Außergewöhnlicher Streik der EthikBank Eisenberg • Forderung nach dem Ende der EU-Förderung von Konzern- und Großbanken • Infos zur Verleihung des „Black Planet Awards“ an die Deutsche Bank [mit Video]
Red. Natur, Umwelt & Energie [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Am 16. März 2016 gab es ein außergewöhnliches Ereignis.Der Vorstand der EthikBank beteiligte sich ebenso wie sämtliche Kolleginnen und Kollegen des Finanzinstituts aus Eisenberg an einem eintägigen Streik.
Die Schalter der Bank blieben geschlossen, die Telefone des Vorstands waren nicht erreichbar.
Die EthikBankerInnen zogen geschlossen nach Berlin vor das Gebäude des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken. ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie, Kundin der EthikBank begrüßte und unterstützte diesen Streik.
Aus der Sicht von ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie streikte die EthikBank stellvertretend für das gesamte mittelständische Bankgewerbe.
Dieses sieht sich einer Finanzpolitik der Europäischen Union (EU) ausgesetzt, die einzig den Profiten der Konzernbanken dient und für radikale Veränderungen des Bankenmarktes sorgen wird.
Bereits in Bälde könnten Zehntausende von Arbeitsplätzen im Bankgewerbe bedroht sein und sich das Gewicht noch mehr zu unkontrollierbaren Groß- und Konzernbanken verschieben.
Axel Köhler-Schnura, Gründungsstifter von ethecon meint dazu: „Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und die übertriebenen Regulierungsauflagen durch die EU überfordern bereits heute die mittelständischen Banken.
Nicht nur zu Lasten der mittelständischen Geldinstitute und ihrer Beschäftigten, sondern noch viel mehr zu Ungunsten der Abermillionen arbeitenden Menschen in der EU, die für ihr tägliches Leben und ihre Alterssicherung – bei rasantem Abbau staatlicher Daseinsfürsorge! – auf die Dienstleistungen der Banken angewiesen sind.“
Neben den wirtschaftlichen Konsequenzen für mittelständische Banken hat die bedrohliche Situation auch deutliche gesellschaftliche Verwerfungen zur Folge.
Die EU fördere Umverteilung von unten nach oben, die Ultra-Reichen profitieren, die Masse der BankkundInnen hat das Nachsehen.
Die EthikBank fordert nachdrücklich von ihrem Verband, dem Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), statt auf Fusionen und Weltbankformat zu schielen, sich für Sicherung und Erhalt der genossenschaftlich organisierten Bankenstruktur einzusetzen.
Diese investieren vor allem in die Realwirtschaft und sind nicht in Spekulationsgeschäfte und Finanzblasen verwickelt, die fast die gesamte Weltwirtschaft zum Einsturz gebracht hätten und auch heute noch die Welt in Atem halten.
Die EthikBank ist Hausbank der Stiftung ethecon.
Aus gutem Grund, denn diese Bank fördert ethisch ausgerichtetes Investment, hat klare Positionen zu Profitwirtschaft um jeden Preis und stellt Transparenz über ihre Geschäfte her.
Die Stiftung hatte 2011 die Vorstände Anshu Jain und Jürgen Fitschen sowie die GroßaktionärInnen der DEUTSCHEN BANK mit dem Internationalen ethecon Black Planet Award wegen ihrer gewissenlosen kriegstreibenden, sozialfeindlichen und umweltzerstörenden Geschäfte an den Pranger gestellt.
ethecon begrüßt und unterstützt den Streik der EthikBank im Interesse eines Wandels weg von profitgetriebener hin zu sozial und ökologisch ausgerichteter Wirtschaft.
ethecon-Stiftung Ethik und Ökonomie ist im Gegensatz zu den vielen Konzern-, Familien-, Kirchen-, Partei- und Staatsstiftungen eine der wenigen Stiftungen „von unten“ und folgt dem Leitmotiv „Für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung!“. Die noch junge Stiftung sucht weitere Zustiftungen, Spenden und Fördermitglieder.
Bereits seit 2006 verleiht ethecon jährlich die beiden internationalen Positiv- und Negativ-Preise, den Internationalen ethecon Blue Planet Award für herausragenden Einsatz für Erhalt und Rettung des „Blauen Planeten“, sowie dem Internationalen ethecon Black Planet Award für schockierende Verantwortung für Ruin und Zerstörung der Erde.
