„Einfach ideal“

Red. Neuwerk [ - Uhr]

logo-wfmg„Wir brauchen Gewerbeflächen im Norden“, meint Dr. Ulrich Schückhaus, Geschäftsführer der WFMG (und EWMG) und hat dabei den Blick auf ein Gebiet gerichtet, auf dem derzeit noch Pferde mit Sulkys laufen. Es soll bereits Interessenten geben. Das Gebiet liege einfach ideal aus Sicht der Wirtschaftsförderung.

Doch – „ideal“ für wen?

Erinnerungen werden wach. Erinnerung an die Erweiterung des Gewerbegebietes Engelbleck. Auch hier hieß es, es sei Bedarf vorhanden. Es wird vermutet, dass sich dieser Bedarf in erster Linie auf die Erweiterungsabsichten der Firma Drekopf begründe (BZMG-Reihe: Engelblecker Strasse Teil II).

Für wen also ist jetzt das Gebiet der Trabrennbahn der „ideale“ Gewerbestandort?

„Mönchengladbach braucht weitere Gewerbeflächen. Wir wollen deswegen die Umwidmung von bisher ausgewiesenen Wohngebieten zu Gewerbeflächen im Nordpark vornehmen. Darüber hinaus wollen wir insbesondere im Norden und Nordosten der Stadt zusätzliche Gewerbegebiete ausweisen. Wir werden prüfen, ob das Gelände der jetzigen Trabrennbahn in einen Gewerbepark umgewandelt werden kann.“ Dieser Passus soll in erster Linie auf Betreiben der FDP in die Ampel-Kooperationsvereinbarung (Zeilen 162/163) aufgenommen worden sein.

Für wen ist das Gebiet der Trabrennbahn der „ideale“ Gewerbestandort?

„Das Areal sei ohnehin als Gewerbestandort ausgewiesen“, zitiert die WZ in ihrem Artikel „Pferde oder Firmen?“ vom 16.03.2010 Dr. Schückhaus weiter.

Auf Nachfrage der BZMG Redaktion Neuwerk teilte die Pressestelle der Stadt mit, dass das Gebiet noch nicht als Gewerbegebiet ausgewiesen sei.

Für wen spielt Schückhaus welches Spiel?

Ein Kommentar zu “„Einfach ideal“”
  1. Ach ja? Einfach ideal? Wirklich?

    Wieviele Gewerbeflächen braucht diese Stadt denn noch? Wie schon richtig gefragt: WER will denn jetzt schon wieder was?

    Wie wäre es, wenn die EWMG jetzt erst einmal dafür sorgt, dass die bereits vorhandenen „gefüllt“ werden?

    Esprit ist schön und gut – reichen kann das noch lange nicht.

    Statt ständig neue „Baustellen“ zu eröffnen, um irgendwelche Begehrlichkeiten zu stillen, sollte man sich um die bestehenden Gewerbegebiete kümmern. „Gut“ liegen die alle, sprich haben Autobahnanbindung.

    Mehr Gewerbegebiet heißt wieder Erschließung, Straßen – eben das gesamte Programm, das nicht vorhandenes Geld kostet.

    Brauchen wir zu den Leerständen im gesamten Stadtgebiet (Ladenlokale jeder Lage, Wohnungen) auch noch das Pendant bei Gewerbegebieten? Lücken gibt es schließlich noch genug in den vorhandenen.

    Die EWMG sollte sich nicht mit weiteren Projekten stressen. Denn offensichtlich ist man mit dem aktuellen Bestand schon überfordert. Wie sonst könnte es Vorkommnisse wie mit dem Grundstück Krichelstraße geben oder dass, wie im Falle Biogasanlage Wanlo, schon vor Verkauf dem Interessenten die Aufgaben und Entscheidungshoheit des Eigentümers übertragen/überlassen werden?

    Die Sache mit der L 19 und dem Grundstück, das da plötzlich die Trassenführung „stört“? War’s ein Kommunikationsproblem? Was auch immer es war, es war schlecht.

    Dann hätten wir, wenn auch kein Gewerbegebiet, so doch nicht minder wichtig, noch den Bökelberg im Angebot. Läuft auch eher suboptimal.

    Tief im Westen werden wir demnächst mehr zusätzliche Gewerbeflächen haben, als uns lieb ist, wenn die letzten Engländer das Gebiet verlassen haben. Das zu füllen, ist schon eine ordentliche Aufgabe.

