Chancen für das Gronen-Gelände an der Odenkirchener Straße
Red. Politik & Wirtschaft [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Nach den Vorstellungen eines Kaarster Investors soll das Gelände des ehemaligen Textilunternehmens Gronen an der Ecke Kepler-/Odenkirchener Straße neu gestaltet und für gewerbliche Nutzungen bebaut werden.
Ein Bebauungsplan existiert nicht, so dass nach derzeitigem Stand dem Investor die von ihm geplante Bebauung nach dem Baugesetzbuch nicht verwehrt werden kann.
Dazu erklärt die CDU-Fraktion in einer Pressemitteilung, dass „zur Steuerung der städtebaulichen Entwicklung im Eckbereich Odenkirchener Straße/Keplerstraße, dem Gelände der früheren Rheinischen Wollwerke Gronen ein geordnetes Bebauungsplanverfahren einzuleiten“ sei.
„Wir wollen, dass die zuständigen politischen Gremien und die Öffentlichkeit an der Entscheidung beteiligt werden, was auf dieser Fläche zulässig sein soll“, sagt Hans Wilhelm Reiners als planungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion.
Mit ihrem Vorschlag verfolgt die CDU zwei Ziele: Sie will an dieser Stelle Fehlentwicklungen wie zum Beispiel die Ansiedlung von Vergnügungsstätten dauerhaft verhindern, und sie will eine dem Standort angemessene städtebauliche Qualität erreichen.
Auslöser für die CDU-Initiative ist die Information der Verwaltung an die Ratsfraktionen, dass für das Gelände ein Entwicklungs- und Nutzungskonzept vorgelegt worden ist.
Es sieht unter anderem die Ansiedlung eines Lebensmittel- und eines Getränkemarktes, von Betrieben aus dem Kfz-Bereich, einer Tankstelle, einer Autowaschstraße und eines Hotels vor.
„Wollen wir das an dieser Stelle?“, fragt Joachim Roeske als CDU-Sprecher in der Bezirksvertretung Süd.
Denn aus CDU-Sicht handelt es sich bei der in Rede stehenden Fläche um einen besonderen Bereich, für den eine dem Standort und dem Umfeld angemessene städtebauliche Entwicklung mit dem entsprechenden Qualitätsanspruch zwingend erforderlich ist.
Dabei spielen für die CDU neben der Frage der möglichen Nutzungen in diesem Bereich auch die Gestaltung der Fassade und die Art der Bebauung an diesem markanten Eckpunkt eine wichtige Rolle.
„Unter anderem gibt es direkte Sichtbeziehungen zum Theater Mönchengladbach und zur St.-Josefs-Kirche“, sagt Hans Wilhelm Reiners und weist darauf hin, dass auch die Höhenentwicklung im Zusammenhang mit den vier- bis siebengeschossigen Gebäude in der unmittelbaren Nachbarschaft zu beachten ist.
Eine allein durch die Verwaltung zu treffende Entscheidung über das vorliegende Entwicklungs- und Nutzungskonzept nach Paragraph 34 des Baugesetzbuches scheint der CDU-Fraktion deshalb problematisch.
Dort heißt es, dass innerhalb im Zusammenhang bebauter Ortsteile ein Vorhaben zulässig sei, „wenn es sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise und der Grundstücksfläche, die überbaut werden soll, in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt und die Erschließung gesichert ist“.
Reiners: „Wir sehen es als unsere politische Aufgabe an, steuernd einzugreifen, wenn es die Situation erfordert. Das ist in diesem Fall für die CDU ganz klar der Fall.“
Dass in diesem speziellen Fall ein „steuerndes Eingreifen“ der Politik überhaupt möglich ist, darf mit Blick auf den zitierten Abschnitt aus dem Baugesetzbuch angezweifelt werden.
Damit beantwortet sich bei objektiver Betrachtung auch Roeskes Frage, ob man „das an dieser Stelle so wolle“ von selbst.
Es geht allenfalls um die Frage, inwieweit sich der Investor im Dialog mit Verwaltung und Politik bereit erklärt, auch für die Zukunft bestimmte Gewerbe, wie z.B. Vergnügungsstätten auszuschließen.
Eine rechtliche Handhabe ist mangels Bebauungsplan oder einer Veränderungssperre jedenfalls nicht zu erkennen.
Möglicherweise werden ja unsere Politiker „kreativ“ und machen ihrerseits Vorschläge.
Dass das Gronen-Gelände schon seit Jahrzehnten eine Brache ist – übrigens mit ähnlichen Nutzungen, wie sie nun der Investor geplant – war allseits bekannt.
Dieselben Politiker hätten in der Vergangenheit die Chance gehabt, für dieses Areal einen Bebauungsplan zu initiieren und auf diesem Weg irgendwelche befürchteten „Fehlentwicklungen“ zu vermeiden, die für dieses Objekt kaum zu erwarten sind.
Denkbar wäre, dass es schon früher einmal Investoren-Anfragen zu diesem Gelände gegeben hat, die unter sachfremden Gesichtpunkten und mit überzogenen Forderungen an den Investor nicht erfolgreich waren. Wenn man neue Investoren in die Stadt holen will, dann sollten keine künstlichen Hürden aufgebaut werden.
Andere Parteien als die CDU haben sich übrigens zu diesem Projekt noch nicht geäußert.
2.
Rettisch schrieb am 27.05.2011 um 22:43 Uhr:
Sorry, das ist ermüdend, womit die CDU immer wieder ankommt. Ist denen gar nichts mehr peinlich?
Fast 60 Jahre hätte diese Partei Zeit und Möglichkeiten ohne Ende gehabt Stadtentwicklung zu machen.
Was war? Jessen und andere CDU-Günstlinge wohin das Auge sieht. Ideenlos und immer billig wie möglich.
Wie diese absolut scheuslichen Häuser an der Limitenstraße. Real gegenüber dem Stadttheater ist ein echtes städtebauliches Highlight. Wo war da die CDU? Gefällt denen diese Hässlichkeit?
Wann macht die CDU mal richtige Opposition statt sich andauernd lächerlich? Das Genöhle um Dinge, die sie selbst schon seit Jahrzehnten hätten ändern müssen nervt echt.
Die haben Baustellen ohne Ende hinterlassen, die die Ampel auf Trab halten.
Dieses unqualifizierte Genörgele ist öde. Glauben die, wir hätten nur ein Kurzzeitgedächtnis?
Muss man nicht haben.
1.
Henner Steigert schrieb am 27.05.2011 um 18:59 Uhr:
Hätte die CDU die gleichen Kriterien beim real-Bau an der Moses-Stern-Straße und an andere gesichtslosen Gebäude angelegt, wäre uns möglicherweise diese und manch andere städtebauliche Untat ihrer Parteifreunde erspart geblieben.
Denn wenn von „direkten Sichtbeziehungen zum Theater Mönchengladbach und zur St.-Josefs-Kirche“ die Rede ist, sei der CDU empfohlen, sich einmal „offenen Auges“ an den Rheydter Bahnhof zu stellen und die „Sichtbeziehung“ auch auf das nicht verkleidete Technikgeschoss des neuen Ärztehauses an der Limitenstraße aufzunehmen.
Da kann es einem nur noch grauen; ganz zu schweigen von der „Sichtbeziehung“ zum Rheydter Theater und zur Innenstadt.
Dagegen zeigt der Entwurf dieses Investors schon wesentlich mehr „Gefühl“ für die Umgebung.
Mal sehen, wer hier wieder ein „Haar in der Planungssuppe findet“.