Am 20. 3. 2012 fand im Haus der Erholung die Sportlerehrung für das Jahr 2011 statt. Frank Nießen führte, wie in den Jahren zuvor, souverän und gekonnt durch das Programm.

In diesem Jahr wurden so viele Sportler geehrt, wie nie zuvor. Er wies darauf hin, daß es in Mönchengladbach 86.000 organisierte Sportler gibt.

Diese Sportlerehrung ist ein Dankeschön an die Sportler, die im letzten Jahr Siege errungen haben. Um geehrt werden zu können, hat der Sportausschuß einen Anforderungskatalog erstellt, um genau festzulegen, wer zu den Ehrenden gehört.

Oberbürgermeister Norbert Bude strich in seiner Eröffnungsrede hervor, daß er stolz sei auf die Athleten dieser Stadt. Die Sportlerehrung sei wieder einmal im Kaisersaal des Hauses Erholung, weil alle, die geehrt werden, Kaiser bzw. Kaiserinnen seien.

Er bedankte sich bei der Marketing Gesellschaft (MGMG) für das kurzweilige Programm sowie das Ambiente und hob nochmals hervor, daß Mönchengladbach eine Sportstadt ist und begrüßte in diesem Zusammenhang Bert Gerkens vom Stadtsportbund, Dr. Gert Fischer vom Sportamt sowie Walter Hützen nebst Gattin vom Fußballverband Niederrhein.

Außerdem war der Vorstand von Borussia Mönchengladbach, an ihrer Spitze Rolf Königs, vertreten.

Er wünschte der Mannschaft für das Spiel gegen Bayern alles Gute und einen weiteren Sieg. Weiterhin bedankte er sich bei der Stadtsparkasse und der NEW für die Unterstützung des Breitensports.

Die Ehrung der einzelnen Sportler wurde durch den Oberbürgermeister und Dr. Gerd Fischer vorgenommen. Jeder Geehrte erhält eine Medaille, eine Urkunde und einen Pokal.

Folgende Sportler wurden ausgezeichnet:

Erik Hassberg: Deutscher Meister im Bogenschießen (Behinderte).  Seit 1997 ist er fast jährlich Deutscher Meister. Weiter hat er viele erste Plätze bei EM und WM errungen. Es wurde ein kurzer Film während eines Wettkampfes eingespielt.

Thomas Zilinski, Andreas Schnock und Tilmann Bremer: Sie errangen den 3. Platz beim Bogenschießen im Freien.

Hierauf angesprochen meinten sie, daß es schon sehr schwierig ist, auch bei Regen, ca. 8 Stunden draußen zu stehen. Denn irgendwann sind auch die besten Regenjacken durchweicht.

Thomas Zilinski erreichte zusätzlich noch den 2. Platz beim Bogenschießen im Freien im Einzelkampf.

Horst Schulz: Er wurde Deutscher Meister im Behindertensport Blinde Schützen stehend mit Federauflage 60 Schuß. Auf die Frage, wie man Deutscher Meister wird, sagte er, man muß Ruhe bewahren.

Und wie geht das mit dem Schießen? Er hat eine akustische Zieleinrichtung auf seinem Gewehr und wenn er den mittleren weißen Kreis anvisiert, gibt es Töne, die über Kopfhörer zu hören sind. Wenn der Ton am lautesten ist, wird geschossen.

Dann erfolgte eine kurze Auflockerung. Das Duo Krims vom Apollo Varieté brachte Hand Akrobatik vom Feinsten. Danach ging es weiter mit der Ehrung.

Paul Moll: Er errang im letzten Jahr die Bronzemedaille im Badminton bei den internationalen Special Olympics in Athen. Er wurde von seinem Trainer begleitet.

Um richtig fit zu sein, wird einmal pro Woche trainiert. Vor großen Kämpfen werden die Trainingseinheiten allerdings mehr. Als nächster großer Kampf stehen die Sommerspiele in München bevor.

Mats Grambusch: Er wurde in die A-Hockey Nationalmannschaft berufen. Seit 2008 ist er bereits national unterwegs. Seit 2011 gehört er dem Kader der A-Mannschaft an. Er meinte, daß ein Olympia-Sieg für einen Hobby-Spieler das Größte wäre.