    Und zu dem allen jetzt noch ein weiteres, bis MG endlich von Gewerbegebieten umzingelt ist?

    Dazu dann den passenden LKW-Verkehr (Mautersparnis!) auf den überfüllten innerstädtischen Straßen – super! Das „fördert“ die Wohnqualität dieser Stadt, die ohnehin schon dahin ist, wie die vielen Initiativen beweisen und verändert die Bevölkerungsstruktur nachhaltig negativ. Über diese unerwünschten Folgen muß man sich auch im Klaren sein.

    Wen, bitte schön, stört die Trabrennbahn? Wäre es nicht sinnvoller diese positiv hervorzuheben und zu fördern? Was hat seinerzeit bei den Koalitionsverhandlungen den Ausschlag dazu gegeben, dass genau dieses Thema Teil der Kooperationsvereinbarung der Ampel wurde?

    In Zeile 162 steht: Wir werden prüfen, ob das Gelände der jetzigen Trabrennbahn in einen Gewerbepark umgewandelt werden kann.

    Da wäre ich damals gerne Mäuschen gewesen. Wer (und was) steht hinter diesem Satz und fordert nun sein Recht aus dem Deal? Wem ist die Trabrennbahn ein Dorn im Auge bzw. hat Interesse an dem Areal? Es müssen schon gewichtige Interessen sein, dass so etwas in eine Kooperationsvereinbarung aufgenommen wird. Stil und Richtung passt eindeutig zur FDP. Hoffen wir, dass es beim „prüfen“ bleibt.

    Wir haben doch sowieso nicht viel, womit wir über die Stadtgrenzen hinaus glänzen können. Jetzt soll auch noch die Trabrennbahn dran glauben? Klar, Borussia. Nur, die leisten wir uns schließlich auch.

    Wenn man nicht gerade Fußballfan ist kommen einem die Tränen: € 34 Mio. zins- und tilgungsfreies städtisches Darlehen. Rückzahlung: Wenn es die wirtschaftliche Situation erlaubt, die der Borussia wohlgemerkt. Davon würde jeder Häuslebauer träumen.

    Apropos Borussia, deren Präsident, Herr König meldete sich auch zu Wort, nicht weil er etwa ankündigen will, dass die Stadt mit einer à-Konto-Zahlung auf den Kredit rechnen könne. Es heißt, dass eine Großdisco in den Nordpark gesetzt werden soll. Sinnvoll oder sinnlos?

    Da sind Politik und EWMG sehr gut beraten einiges vorausschauend abzuwägen. Einen schnellen Erfolg will die EWMG.

    Positives muß her! Schnelles Geld soll in die leere Stadtkasse fließen, das ist Wunsch der Politiker. Vorsicht, billige (schnelle) Dinge können sehr teuer sein (werden).

    Nur eines kann sicher nicht sein: dass Herr König eine Disco als Nachbarn nicht wünscht. Auch wenn er meint, dass der Nordpark ein Sportpark werden/bleiben soll. Auch wenn er Aufsichtratsmitglied der EWMG ist.

    Das mit dem Sport im Nordpark hätte man schon vor Jahren haben können: Eine Skihalle. Die hat man aber lieber Neuss überlassen. MG hat schließlich auch ein Herz für seine Nachbarn. Dafür haben wir jetzt einen Hockeypark, den sonst in Deutschland keiner wollte – gäähhhn.

    War das damals evtl. auch EWMG und WFMG, die glaubten und die Politik überzeugten, dass die Hockey-Weltmeisterschaft (Randsportart) den Blick der Welt auf MG lenken würde?

    So könnte man leider weiter fortfahren. Jedem Interessierten empfehle ich das Interview mit Herrn Dr. Eßer

    http://www.bz-mg.de/wirtschaft-handel-handwerk/quo-vadis-monchengladbach-dr-klaus-eser-im-interview-mit-bzmg.html

    Wäre sicher auch mal etwas für die EWMG, WFMG und Gladbachs Politiker. Bevor man aus Mönchengladbach ein einziges Gewerbegebiet macht. Wirklich „gebracht“ hat das bisher leider gar nichts. Außer Spesen nichts gewesen.

    Nicht ganz: In der Bevölkerung halten sich hartnäckig Gerüchte, dass es für einige in dieser Stadt sehr lukrativ war und ist …

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