Marek Lieberberg will nicht mehr • Erster GroKo-Flop • „Beerdigung 1. Klasse“ für Rock-Konzerte im JHQ
Bernhard Wilms [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Es war wohl eine der „Ereigniskarten“, die Dr. Hans Peter Schlegelmilch, Fraktionsvorsitzender der CDU im Mönchengladbacher Rat, mit absoluter Sicherheit gar nicht ziehen wollte: Marek Lieberberg zieht seinen Antrag auf Erteilung eines Vorbescheides für ein Rock-Konzert im JHQ zurück und will auch nicht weiter verhandeln.
Damit wurden Schlegelmilch und sein SPD-Kollege Felix Heinrichs auf den Boden der Tatsachen zurück geholt.
Ihnen hatte Konzertveranstalter Lieberberg in einem nicht schlecht initiierten „Show-Act“ bei seiner Pressekonferenz am 17.09.2014 einen Bauantrag überreicht, der schon längst der Verwaltung vorlag und der nun wohl von Lieberberg zurückgezogen wurde.
Schlegelmilch und Heinrichs hatten nach der Entscheidung von Konzertveranstalter Lieberberg, „Rock am Ring“ in Mendig zu veranstalten, immer noch daran geglaubt, dass Lieberbergs „Bekenntnis“ zu Mönchengladbach echt gewesen sei.
Damit dürfte es nun ein Ende haben und auch der offensichtliche Traum von Micky Hilgers, Mönchengladbach zu einem Rock-Mekka (im JHQ) machen zu können, ausgeträumt sein. Eine „Beerdigung 1. Klasse“, wie man so sagt.
Hilgers und sein Partner Günter Stroinski (u.a. Vorsitzender des SC Wegberg-Beek) können sich somit voll und ganz auf die Vermarktung des Hockey-Parks konzentrieren, in dem ohnehin so gut wie keine Hockeyspiele mehr stattfinden.
Nach diesem ersten Flop der GroKo kann diese sich nun auf die wichtigen Themen der Mönchengladbacher Realpolitik konzentrieren.
Bis zum nächsten „Wolken-Kuckucksheim“…
Bedauerlich ist nur, dass die Verwaltung unter tatkräftiger „Anordnung“ von Ex-OB Norbert Bude (SPD) in Hunderten von Arbeitstagen getrieben wurde, einer Fata-Morgana nachzulaufen.
Arbeitstage, die besser für die Bearbeitung von Bauanträgen und anderen Aufgaben für die Bürger eingesetzt worden wären.
Spannend dürfte werden, was Verwaltungschef Hans Wilhelm Reiners (CDU) in der Ratssitzung am 22.11.2014 als „Hintergrundinformationen“ zu Lieberbergs Absage liefern wird und vor allem, ob er diese im nicht-öffentlichen Teil verstecken will oder muss.
Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf zu erfahren, was Lieberbergs Beweggründe sind, Mönchengladbach den Rücken zu kehren.
Schließlich gab es über 30.000 (wenn auch nichts sagende und überwiegend nicht aus Mönchengladbach stammende) facebook-Likes, die erkennbar mit ein Auslöser für den nunmehr ganz offensichtlich gefloppten Hype um „Rock im JHQ“ waren.
Hier finden Sie alle momentan 24 auf BZMG zu lesenden Artikel zum „Drama“ ROCK IM JHQ
7.
Brummbär schrieb am 6.11.2014 um 11:28 Uhr:
@ Provinz-Posse
Schlage Sie für ein im JHQ zu initiierendes Poetry-Slam-Festival vor!
Wenn schon keine zig Tausend laut, mindestens angesäuselt (bis sturzbetrunken) und rockig, dann eben leisere Töne.
Ko Bylanzky (organisiert sowas deutschlandweit) wird bestimmt für das JHQ zu gewinnen sein, das dafür echt eine geeignete Location wäre.
http://www.deichbrand.de/mikrokosmos/index.html
Einzige Kritik an Ihrer Dichtung: Sie haben Herrn Felix Heinrichs (SPD) vergessen!
Der hat sich auch mächtig ins Zeug gelegt und solle auch den Berlinflug aus eigener Tasche bezahlt haben.
6.
Provinz-Posse schrieb am 5.11.2014 um 20:10 Uhr:
Peter Schlegelmilch hat’s vollbracht
für Lieberberg in Mendig den Preis runtergebracht.
Die 10 Stunden Arbeit, die Lieberberg in Gladbach hat verbracht,
haben sich gelohnt, dafür wird jetzt in Mendig Kasse gemacht.