Mannschaft Fußball: Hier errang die Mannschaft der ev. Stiftung Hephata bei den intern. Spicial Olympics in Athen einen hervorragenden 3. Platz und somit die Bronzemedaille.

Der Trainer meinte, Leidenschaft und Disziplin ist das richtige Rezept für eine Mannschaft und man hoffe, daß die nächste Medaille „Gold“ sei.

Mannschaft Fußballtennis: Sie errangen den 3. Platz bei der letzten Deutschen Meisterschaft. Sie waren mehrmalige Landesmeister in NRW. Für eine gute Mannschaft zählen Tagesleistung, Ballgefühl und Ergeiz.

Die meisten Mitglieder kommen aus dem Fußball. Sie müssen sich nur an einen anderen Ball gewöhnen, denn hier wird mit einem Volleyball gespielt, der sanft gespielt werden muß.

Marco Reus: Er wurde für seine Nominierung in die Nationalmannschaft geehrt. Da er leider wegen des Spiels gegen Bayern am nächsten Tag nicht anwesend sein konnte, nahm Rainer Bonhof die Ehrung entgegen.

Es wurde ein kurzer Film über Marco gezeigt, in dem er sich auch für seine Ehrung bedankte.

Auf die Frage an Bonhof, was die Jungs denn jetzt so machen würden erklärte er, daß evtl. jetzt Wetten abgeschlossen werden, wer morgen weiter kommt.

Außerdem hoffen die Jungs, daß bald Mittwoch ist. Im letzten Jahr wurde ihm die Frage gestellt, ob Borussia absteige und er habe diese Frage verneint. Auch in diesem Jahr könne er definitiv sagen, daß der Verein nicht absteigt. Die Mannschaft sei auf einem guten Weg und es läuft alles gut.

Zur Auflockerung des Programms führte Tatiana Koval, ebenfalls von Apollo Variete, ihre Künste mit Hula-Hoop Artistik vor.

Ramona Holzfuß: Sie errang bei den Deutschen Meisterschaft im Rhythmik Twirl den 2. Platz. Auf die Frage von Frank Nießen, was man sich darunter vorstellen soll, erklärte sie, man kennt doch die Mädchen aus dem Karneval mit den Stöcken und das mache ich im Einzelkampf.

Erika und Christoph van Dongen: Sie wurden Deutsche Meister in der Formation Disco-Fox. Zuerst war nicht klar, ob man teilnehmen sollte, denn eine Mannschaft besteht immer aus 6 Paaren.

Ein Paar fehlte und eine weitere Person mußte sich einer OP unterziehen. Man hat dann kurzfristig 1 ½ Leute hinzubekommen und sich auf die DM vorbereitet, was dann auch wunderbar geklappt hat. An der DM nahmen 4 Mannschaften teil.

Arne Jontza: Er errang bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften im Schwimmen einen 3. Platz. Er erklärte, daß er zum ersten Mal an einer DM teilgenommen habe und das hier in Mönchengladbach etwas ganz neues ist.

Wie sich dieser Fünfkampf zusammen setzt erklärte er so: 3 Mal eine Schwimmstrecke, 25 m Tauchen und 2 Sprünge vom 1 und 3 Meter Brett.

Schwimmen und Tauchen sei nicht so das Problem gewesen, sondern die Sprünge. Er werde weiterhin Springen üben und im nächsten Jahr wird es dann noch besser

Simone Schlösser und Stephan Küpper: Sie wurden Deutsche Vizepokalsieger im 2er Kunstradfahren Elite offene Klasse.

Um diesen Titel zu erringen, fährt jeder für sich zuerst auf einem Rad, allerdings synchron und wechselt dann auf ein Rad über. Sie trainieren seit ca. 3 Jahren zusammen.

Privat sind sie kein Paar, nur sportlich. Simone Schlösser ist die einzige Frau weltweit, die eine 5er Drehung auf dem Fahrrand macht.