Nur mit der Entwicklung und Durchsetzung umweltgerechter und menschenwürdiger Wirtschafts- und Gesellschaftsmodelle werden sich drohende ökologische und soziale Katastrophen abwenden lassen. ethecon – Stiftung Ethik & Ökonomie arbeitet mit Vision und Perspektive, weit über den Generationenwechsel hinweg.
2.
Brummbär schrieb am 31.03.2016 um 21:34 Uhr:
Die EU ist eine Mogelpackung. Entstanden ist sie aus Euratom und Montanunion, dann wurde daraus die EWG = Europäische Wirtschaftsgemeinschaft.
Das war eine ehrliche Bezeichnung, weil auch der wirkliche Grund für die EU. So ist das heute noch. CETA und TTIP sind die logische Folge. Die Lizenzen zum Gelddrucken auf Kosten der Bürger, die die Zeche bei Klagen gegen Staaten zahlen.
Für die Bürger ist lediglich das Schengenabkommen eine prima Sache, weil es offene Grenzen für die Mitgliedsländer bedeutet.
Der Euro als Währung war und bleibt eine Totgeburt. Von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Das sagten und sagen Experten von Beginn an. Geht nicht allen Mitgliedsländern dieselbe Währung zu verpassen, wenn die Wirtschaft nicht im selben Takt und läuft.
Kohl hat vor Jahren zugegeben, dass die Einführung diktatorisch war. Er hat den Euro erzwungen, weil er wusste, dass die Bürger bei einer Abstimmung dagegen sind.
http://www.merkur.de/politik/helmut-kohl-bei-euro-einfuehrung-diktator-zr-2846068.html
Jetzt haben wir den Salat. Aber Politiker stört das nicht. Denen geht es prima. Die haben auch eine ordentlich Altersversorgung – im Gegensatz zu uns Bürgern. Mehr als die Hälfte erwartet Altersarmut. Super! Kein Wunder bei der miesen Lohnentwicklung der letzten 15 Jahre!
Die durchschnittlichen Bruttolöhne je Beschäftigtem lagen 2015 erstmals preisbereinigt um 1,4 Prozent höher als vor 15 (!!!) Jahren. Welche Freude! Wenn auch noch lange nicht für alle.
2013 hatten sie noch unter dem Niveau der Jahrtausendwende gelegen.
Zuwachs bei den Einkommen aus Vermögen und Unternehmensgewinnen ist laut den WSI-Berechnungen deutlich größer als bei den Arbeitseinkommen. Von 2000 bis 2014 haben diese nach den Daten aus der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung nominal um rund 60 Prozent (!!!) zugelegt.
Irgendwo musste das durch den wachsenden Niedriglohnsektor ersparte Geld ja hin.
Die Konzerne und ihre Großbanken, sowie 30.000 oder noch mehr Lobbyisten haben in der EU das Sagen. Wenn es für die schlecht läuft zahlen sowieso die Bürger. Wer sonst!
Hauptsache die Banken und ihre Aktionäre erleiden keine Verluste.
Angeblich war die Bankenrettung damals alternativlos. Ich kann es nicht mehr hören! Das war, ist und bleibt eine glatte Lüge.
Wir werden für blöd verkauft, und lassen es uns auch noch gefallen. Alternativlos eben.
Ob wir noch erleben werden, wofür die Ethik-Bank-Mitarbeiter vollkommen zu Recht streikten?
1.
Stadtfilzer schrieb am 30.03.2016 um 11:38 Uhr:
Die EU-Geldpolitik orientiert sich eindeutig nur am Bedarf von Konzernen und Großbanken. Die kleineren oder mittelständischen Unternehmer haben immer mehr das Nachsehen und bleiben auf der Strecke.
Was nutzen niedrige bzw. Nullzinsen (oder gar Minuszinsen), wenn andererseits die Kreditvergabe trotz billigem Geld immer restriktiver gehandhabt wird und besonders kleine und mittelständische Unternehmen zusehends immer größere Probleme haben Kredite zu erhalten.
In diesem (Geld- und Zinseszins-)System werden Reiche reicher und der Rest verliert.
Einige verlieren schneller, andere (Mittelstand) etwas später. Das sind nun mal die unumstößlichen Spielregeln. Umverteilung von unten nach oben.
Brecht:
„Armer Mann und reicher Mann, standen da und sahn‘ sich an.
Und der Arme sagte bleich, wär‘ ich nicht arm, wärst du nicht reich.“
Neoneoliebralismus in Reinkultur eben.