Tante Ju-Projekt um 25% teuerer – Rat soll beschließen
Red. Politik & Wirtschaft [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Unter TOP 3 der Ratssitzung soll am kommenden Donnerstag ein „Beschluss über den Antrag für das Projekt „JU 52“ herbeigeführt werden.
Die WFMG hatte sich erfolgreich um Mittel aus dem NRW-EU Ziel 2-Programm mit dem Untertitel „Wettbewerb Erlebnis.NRW“ beworben.
Als Gesamtkosten für dieses Projekt, das nach dem Willen des „Vereins der Freunde historischer Fahrzeuge e.V. (VFL)“ am Mönchengladbacher Flughafen realisiert werden soll, wurden 4.000.000 EURO veranschlagt.
Davon muss die Stadt 20%, also 800.000 EURO tragen. Geld, das sie nicht hat. Möglicherweise werden dazu wieder einmal städtische Töchter herhalten müssen.
Dafür kämen die NVV, EWMG oder WFMG infrage, vielleicht aber auch die Flughafengesellschaft, an der die NVV die (nunmehr weniger) Anteile hält.
Wie zu hören ist, sollen sich die Kosten mittlerweile auch über 5.000.000 EURO erhöht haben, so dass der städtische Anteil auf über 1.000.000 EURO ansteigen würde, wenn denn die Förderung auch in dieser Höhe fließen würde.
Falls das Land die 5 Mio. EURO nicht akzeptiert, würden von der Stadt 1.800.000 EURO aufzubringen sein. Das wiederum dürfte/müsste die Kommunalaufsicht „auf den Plan“ rufen.
Auch wenn „pro forma“ diese Mittel von einer Tochtergesellschaft kommen, bedeutet das „de facto“, dass dieser Betrag dennoch den städtischen Haushalt belastet. Schließlich schmälern solche Ausgaben am Jahresende den Haushalt, weil die betreffende Tochter ihren Überschuss – sofern vorhanden – um eben diese 1.000.000/1.800.000 EURO (ggf. auch aufgeteilt auf mehrer Jahre) kürzen müsse.
Also: Aus der einen Tasche nicht in die andere Tasche!
Leider kann sich der Bürger über diese Angelegenheit (zumindest zum jetzigen Zeitpunkt vor der Ratssitzung) nicht informieren, weil an dieser Stelle (wieder einmal) im Ratsinformationssystem die entsprechende Beschlussvorlage fehlt.
Wieder nur einmal ein technischer Fehler an der Software, oder ein bewusstes Zurückhalten von Informationen?
5.
Jose schrieb am 19.07.2011 um 20:42 Uhr:
Den Ausführungen der Kommentatoren kann ich mich nur anschließen.
Mönchengladbachs Politik hat offenbar ein Faible für Hallen. Die müssen gar nicht hübsch sein oder etwas taugen. Hauptsache erst mal haben, viel Geld hineinstecken (diesmal überwiegend gesponsert aus Landesmitteln = Steuerzahlern) und hoffen, dass es sich lohnt.
Demnächst steht das TIN leer. Ein Millionengrab. Die Kiste musste auch unbedingt sein. Miese Akustik? Egal! Spielausfälle wegen Borussenspielen (Herr Oberem warnte davor! Kosten jeweils um die € 30.000,00)? Egal!
Nun muss eine Event-Garage her. Die Bedingungen diktiert ein Verein (und Düsseldorfs Flughafenchef Christoph Blume?), nur weil er ein Flugzeug oder auch zwei (gar drei?) billig unterbringen will.
Alle betreiben Gehirnakrobatik um die Sache mit den Fördermitteln zwecks Tourismusförderung (und dass Rheydt mal wieder das Nachsehen hat) schön zu reden. Und wieder mal ‘ne Million, die die Stadt nicht hat.
Was ich nicht verstehe, ist, dass man plötzlich in dieser Stadt so erpicht darauf ist Prof. Junkers zu ehren.
Wie konnte es eigentlich geschehen, dass es sich ausgerechnet bei der Straße, die seinen Namen trägt, um eine der hässlichsten in ganz Rheydt und Mönchengladbach handelt?
Klar, es gibt das nach ihm benannte Gymnasium. Trotzdem. Darüber, eine Straße an „prominenterer Stelle“ nach ihm zu benennen, könnte man sich durchaus mal Gedanken machen. Zumindest wenn allen wirklich so viel an seinem Andenken liegt.
Ansonsten kann man bei der geplanten „Event-Flugzeug-Garage“ nur von einem Schildbürgerstreich sprechen. Oder steckt mehr dahinter, was sich uns erst mal wieder nicht erschließt? Wäre auch nicht neu in dieser Stadt.
Brauchen wir dann auch noch eine neue Straße dorthin? Auch dafür wäre mit Sicherheit Geld übrig oder irgendwo abzuknappsen. Die meisten Gladbacher Politiker lieben Straßen über alles. Das würde die ganze Chose nur noch abrunden.
Eben mal wieder Provinzposse made in MG.
4.
DarkGrey schrieb am 19.07.2011 um 16:56 Uhr:
Es ist schon lustig was in unserer Stadt so vorgeht.
Da wollen sich einige ein Denkmal bauen. Ein Denkmal das in dieser Größenordnung gar nicht finanzierbar ist.