Roland Hülskath: Er wurde Deutscher Meister im Trabrennsport. Da er aus familiären Grünen nicht an der Ehrung teilnehmen konnte, nahm Werner Pietsch, Vorsitzender des Trabrennvereins Mönchengladbach für ihn die Ehrung entgegen.

Um sich einen Überblick über sein Fahren verschaffen zu können, wurden ca. 36 Zieleinläufe per Film eingeblendet.

Dann gab es wieder eine kurze Auflockerung. Maxim Krieger faszinierte die Zuschauer mit seiner Akrobatik auf Rollen in einer imposanten Höhe.

Marc Odenthal: Er errang den 3. Platz bei den Deutschen Meisterschaft im Judo unter 90 kg.

Sein Trainer Stephan Küppers nahm für ihn die Ehrung entgegen, da Marc am Wochenende ein Turnier in Genf hat. Er hat allerdings im Moment noch mit seinem Gewicht zu kämpfen, denn er hat 5 kg zu viel. Diese müssen noch runter.

Auf die Frage, ob er in die Fußstapfen von Andreas Tölzer steige erklärte der Trainer: Die Schuhe werden ihm nicht passen aber sportlich schafft er es. Er bereitet sich jetzt intensiv auf die Olympischen Spiele 2016 in Rio vor.

Mannschaft Judo: Die Mädels des 1. Judo Clubs Mönchengladbach errangen den 3. Platz bei der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft. Sport steht für sie im Vordergrund aber auch muß der Spaß in der Mannschaft sein.

 Julia Tillmanns wurde zusätzlich für ihren 3. Platz bei der Weltmeisterschaft U 20 in Südafrika geehrt. Sie hofft bei der nächsten WM wieder die Finalrunde zu erreichen und evtl. 2. oder 1. zu werden.

Andreas Tölzer: Er wurde geehrt für seinen Vize-Weltmeister im Judo über 100 kg. Der Präsident des Judo Clubs Erik Goertz nahm für ihn die Ehrung in Empfang. Tölzer konnte leider nicht anwesend sein, da er sich z.Z. in Japan auf die Olympiade in London vorbereitet.

Er wird als 2. in der Weltrangliste geführt und hat in Athen den 7. und in Peking den 9. Platz belegt. Sein größter Gegner ist ein Franzose, der 2,10 m groß ist und 130 kg wiegt. Trotzdem hofft man, daß Tölzer ins Finale kommt, das am 02.08.2012 aus London übertragen wird.

Benjamin Pietzner: Bei den Deutschen Meisterschaften im Kickboxen errang er den 3. Platz. Den nächsten Kampf für den K1-Gürtel mußte er leider absagen, weil er sich vor ca. 3 Wochen einen Außenbandanriß eingehandelt hat.

Er hofft allerdings, wenn das auskuriert ist, daß er dann wieder voll angreifen kann.

Marko Kavelmann: Deutscher Meister im K1 Kickboxen. Es wurde ein kleiner Film von seinen Kämpfen eingespielt, der von seinem Trainer Johnny Brand moderiert wurde. Im Moment hat er die Hand kaputt, aber dann geht es weiter.

Lisa Kempin: Sie errang den 3. Platz bei den Deutschen Boxmeisterschaften in der Frauenklasse bis 54 kg. Seit 2007 ist sie national aktiv.

Vor ca. 8 Jahren hat sie erst mit dem Boxen angefangen. Ihr Vater ist Boxtrainer bei den „Faustkämpfern Mönchengladbach“ und hat sie zu diesem Sport gebracht. Allerdings war er nie ihr Trainer.

Auf den Fotos ist Lisa Kempin mit (v.l.) OB Norbert Bude, Karl-Heinz Hahn, Vorsitzender der „Faustkämpfer Mönchengladbach“, Oleg Ginkel, Trainer bei den „Faustkämpfern“.

Auf die Frage, ob sie zu Ina Menzer aufschaue erklärte sie: Ja ich schaue zu ihr auf, aber ich werde nicht den gleichen Werdegang haben. Meine Prioritäten sehen anders aus.

Sie studiert z.Z. und hat nebenbei noch 3 Jobs, um ihr Studium zu finanzieren. Was die Zukunft bringt, muß man abwarten.