„War der olympische Gedanke schon immer eine Lüge?“ • Olympia = nur noch Gelddruckmaschine • Parallelen zum Profi-Fußball? [mit Video-Link zu „ttt • titel, thesen, temperamente“]

Bernhard Wilms [ - Uhr]

Der ersten Frage ging die ARD-Sendung „ttt“ am Sonntagabend (24.07.2016) nach und kommt zu dem Ergebnis:

„Das Olympia der Neuzeit war von Anfang an von Korruption und Betrug durchseucht.“

Dazu zählten auch die „nationalsozialistischen Spiele“ im Jahr 1936.

Ein neuer Höhepunkt in einer langen Geschichte sei die Dopingaffäre um die russischen Sportler und deren möglicher Ausschluss bei den Olympischen Spielen in Brasilien.

Insgesamt seien die Spiele „Eine Kulturgeschichte der Korruption und des Betrugs.“

Olympia sei eine Gelddruckmaschine mit selbsterfundenen Regeln, eigener Gerichtsbarkeit und unkontrollierten Kontrolleuren.

Weil das gesellschaftskritische ARD-Magazin „ttt“ nicht zur „Primetime“ ausgestrahlt wird, hier ein Link zu diesem Beitrag in der ARD-Mediathek

Nach diesen 6 interessanten Minuten findet man schnell gedanklich die Verbindung zum Artikel von BZMG-Leser Bernd Scherwatzki vom 29.07.2016,

die Erinnerung an das alte Rom: „Brot und Spiele, um das Volk von seinem Elend abzulenken“ und Parallelen zum Profi-Fussball.

Foto Olympische Ringe: HeiFisch |pixelio.de

Foto Fussballschuhe: Dieter Schütz | pixelio.de

2 Kommentare zu “
„War der olympische Gedanke schon immer eine Lüge?“ • Olympia = nur noch Gelddruckmaschine • Parallelen zum Profi-Fußball? [mit Video-Link zu „ttt • titel, thesen, temperamente“]”
  1. Gerade das Anprangern des „Systemdopings“ in Russland ist der reinste Hohn. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

    Die anderen dopen nicht? LOL!!!

    Dopingdosen werden von Ärzten festgelegt. Das ist rund um den Globus dasselbe.

    Handelsblatt „Doping wird in den USA klein geredet“ (auch wenn das ein älterer Artikel ist, das Thema ist auch dort nicht vom Tisch):

    http://www.handelsblatt.com/archiv/doping-wird-in-den-usa-klein-geredet-ein-schuhkarton-voll-kleiner-flaeschchen/2280828.html

    Warum gibt es Grenzwerte, die eingehalten werden müssen? Warum gibt es überhaupt Grenzwerte!

    Klar, wird man sagen, weil es durchaus chronisch kranke Sportler geben kann. Aber so viele und noch dazu Hochleistung erbringende?

    Derselbe Witz sind die angeblichen Amateure, die bei Olympia antreten. Das sind längst alles Profis, was seit 1986 auch offiziell erlaubt ist. Viele sind Millionäre und es geht um big business.

    Das bestätigt der Fall Pechstein, die in Millionenhöhe Verluste (aus Sponsering) einklagen wollte, da sie angeblich nicht gedopt war, sondern „nur“ Medikamente aus gesundheitlichen Gründen einnehmen musste.

    Die Zahl der Schwerkranken (gerne z.B. Asthmatiker, die Salbutamol nehmen MÜSSEN, genauso wie bei chronischer Bronchitis oder Herzkranke die Meldonium brauchen) im gesamten Sport ist beträchtlich.

    So mancher schwer Kranke muss sich da doch glatt fragen, ob er ein Weichei ist – bei so vielen schwer kranken Spitzensportlern.

    Ob Mensch oder Tier – im sogenannten „Sport“ wird gedopt was das Zeug hält. Das ist nicht neu sondern hat schon seit der Antike Methode.

    Hier gibt es Interessantes dazu zu lesen:

    „Unerlaubte Substanzen zur Leistungssteigerung sind nichts Neues. Von den Olympischen Spielen der Antike über die Inka-Kultur bis hin zum staatlich verordnetem Doping totalitärer Systeme im 20. Jahrhundert. Die Geschichte des Dopings hat eine jahrtausendelange Tradition.“

    http://www.planet-wissen.de/gesellschaft/sport/doping_gefaehrliche_mittel/pwiegeschichtedesdopings100.html

    Der Sport, nicht nur Olympia und Fußball/Fußball-EM und –WM sind die reinsten Gelddruckmaschinen.

    Überall geht es lediglich um Geld und Vorteile und die Funktionäre müssen schließlich auch noch mit durchgefüttert werden.

