Verbraucherzentrale in Mönchengladbach legt Jahresbericht vor und warnt u.a. vor „Schufa-freien Krediten“
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
[13.09.2019] Am 12.06.2019 stellte die Verbraucherzentrale in Mönchengladbach ihren Jahresbericht 2018 vor. „Für zahlreiche Ratsuchende war die Beratungsstelle im letzten Jahr Anlaufstelle für Fragen und Probleme des Verbraucheralltags“, so Sebastian Dreyer, Leiter der Beratungsstelle in Mönchengladbach.
Dabei zeigte sich auch im Jahr 2018, dass der Schwerpunkt der Verbraucherbeschwerden im Bereich der Handy- und DSL-Verträge und bei Inkasso-Forderungen liegt.
So wurde zum Beispiel die nicht eingelöste Kartenzahlung eines Rheydters in Höhe von 14,00 Euro von einem Inkasso-Anwalt auf eine Summe von über 400,00 Euro in die Höhe getrieben.
„Die Mönchengladbacher profitieren aber nicht nur von uns als örtliche Beratungsstelle, sondern auch von der generalisierenden und ordnungspolitischen Arbeit unserer Geschäftsstellen auf Landes- und Bundesebene,“ so Dreyer.
Im Jahr 2018 gab es viele Verfahren und Klagen, die zum Teil sogar unmittelbare Auswirkungen hier in Mönchengladbach haben.
Das Netzwerk Schuldnerberatung e.V., ein in Mönchengladbach tätiger gewerblicher Schuldenregulierer, musste seine Tätigkeit einstellen, nachdem er durch die Verbraucherzentrale NRW verklagt worden war.
Der Verein hatte u.a. Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatung angeboten, ohne hierfür die erforderliche Erlaubnis nach dem Rechtsdienstleistungsgesetz zu besitzen.
Weiterhin hat die NEW, der örtliche Energiegrundversorger, ihre Mahngebühren im automatisierten Verfahren von ehemals 5,00 Euro auf jetzt 1,00 Euro reduziert, nachdem sie vom Bundesverband der Verbraucherzentralen verklagt worden war.
Diese Regelung kommt direkt Verbraucherinnen und Verbrauchern zugute, die von finanziellen Problemen bzw. Energiearmut betroffen sind.
„Verbraucherbildung und -information standen für uns 2018 mit über 2.000 Veranstaltungskontakten besonders im Fokus“, so Dreyer.
„Neben unseren Informationen zum Verbraucheralltag, waren auch die Datenschutzgrundverordnung und der Dieselabgasskandal wichtige Themen, die wir zusammen mit den Verbrauchern aufgearbeitet haben.“
Ausdrücklich warnt die Verbraucherzentrale vor Schufa-freien Krediten und vermeintlich günstigen Online-Kreditkarten.
„Diese Problematik hatten wir schon 2017, sie hat sich aber 2018 noch einmal deutlich verstärkt“, so Edda Nowak, Beraterin der Verbraucherzentrale, „die Verbraucher suchen nach günstigen Angeboten, die ihren finanziellen Spielraum erweitern. Stattdessen erhalten sie häufig für sie nutzlose Prepaid-Kreditkarten oder Finanzsanierungsverträge. Verbunden ist das Ganze häufig mit horrenden Gebühren und Ausgabekosten.“
Für das Jahr 2019 erwartet die Verbraucherzentrale mit Spannung die erste mündliche Verhandlung zur Musterfeststellungsklage gegen VW.
„Diese ist für den 30. September 2019 geplant und wird sicher noch einmal zu vielen Verbraucheranfragen führen,“ so Dreyer.