Symptome der Macht – Teil XXVI: Fusion mit Kon-Fusion?
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Eine Fusion ist ein Zusammenschluss, meist von gleichberechtigten Partnern, Organisationen, Firmen und Vereinen. Unter Konfusion versteht am im Allgemeinen einen Zustand von Verwirrung, Zerstreutheit oder Unklarheit.
Fusionsbestrebungen führen nicht selten zu Konfusion bei den Beteiligten und bei den Betroffenen.
Stellen wir uns einmal vor, in einer politischen Partei wollen die „Oberen“ von drei bislang selbständige Gliederungen, dass ihre „Vereine“ fusionieren, oder vielleicht auch nur zwei von ihnen und der Dritte soll/muss mitmachen oder nur eine(r) von ihnen und die anderen beiden sollen mitmachen.
Worum geht es dabei?
Geht es darum, in Sachfragen dem politischen Gegner gemeinsam Paroli bieten zu können? Erfahrungsgemäß so gut wie selten! Denn das könnte jeder Verein für sich – und alle gemeinsam.
Geht es um parteiliche Geschlossenheit nach außen? Die kann man auch praktizieren, wenn alle drei über das obligatorische Parteibuch hinaus, wirklich Gemeinsamkeiten haben und auch so auftreten.
Geht es um parteiinterne Macht? Da kommen wir der Sache schon etwas näher. Denn alle wollen „die Größten“ sein, damit sie es „den anderen“ mal zeigen können.
Geht es um Parteikarrieren? Das würde zur „parteiinternen Macht“ passen, gereicht aber meist nur einigen wenigen zum Vorteil. Entweder dem, der Karriere machen möchte, oder dem dessen Karriere jemandem „am Herzen“ liegt.
Oder geht es um lukrative Posten und Pöstchen? Passt auch oder vielleicht sogar noch besser, weil sie mit wenig „Konkurrenz“ leichter zu bekommen sind, wenn man sie im Vorfeld „im kleineren Kreis“ auskungelt.
Üblicherweise müssen Mitglieder darüber entscheiden, was mit ihren Vereinen passieren soll. Dazu gibt es Mitglieder-Generalversammlungen.
Je weniger Mitglieder anwesend sind, umso einfacher für die Fusionsinitiatoren.
Und je weniger die wenigen Mitglieder über den Ablauf, aber auch die Hintergründe und die Folgen wissen, umso schneller geht das Ganze über die Bühne.
Schädlich für die Initiatoren und möglicherweise Nutznießer wäre es, wenn vor der Entscheidung klar wäre, nach welchen Regeln so eine Fusion abläuft. Wobei Prinzipielles irgendwo in einer Satzung geschrieben steht und (vor-)gelesen werden kann.
Viel interessanter wird es bei der Frage, wie die Ämter des (neuen) Gesamtvereins vergeben werden. Bekommt der kleinere der drei Vereine weniger Sitze im Vorstand, als der größte, oder bekommen alle drei die gleiche Anzahl?
Und wie ist das bei der Besetzung von Kandidatenposten beispielsweise für Ratsmandate und bleiben noch genügend Wahlunterstützer, wenn die Zahl der Vorstandsposten reduziert wird?
Ganz wichtig ist natürlich auch das Geld. Was geschieht, wenn der kleinste der drei Vereine gut gewirtschaftet und Rücklagen (beispielsweise für Wahlkämpfe) gebildet hat und das Konto des größten quasi auf „0“ steht?
Last but not least wird die Frage zu klären sein, wer dem neuen Verein vorsitzen soll. Die Person, die die Fusion initiiert und vorangetrieben hat, oder die Person, die in der Partei schon an anderer Stelle eine „hohe“ Position bekleidet, oder soll es ein „Hoffnungsträger“ sein, dem so ein Vorsitz zu einer parteibuchgestützten beruflichen Karriere verhelfen soll?
Eines ist hochwahrscheinlich: Fusionen führen zu Konfusion.
Besonders dann, wenn es um Dinge geht, die er eine nicht will, weil es die andere freuen könnte und den Einfluss der Dritten erhöht, was der Vierte nicht richtig findet, weil der Fünfte ja glauben könnte, dass die Sechste dann recht hat, die dem Siebten glaubt, dass der Achte und auch die Neunte ja keine Ahnung haben, oder das eine oder auch das andere Süppchen kochen, nicht ahnen, wo der Bartel den Most holt, eine andere „Feldpostnummer“ haben, oder in den Augen aller einfach nur doof sind.
Vielleicht kann Frau oder „…mann“ (oder beides) sich später nur noch hinsetzen, bewundern, was da so abgegangen ist, ein Schmierentheater auf sich wirken lassen und lauthals lachen und dass hoffentlich nicht an den „falschen“ Stellen.
Das wollt’ ich nur mal gesagt haben.
Euer Glossi