    Allein deren Unterbringung bei Veranstaltungen in First-Class-Hotels und Flugreisen, selbstverständlich nicht beim Pöbel in der Holzklasse, verschlingen Unsummen. Da müssen Sieger her. Koste es was es wolle.

    Der ganz normale Fan kapiert meist nicht mal (oder will es nicht wissen), dass wir alle dafür zahlen.

    Über den Preis von Produkten der Sponsoren (Auto- und Sportartikelhersteller, Deutsche Telekom, CocaCola, Energiekonzerne etc.), wo alle diese Kosten eingepreist werden bzw. als Werbungskosten deren Steuern reduzieren, was letztlich auch noch zu weniger Steuereinnahmen führt.

    Da geht es nicht um ein paar Euro, sondern oft auch um Millionen im zweistelligen Bereich.

    Aber, das ist alles egal. Es lebe der Sport von dem eine ganze Industrie lebt.

    … und nun müssen alle Fernsehzuschauer wieder tapfer sein und zur besten Sendezeit Olympia ertragen, ob sie wollen oder nicht.

    Die Alternativen sind dann alte Schinken in der Wiederholungsendlosschleife auf allen Kanälen.

    Dafür zahlen alle den Zwangsbeitrag, damit auch die sogen. Öffentlich-Rechtlichen kräftig bei Übertragungsrechten mitbieten können. Koste es was die Zwangsabgabe hergibt.

    Ein vollkommen krankes System. Allerdings: es wird von allen akzeptiert und hingenommen, also wird es genau auf diese Weise durchgezogen.

  2. Ich würde nicht sagen, dass der olympische Gedanke eine Lüge war.

    Es stimmt aber, dass die Idee pervertiert und zu einer reinen Gelddruckmaschine für einen begrenzten Bereich von Menschen gemacht wurde.

    Schon Josef Goebbels schenkte den Volksgenossen einen Volksempfänger. Ihm war bewusst, welche propagandistische Möglichkeiten mit diesem Gerät machbar waren.

    Uns schenkte 1985 die damalige Regierung das werbefinanzierte Fernsehen. Das war die ideale Propagandamaschine für die Wirtschaft und ihre Hilfskräfte wie Sportler und Filmschauspieler.

    Durch diesen künstlich erzeugten Wettbewerb mit den Öffentlich-Rechtlichen gingen die Preise für die Übertragungsrechte in die Höhe.

    Gleichzeitig veränderte sich in diesem Bereich die Darstellung der Protagonisten.

    Wer sich noch an die behäbige Sportschau mit Heribert Faßbender – trotzdem nicht weniger gut – erinnert, weiß was ich meine.

    Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich vor ca. zehn Jahren RTL-Nachrichten schaute, ja die gucke ich immer vor dem ZDF-Heute und der Tagesschau, und auf einmal ein Ergebnis von der amerikanischen Basketballliga erwähnt wurde.

    Ich stutze und wunderte mich, warum das jetzt. Später löste sich das Rätsel. Dirk Nowitzki säuselte uns ein Dibadibadu durch die Mattscheibe und ist dann mit jeder Menge Kohle wieder nach Hause geflogen.

    Will sagen, dass Fernsehen ist heute zu einer gewaltigen Umverteilungsmaschine von unten nach oben geworden. Seit 2013 jeder Haushalt die Rundfunkgebühr bezahlen muss, beteiligt sich der Bürger daran, Millionäre noch ein bisschen reicher werden zu lassen oder sie erst zu Millionären zu machen.

    Siehe Geissens oder Katzenberger. Selbst den adipösen Reiner Calmund lassen wir nicht verhungern, er darf sich in einer Kochschow satt essen und bekommt noch Geld dazu.

    Hier müsste eigentlich jedem Aktiven, der gegen TTIP, CETA oder TISA ist, der Kamm schwillen.

    Da ist man doch dagegen, dass die Wirtschaft die Standards setzt. Wenn aber alle zur Zahlung verpflichtet werden, hört man nichts. Und wenn, dann werden die Kritiker als „Reichsbürger“ verunglimpft. Das ist mir unverständlich.

    Selbst von den Parteien, welche das Bündnis Umfairteilen unterstützen finden an solcher Art der Geldvermehrung auf Kosten anderer nichts Anstößiges.

    Die Grünen sind zwar gegen Massentierhaltung, gegen Massenwerbung die den Konsum permanent anheizt, haben sie scheinbar nichts. Und über die Millionärssteuer der Partei die Linken lachen die Akteure sich doch kaputt.

    Wenn schon einer der Großverdiener, Messi, bei der Steuer zu tricksen versucht, dann kann man sich vorstellen dass die auch nicht viel verändert.

    Dann schlägt er einmal mehr die Werbetrommel und hat das Geld wieder rein. Und jetzt dürfen sie raten auf wessen Kosten.

Ihr Kommentar