Diergardt-Stiftung spendet 12.500 Euro an das Arbeitslosenzentrum für das Mittagstischangebot
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
10.600 Mahlzeiten pro Jahr, die an etwa 1.000 bedürftige Menschen ausgegeben werden – das ist ein Teil der Bilanz des Arbeitslosenzentrums Mönchengladbach. Damit gehört das Mittagstischangebot zu den wichtigsten Projekten des Vereins.
Die Diergardt-Stiftung unterstützt das Projekt jetzt mit 12.500 Euro.
IHK-Vizepräsidentin Jutta Schröer-Ulbricht überreichte den symbolischen Scheck über 12.500 Euro zusammen mit dem stellvertretenden IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Lorenz (2.v.l.) an die Vorstandsmitglieder Helmut Hönig (l.), Karl Boland (3.v.r.) und Winfried Schulz (r.) sowie an Karl Sasserath, Leiter des Arbeitslosenzentrums Mönchengladbach.
Es wird überwiegend von älteren, alleinstehenden Arbeitssuchenden sowie von Personen mit geringer Altersrente genutzt.
Sie verfügen über die sogenannte Treff-Karte, die sie als bedürftig im Sinne der Abgabenordnung ausweist und ihnen die verbilligte Teilnahme an dem Mittagstisch ermöglicht.
„Neben der täglichen Mahlzeit finden die Besucherinnen und Besucher soziale Kontakte und Unterstützung in der Einrichtung“, sagte Jutta Schröer-Ulbricht, Vizepräsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, bei der Spendenübergabe.
„Im Mittelpunkt stehen die Gesundheit und die Förderung der Selbsthilfekräfte bedürftiger Menschen. Das macht das Engagement des Arbeitslosenzentrums Mönchengladbach so wertvoll für die Stadt.“
„Aus den Einnahmen, die durch den niedrigen Abgabepreis für die Mahlzeiten erzielt werden, ist die Finanzierung dieses Angebots nicht zu erreichen“, erklärte Karl Sasserath, der Leiter dieser Sozialeinrichtung.
„Und da der Betrieb des Mittagstisches nach wie vor nicht durch öffentliche Mittel unterstützt wird, sind wir auf Spenden wie die der Diergardt-Stiftung angewiesen.“
Foto: IHK
Zur Stiftung:
Die Verwaltung seiner Stiftung vertraute der Königlich Geheime Kommerzienrat und Freiherr Friedrich von Diergardt damals dem Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds (KGStF) an, in dem heute annähernd 300 Stiftungen zusammengefasst sind.
Seit mehr als zehn Jahren fließen wieder Erträge, nachdem Inflationen und Währungsumstellungen die Stiftung fast auf Null gebracht hatten.
So stand über Jahrzehnte in den Büchern bei der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein auch nur ein Erinnerungsposten, denn die IHK ist die einzige in der Stiftungsurkunde genannte Institution, die noch über die Vergabe des Geldes entscheiden kann.
Zum Stifter:
Friedrich von Diergardt wird am 25. März 1795 in Moers geboren. Seine Eltern, ein Pfarrerehepaar, sind 1781/82 in Viersen tätig.
Diergardt tritt 1813 in das Sammetbandverlagsgeschäft Kaentzler & Co. in St. Tönis ein, das schon bald nach Süchteln und 1816 nach Viersen verlegt wird.
Für Diergardt arbeiten 1834 schon rund 1.500 Hausweber, die vom Leinen auf Samt umgestellt haben; später sind für ihn 3.200 Personen tätig an 950 Sammet- und 750 Sammetbandwebstühlen.
Diergardt kümmert sich schon früh um die soziale Lage der Arbeiter und initiiert entsprechende Einrichtungen: Notverein, Beschäftigungsgarantie auch in schlechten Zeiten (zeitweilige Verwendung von Webern im Straßenbau), Sparkassen.
Seine Sorge um notleidende (auch nicht bei ihm beschäftige) Arbeiter hebt sein Ansehen außerordentlich.
Der Industrielle, mit Orden und dem Titel Kommerzienrat ausgezeichnet, wird von der preußischen Regierung in Wirtschaftsfragen zu Rate gezogen.
Diergardt beschäftigt sich auch mit landwirtschaftlichen Fragen und kauft Grubenfelder im Raum Moers (seinen Namen tragen später verschiedene Zechen), Ländereien westlich von Brüggen (heute Wald- und Fischwirtschaft mit dem Diergardt-Namen) und die gesamte Grafschaft Morsbroich bei Leverkusen.
Auf Schloss Morsbroich stirbt er am 3. Mai 1869, knapp ein Jahr nach dem Rückzug aus der Firma.