Schlegelmilch extra dafür in Berlin gewesen
außer Spesen nichts gewesen
Da nutzt ihm auch der Doktor Titel nichts,
wenn ihn der clevere Geschäftsmann führt ihn hinters Licht.
Wenn einer sich für einen der besten hält,
macht es auch nichts, wenn er auch die Schnauze fällt.
Wollte Schlegelmich Gladbach zur Festival-Stadt machen,
sitzt nun einer auf Maui und wird darüber kräftig lachen.
Die Tickets, die schon sind gemacht,
wird einfach Mendig drauf gebracht.
Die Moral von der langen Geschicht‘
ein Rockfestival in Mönchengladbach gibt es nicht.
5.
Zwiebelpiefke schrieb am 2.11.2014 um 21:22 Uhr:
Logisch, was Lieberberg macht. Der will nur verdienen. Der ist Geschäftsmann.
BImA lehnt Rockfestival und Erstaufnahmeeinrichtung zusammen ab und lässt Gladbach grübeln ob die sich das JHQ-Gelände leisten können.
CDU und SPD und Gesinnungsgenossen im Schlepptau wollen nun mit der Erstaufnahmeeinrichtung Geld verdienen, damit ein Rockfestival stattfinden kann.
Kommt die Einrichtung nicht, kann sich Gladbach das JHQ-Gelände nicht leisten. Also kann Lieberberg dort kein Geld verdienen.
Mal ehrlich das ist doch heftig!
Durch Menschen in Not wollen Gladbacher Politiker an Geld kommen, damit ein Unternehmer oder auch mehrere Geld verdienen. Unsere Stadt hätte davon nix außer Image und die Leute die dort in der Umgebung wohnen Krach und Ärger.
Läuft es schlecht zahlt Mönchengladbach für das Gelände auch noch drauf! Alles für Image?
Was geht in solchen Köpfen vor? Hallo? Dachte Dr. Schlegelmilch ist Unternehmer? Die können froh sein, dass Lieberberg denen ne Abfuhr erteilt.
Wenn die GroKo so weitermacht können wir uns noch auf was gefasst machen.
4.
M. Angenendt schrieb am 2.11.2014 um 14:06 Uhr:
Ups!
Am 22.10.2014 schrieb die Rheinische Post, die mit dem Insider-Wissen, noch, dass Herr Lieberberg bis zum 31.10.2014 „sicher wissen“ wollte, dass der Plan mit der Erstaufnahmeeinrichtung klappt.
Text aus der RP:
„Konzertveranstalter Marek Lieberberg möchte im ersten Jahr weniger Miete für sein geplantes Festival im JHQ zahlen und bis zum 31. Oktober sicher wissen, dass Mönchengladbach die Zusage des Landes für die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes bekommt. Das hat er nach Informationen der RP über eine Offenbacher Anwaltskanzlei die Stadt wissen lassen.“
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/festival-im-jhq-marek-lieberbergs-forderungen-sorgen-fuer-irritationen-aid-1.4610952
Lieberbergs Forderungen sorgen für Irritationen. So war die Überschrift des Artikels. Und nun sowas!
Nun will Herr Lieberberg plötzlich abwarten was die Verhandlungen mit der BimA bringen und seine Festivalpläne wegen der „unklaren Vertragssituation zum geplanten Flüchtlingskomplex“ nicht forcieren.
Wenn das seine Meinung ist, warum hat Lieberberg dann noch vor etwa einer Woche Stress und Dampf mit dem Termin 31.10.2014 gemacht und das über seinen Anwalt mitteilen lassen?
3.
medienanalystin schrieb am 1.11.2014 um 16:31 Uhr:
@ Stadtfilzer
Sie gehören also auch noch zu den RP-Lesern, was nicht verwerflich ist.
Mache ich hin und wieder ja auch. Ist manchmal ganz interessant und witzig. So wie heute.
Damit Nicht-RP-Leser auch lesen können, worauf Sie sich beziehen, habe ich mir gerne die Mühe gemacht, die „Meldung“ aus der RP von heute abzutippen und hoffe, dass die BZ-Leute mir das nachsehen und diesen Kommentar auch veröffentlichen.
Da stand ganz unauffällig und fast verschämt ganz unten, rechts außen, dieses Artikelchen:
„MELDUNG
„Lieberberg verfolgt Festivalpläne weiter
Seine Bauvoranfrage für das JHQ hat Marek Lieberberg ruhig gestellt – das heißt: Der Konzertveranstalter, derzeit in den USA unterwegs, will abwarten, was die Verhandlungen mit Bima, Land und Stadt bringen.
Von einem Rückzug könne derzeit nicht die Rede sein, sagen Insider, die Kontakt mit ihm halten.
