Kurt Lehmkuhl: „Dreiländermord“
Andreas Rüdig [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Der Journalist Thomas Geffert aus Düren wird tot aufgefunden. Die Polizei geht dabei von Selbstmord aus. Doch da ist sich Rudolf-Günther Böhnke, pensionierter Leiter der Aachener Mordkommission, gar nicht so sicher.
Was hatte der Tote, der in einer Reihe mysteriöser Todesfälle im deutsch-belgisch-niederländischen Dreiländereck recherchiert hatte, herausgefunden?
Dies ist der zweite Kriminalfall, in den Böhnke – er ist eigentlich ein kranker Mensch mit ungewissen gesundheitlichen Zukunftsaussichten – hineingezogen wird. Zumindest am Anfang wird noch gelegentlich auf den Vorgängerfall „Raffgier“ verwiesen.
Das Buch weist einige Besonderheiten auf. Es fängt schon damit an, daß die Handlung in vier (!) verschiedenen Ländern spielt – Deutschland, Belgien, Niederlanden und Spanien.
Die Handlung weist dabei einige Längen auf, die mit der eigentlichen Geschichte überhaupt nichts zu tun haben – sie hättten auch getrost weggelassen werden können, ohne daß es der Handlung geschadet hätte.
Lehmkuhl verstößt aber auch gegen ein Grundprinzip klassischer Kriminalliteraturgestaltung:
Der Leser hat keinerlei Möglichkeit, durch eigenes Nachdenken selbst zur richtigen Lösung zu kommen. Er muß also bis zum Ende durchhalten, um sie zu erhalten.
Dies sind aber auch schon die einzigen „Mängel“, die beim Lesen auffallen. Lehmkuhl liefert die Art spannender Unterhaltung ab, die wir inzwischen von ihm gewohnt sind.
In den 2 Augenblicken, in denen Attentate auf Böhnke verübt werden, kann man sie sogar „dramatisch“ kennen. Der Autor liefert hier auf jeden Fall lesenswerte Literatur ab.
Ist Lehmkuhl inzwischen ein etablierter (regionaler) Autor? Oder immer noch ein kennenswerter und lesenswerter Geheimtipp? Der geneigte Leser kann sich ja selbst ein Urteil bilden.
Kurt Lehmkuhl wurde am 4. Februar 1952in Übach-Palenberg geboren. Er studierte Jura in Bonn und ist seit 1982 ist als Redakteur beim Zeitungsverlag Aachen beschäftigt.
Von 1986 bis 2004 war er Lokalleiter der Erkelenzer Volkszeitung. Seitdem ist er Redakteur der Heinsberger Zeitung.
Als Schriftsteller schreibt er seit 1987 Kriminalromane, die alle im Raum Aachen / Eifel spielen.
Kurt Lehmkuhl: Dreiländermord; Gmeiner Verlag Meßkirch 2010; 275 Seiten; ISBN: 383921095x