BV Nord: Investoren stellen erste Ideen zur baulichen Quartiersgestaltung am Schürenweg vor – IG Schürenweg verhalten optimistisch, aber nicht unkritisch
Bernhard Wilms [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Je genauer Pläne zu sein scheinen und je bunter die Skizzen sind, umso schwieriger ist es, den Entwurfscharakter zu kommunizieren. Dies mussten auch die Investoren am 28.11.2012 in der Sitzung der BV Nord erfahren (Grafik aus Vorentwurf zum B-Plan 725/N).
Ihr Architekt Hans-Peter Tschorn stellte das Vorhaben im Quartier mit ersten Ideenskizzen vor und sah sich seitens einiger Politiker direkt mit Detailfragen konfrontiert, die insbesondere auf die Höhe der so genannten „Riegelbebauung“ entlang des Schürenweges abzielten.
Diese Art der Abgrenzung des neue zu gestaltenden Gebietes war schon mit dem Bebauungsplan-Vorentwurf 725/N in der BV-Sitzung vom 13.06.0212 vorgestellt worden, mit dem Ziel eine Schallschutzfunktion für die vom Schürenweg in Richtung Süden angeordnete Bebauung anzudeuten.
Auch zum ersten Entwurf der Verkehrsführungen vom Schürenweg, Peter-Nonnenmühlen-Allee, Rembrandtstraße und Bunter Garten eingegrenzten Quartier gab es kritische Anmerkungen.
Das anschließend von den vier anwesenden Vertretern der IG Schürenweg, den Investoren und dem Architekten geführte Gespräch wurde von beiden Seiten gegenüber unserer Zeitung als durchaus angenehm und konstruktiv empfunden.
Frank Sentis, einer der Sprecher der IG, erklärte uns, dass man mit den Investoren das gemeinsame Ziel habe, insgesamt ein „vernünftiges Umfeld“ zu erhalten. Das „Wie“ werde sich in den nächsten Wochen und Monaten zeigen.
Die vorgestellten Ideen für das Gebiet Holbeinstraße bis zum Bunten Garten schätze er zunächst als durchaus positiv ein, meinte Sentis, fügte jedoch hinzu, dass der „Lärmschutzriegel“ (= „geschlossene“ Bebauung) in keinster Weise zu der durchgängig „offenen“ Bebauung am Schürenweg passe. Darin teile die IG ausdrücklich die Meinungen aus der Politik.
Losgelöst von der aktuellen Diskussion um das „neue“ Quartier merkte Sentis kritisch an, dass in Mönchengladbach dringend ein Umdenken beginnen müsse.
Statt sich städtebaulich weiter an den Autoverkehr anzupassen, müsse der Autoverkehr an den Städtebau und das damit verbundene Recht der Anwohner auf gesunde Wohnverhältnisse und Lebensräume in einer Stadt angepasst werden.
„So kann es an dieser Stelle nicht sein, dass etwa 100 neue Anwohner durch einen „Bauriegel“ vor Lärm geschützt werden sollen, andererseits über 1.000 Anwohner des Straßenzuges Nicodemstraße bis Bergstraße täglich der gleichen gesundheitsschädlichen Lärmbelastung ungeschützt ausgesetzt bleiben. Auch wenn straßenverkehrsrechtliche Maßnahmen keine Lärmschutzmaßnahmen im Sinne der Bauleitplanung darstellen, ist hier die Politik gefordert entsprechende Grundvoraussetzungen für gesunde Wohnverhältnisse für alle Anwohner gleichermaßen zu schaffen“, so Sentis weiter und bestätigt, dass diese Forderung selbstverständlich nur mittelbar von der aktuellen Quartiersplanung tangiert wird.
Angesprochen auf den zusätzlichen Quellverkehr aus dem neuen Quartier erwartet Sentis, dass sich deren Anwohner möglicherweise nach kurzer Zeit „Schleichwege“ in diesem und den angrenzenden Wohngebieten suchen werden, weil schon heute beim Einbiegen von der Rembrandtstraße in den Schürenweg Wartezeiten von bis zu fünf Minuten keine Seltenheit sind.
Zusammenfanssend ist festzustellen, dass sich die Planer insbesondere den an sich immer wieder auftretenden Problemfeldern „Lärmschutz“ und „Quellverkehr“ zu widmen haben werden.
Sentis ist gespannt, wie sich der begonnene Dialog entwickeln wird.
Die vom Architekten Hans-Peter Tschorn vorgestellten umfangreichen und breit gefächerten Voruntersuchungen jedenfalls lassen auf einen positiven Ausgang hoffen.
Dass die Darstellungen aus seiner Präsentation noch nicht für die Veröffentlichung freigegeben sind, ist nachvollziehbar, da es sich um erste Entwürfe handelt, die intern noch nachbereitet werden müssen, worin auch die Inormationen aus der BV Nord und aus der Vorstellung am kommenden Dienstag (04.12.2012, 15:00 Uhr) im Planungs- und Bauausschuss einfließen werden.
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Ypsilon schrieb am 1.12.2012 um 16:04 Uhr:
Schürenweg. Auch ein Fall für den VEP?
Hier trifft dasselbe zu. Der VEP ist ein freiwilliges kommunales Verkehrsplanungsinstrument. Wenn Politik und Verwaltung es wirklich wollten, wäre der Spuk dort ganz schnell vorbei.
Es fehlt definitiv der politische Wille. Über die Gründe kann man grübeln und spekulieren. Was dazu einfällt ist dann nicht dazu angetan Vertrauen in die Politik zu entwickeln.
Ist ja prima, wenn dort ein „Riegel“ zum Schutz vor Verkehrslärm gebaut werden soll. Und was bekommen die restlichen Anwohner als Schutz?
Denen schiebt man bei allen ihren Bemühungen lediglich immer einen Riegel vor.