Aber was solls, bei soviel Verschwendungssucht unserer Politik kommt es auf die paar Euro ja auch nicht mehr an.
Nur um mal eine These in den Raum zu stellen:
Eine Edelgarage für die JU 52 gibt es schon. Sie steht vollkommen ausgerüstet da.
Gut, nicht am Geburtsort von Hugo Junkers, sondern an dessen Wirkungsstätte.
In den ehemaligen Junkers-Flugzeug-Werken in Dessau sind die Hangare zugänglich und der Technikverein dort hat alles getan, um das Andenken und die Leistungen von Prof. Hugo Junkers zu erhalten und zu würdigen.
Noch dazu käme, ohne dem Gladbacher Verein Böses zu wollen, dass dort Techniker sind, die den Erhalt der Tante JU vollends gewährleisten können.
http://www.technikmuseum-dessau.de/
Es ist also nicht zwingend notwendig, wieder einmal Millionen an Steuergeldern zu verschwenden, wenn es eine Alternative gibt.
Einfach mal nachdenken und abwägen….
3.
Rettisch schrieb am 14.07.2011 um 11:35 Uhr:
Kriegt man sonst nix auf die Reihe muss man sich wenigstens was bauen wo drauf steht: erbaut von …. Denkmal oder was ähnliches.
An der Edelhalle der JU zum Kaffetrinken steht draussen dann OB Bude und seine Fründe drauf. Ist doch toll. Die Bürger zahlen, dazu hat man die doch. Erinnere auch mal an Brunnen, Grünzeug und an was noch so gespart werden muss.
Der Verein lacht sich nen Ast ab. Billiger kommen die nicht an was wo die auch noch mit angeben können. Schildbürger lassen grüßen.
2.
Henner Steigert schrieb am 13.07.2011 um 22:13 Uhr:
@ Dederich-vom-Land
Mir scheint, Sie sind wirklich „vom Land“, denn das, was jetzt in Mönchengladbach passieren soll, würde bei Ihnen sicherlich nicht geschehen. Sie würden sich doch vernünftiger verhalten.
Mein Freund hat ganz in der Nähe ein Autohaus, direkt an der Kreuzung zweier belebter Hauptstraßen.
Ganz vorn im Schaufenster steht manchmal ein tolles Altertümchen, ein Luxusmodell einer deutschen Edelmarke.
Viele Passanten bleiben stehen, bewundern den Wagen und lassen den Blick auch über die anderen aktuellen Modelle wandern.
Seitdem das Fahrzeug da steht, hat mein Freund mehr Kunden und auch einige Autos mehr verkauft.
In Mönchengladbach gibt es bald auch ein tolles Altertümchen – eine Ju 52.
Ab 2012 darf sie nicht mehr fliegen, dient dann nur noch als Ausstellungsstück.
Anstatt die Werbewirkung an zentrale Stelle in der Stadt zu nutzen, wollen die Politiker sie an den Stadtrand verbannen – dorthin, wo kaum jemand vorbeikommt, wo sich der Lürriper Fuchs und der Ueddinger Hase gute Nacht sagen.
Um die Maschine zu schützen, soll eine Halle neu gebaut werden.
Ein Luxusbauwerk, das richtig viel Geld kostet.
Bezahlt werden soll der millionenschwere Neubau überwiegend aus Fördermitteln und das sind Steuergelder. Hinzu kommen sollen Kredite, die indirekt auch der Bürger bezahlen muss und Spenden, an die sicherlich auch Bedingungen geknüpft sind.
Können wir uns das leisten?
Geht das nicht billiger und vor allem sinnvoller?
Wenn ich meinem Freund sagen würde, er solle ganz hinten auf seinem Grundstück eine tolle, neue Garage bauen und seinen Oldtimer da hinein stellen, und ihm erklären, das hätte für ihn die größte Werbewirkung – der würde mich als Spinner bezeichnen und mir vielleicht sogar die Freundschaft kündigen und zwar „nachhaltig“.
1.
Dederich-vom-Land schrieb am 13.07.2011 um 20:59 Uhr:
Ein Flugzeug, das fliegen kann und darf, gehört auf einen Flugplatz – klar.
Ein Flugzeug, das nicht mehr fliegen darf gehört nicht dahin, allenfalls in ein Museum!
Das aber darf nicht gebaut werden, oder? Was soll das Teil also in Mönchengladbach?
Aber bei Mönchengladbachs Großkopferten es mit dem Denken nicht weit her.
Nur: Haben, haben, haben! Egal, was es kostet. Und vor allem egal, dass es Steuergelder sind.
Also, her mit den Millionen Steuergelder für so ne Edelgarage.
In dieser Garage gibt es dann auch Kaffee und Kuchen. Und die Massen werden strömen … weil ja alle immer schon mal in einer Garage mit nem Flugzeug Kaffee trinken wollten.
Das ich nicht lache!
Ihr politischen Traumtänzer – wie bekloppt muss man sein, um auf solche Ideen zu kommen und sich so von einem Verein einlullen zu lassen?
Nur, weil die es nicht auf die Reihe kriegen, ihr eigenes Hobby zu finanzieren, müssen „Heerscharen“ von Verwaltungsleuten und Leute von städtischen Gesellschaften nach deren und nach Budes Pfeife tanzen.
Wie dreist muss man sein, um Millionen von Steuergeldern rauszuschmeißen!