Biogas-Anlage: Neuer Mais-Schädling erstmalig in Nordrhein-Westfalen, in Köln gefunden
Red. Giesenkirchen [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz teilt mit: Auf einem Feld in Köln ist erstmals in Nordrhein-Westfalen ein Befall mit dem Westlichen Maiswurzelbohrer festgestellt worden. Der Käfer ist der bedeutendste Mais-Schädling in Nordamerika und wurde von der Europäischen Union als Quarantäneschaderreger eingestuft.
Entsprechend greifen jetzt Vorgaben der Europäischen Union für Maßnahmen, die zum Ziel haben, den Schädling hier auszurotten.
Sie werden im Befallsgebiet durch den Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen organisiert, durchgeführt und durch ein intensives Monitoring begleitet.
Um den Befallsort wird im Umkreis von einem Kilometer eine Zone ausgewiesen, die eine Fläche von 314 Hektar umfasst.
Innerhalb dieser Befallszone wird zum jetzigen Zeitpunkt auf etwa 80 Hektar Mais angebaut. Dort werden in den nächsten Tagen Pflanzenschutzmittel zur direkten Bekämpfung der ausgewachsenen Schädlinge ausgebracht.
Das Mittel ist für Bienen ungefährlich, trotzdem werden vorsorglich alle Imker im betroffenen Gebiet rechtzeitig vor der Bekämpfung durch den Pflanzenschutzdienst informiert.
Darüber hinaus werden Vorgaben für einen Fruchtwechsel verfügt. Das heißt, in der Befallszone darf in den nächsten zwei Jahren kein Mais angebaut werden.
Um die Befallszone wird im Umkreis von fünf Kilometern eine Sicherheitszone (10.990 Hektar) eingerichtet, in der ebenfalls ein Fruchtwechsel verbindlich vorgeschrieben wird.
Dort darf auf demselben Feld nur in jedem zweiten Jahr Mais stehen. Diese Maßnahmen gelten bis zur amtlichen Feststellung der Befallsfreiheit.
Der Maiswurzelbohrer gilt als einer der bedeutendsten Schädlinge: Weltweit werden etwa 20 Millionen Hektar, davon allein 13,5 Millionen Hektar in den USA, befallen. In Deutschland ist der Westliche Maiswurzelbohrer erstmals im Jahr 2007 in Bayern und Baden Württemberg gefunden worden. Auch in 2008, 2009 und 2010 wurde dort erneut Befall festgestellt.
Details zu den entsprechenden Rechtsgrundlagen, der Biologie des Schädlings, den Ausrottungsmaßnahmen und dem Befallsgebiet sind im Internet auf der Seite des Pflanzenschutzdienstes der Landwirtschaftskammer NRW www.pflanzenschutzdienst.de zu finden.
4.
Fighter1 schrieb am 20.08.2010 um 18:08 Uhr:
Mein Rat an die Wanloer, die die BGA zu Recht nicht wollen:
Fangt von den Tierchen einige ein, setzt diese im Sommer 2011 aus und Ihr seid die von NVV, Landwirtschaft und Politik so sehr ersehnte Anlage los! 😉
3.
Hülldopp schrieb am 19.08.2010 um 21:08 Uhr:
@ Theo Haler
lustige idee, mit der mobilen biogasanlage!
wenn diese tierchen zuschlagen, gibt es nicht mehr viel zu ernten. 50% – 75% der ernte werden vernichtet.
kein mais – kein futter für biogasanlagen. dürfte ein problem sein und wird teuer.
was gespritzt wird steht hier:
http://www.lfl.bayern.de/ips/pflanzengesundheit/27664/
und was diese käfer anstellen hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Westlicher_Maiswurzelbohrer
in biogasanlagen kommt das grünzeug vom mais. was der maiswurzelbohrer übrig lässt? wird sicher nicht viel sein, weil die stengel umkippen. manche wachsen noch. wird aber bestimmt nichts gescheites mehr.
kein mais, kein gas, kein geld. die tierchen sind schlecht fürs biogasgeschäft.
2.
Theo Haler schrieb am 19.08.2010 um 16:55 Uhr:
Das ist ja toll, es summieren sich plötzlich Gesundheitsgefahren in nicht überschaubarer Größenordnung.
Welches Pflanzenschutzmittel wird denn tatsächlich von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen verwendet?
Weiß das Jemand, hat dazu Jemand Kenntnisse?
Darf dieser Mais denn dann noch verfüttert oder gar von Menschen verzehrt werden?
Oder ist er nur noch für Biogas-Anlagen zu gebrauchen?
Dann sollten mobile Anlagen gebaut werden, die können dann ja immer dem Käfer hinterher ziehen, nette Vorstellung.
Wetten, dass es dann bald keine Biogas-Anlage mehr gibt?
1.
Pincopallino schrieb am 19.08.2010 um 12:52 Uhr:
Nicht auszudenken, wenn dieses „Tierchen“ auch in den Maisfeldern aufkreuzen würde, die für die Maislieferungen an die geplante BAG Wanlo gedacht sind …
Dann hätte es sich aber ganz schnell mit der ohnehin nur geschönten CO2-Bilanz, denn dann müsste der „Brennstoff“ ja von viel weiter her rangekarrt werden.
Oder tritt dann gleich ein eventuell bereits existierender, wenngleich nicht öffentlich bekannter Plan B in Kraft, der der NVV in diesem „Notfall“ die Verarbeitung von noch ganz anderen Stoffen ermöglicht und erlaubt? Wenn ja, von welchen????
Da ja wohl wie immer nach dem Motto „The show must go on“ gehandelt werden wird, dürfen wir uns da vielleicht schon im Vorfeld auf das eine oder andere, zum Wohle des Profits und des Erhalts der allenfalls rudimentär vorhandenen Arbeitsplätze erzwungene Zugeständnis gefasst machen?
Wenn man sich intensiver mit dieser ganzen Biogasanlagen-Thematik beschäftigt, kommt man – wie anderweitig schon häufig auch von anderer Seite herausgestellt – sehr schnell zu dem zwingenden Schluss, dass es kein einziges vernünftiges Argument Pro BGA mehr gibt.
Dafür häufen sich die Argumente, die eindeutig dagegen sprechen, Argumente, die eigentlich durch nichts entkräftet werden können – oder?