservice in vielen Unternehmensbereichen.
Möglicherweise machen die Nachbarkommunen auch hier der „Inselstadt“ Mönchengladbach etwas vor. Jedenfalls sollte Mönchengladbach die Entwicklung der Nachbarkommunen nicht nur gut beobachten.
Um nicht Gefahr zu laufen, Schlusslicht zu sein, sollten zumindest Vor- und Nachteile von Zusammenschlüssen von unabhängigen Wissenschaftlern bewertet werden.
Überläßt man solche Abwägungen Politik und Stadttöchtern, dann macht man den „Bock zum Gärtner“.
Zumindest aber lohnt bei diesem Beispiel nicht nur ein Nachdenken über Bürgerservice der Verwaltung.
Ob überhaupt bis dato gedacht wurde, daran zweifeln immer mehr Bürger – und das bei einem Oberbürgermeister, der als Diplom-Verwaltungsfachwirt eigentlich vom Fach sein sollte. Geredet wird zumindest viel, mit dem Handeln der notwendigen Re-Organisation der Verwaltung haperts.
Der Verwaltungsablauf an Schnittstellen mit Kontakten zum Bürger sollten generell nach einer Prämisse ablaufen: ein Ansprechpartner regelt Formalitäten, klärt innerhalb der Verwaltung Anfragen und gibt dem Bürger Rückmeldung innerhalb eines festgelegten Zeitfensters.
Dauert der Verwaltungsakt länger, so gibt der Sachbearbeiter dem Kunden Bürger eine Zwischenmeldung mit Begründung.
Im Zeitalter des Internets sollte es doch möglich sein, Verwaltungsabläufe aus so zu optimieren.