Wegen der unklaren Vertragssituation zum geplanten Flüchtlingskomplex und den Konditionen, über die Land und Bima verhandeln, will der Konzertveranstalter seine Festivalpläne vorerst nicht forcieren.
Wie berichtet, plant Lieberberg ein Open-Air-Festival auf dem JHQ-Gelände für August 2015.“
2.
Stadtfilzer schrieb am 1.11.2014 um 09:58 Uhr:
„Wenn die Wahrheit über die Legende herauskommt, drucken wir trotzdem die Legende“. Stammt aus dem Western „Der Mann, der Liberty Valance erschoss“.
Dieser Satz stammt zwar nicht von der RP aber die handelt und schreibt so.
Nur ein bisschen kleiner ohne große Schalgzeile.
Handelt es sich bei der Lieberberg-Gladbach-Story ja nur um etwas, das die RP über Monate auch nur am Rande, so ganz nebenbei interessierte.
Die Berichterstattung tendierte ja nahezu gegen Null – ähäm , oder so ähnlich …?
Würde ich an deren Stelle jetzt vielleicht auch so machen.
Klar, die Verhandlungen liegen nur auf Eis und das auch teils nur, weil Herr Lieberberg gerade in den USA sei.
Sorry, dort ist der häufig. Unter anderem in seinem Haus auf Maui/Hawai.
Wenn dann jedesmal seine Geschäfte auf Eis liegen würden … Noch dazu bei den technischen Möglichkeiten der heutigen Zeit … Der Mann ist zwei Drittel des Jahres unterwegs! Also ziemlicher Blödsinn, dass das auch nur ein klitzekleiner Hinderungsgrund für einen Lieberberg sein könnte.
Wie gesagt. Würde ich vielleicht auch so schreiben – oder besser ganz schweigen – oder mal über das meditieren, was Lieberberg mal in einem Interview über die Medien (im Zusammenhang mit Rockmusik) sagte. Nämlich, dass Rockmusik und Publikumsinteresse unterhalb des Radars der Medien liegen, die ihre Deutungskompetenz längst verloren hätten .
Deutungskompetenz wurde allerdings in den letzten Monaten reichlich von Politik, den Medien und gerade der RP geboten. Zumindest was „Rock am Ring im JHQ“ anbelangte, das Lieberberg, wie sich dann vor kurzen herausstellte nie nach Gladbach bringen wollte.
Also doch Medien „unterhalb des Radars“ im Blindflug unterwegs gewesen?
Sei’s drum. Den vor Selbstbewusstsein strotzenden, freundlichen Herrn Lieberberg ficht das alles nicht an.
Es brachte ihm geniale PR, vermeintlich wichtige Leute apportierten brav und träumten von Image und einige (Hilgers als Zuarbeiter für Lieberberg, die RP), dass sie was für sie nützliches vom Rockkuchen mit abbekommen würden.
Das wirkte und Lieberberg bekam PR „für lau“.
Ob ihm das Letter of Intent der BImA und Übernahme der darin genannten Konditionen durch Gladbach, auch bei Mietverhandlungen mit u.a. Mendig geholfen haben?
Abgesehen davon, dass ein Rockfestival dort nun mal weniger kostenintensiv und einfacher zu organisieren ist als im ehemaligen JHQ, das sozusagen „zugebaut“ ist und deshalb mit entsprechenden Risiken behaftet.
Ja und jetzt kommt sogar die Erstaufnahmeeinrichtung ins Spiel. Auch dabei will Herr Lieberberg nun (warum erst jetzt?) erst mal abwarten was draus wird.
Das hatte die BimA, das sind diese Bösen, die sich nicht an „Absprachen“, besser gesagt Absichtserklärungen hielten, schon lange erklärt und auch, dass ein Rockfestival da wohl nicht so ganz dazu passen könnte, würde, täte …
Wie das ist, wenn man glaubt nur wegen Image und Selbstdarstellung (einige) und der Hoffnung Geschäfte zu machen (einige andere) meint, etwas herbeireden und/oder herbei schreiben zu können, müsste mindestens seit der Mitteilung von Herrn Lieberberg, dass er nie mit RaR nach Gladbach wollte und der Mitteilung seiner Anwälte, dass er einen niedrigeren Mietpreis wünscht, absolut klar sein. Über letzteres waren nun plötzlich wiederum die Gladbacher Politik und die RP irritiert, wie vorher diese alle von der BImA:
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/festival-im-jhq-marek-lieberbergs-forderungen-sorgen-fuer-irritationen-aid-1.4610952
Das war schlicht der beginnende Anfang vom Ende.
Es wäre ein riesiges Wunder, wenn alle Hindernisse, die es von Anfang an gab, plus Finanzierung der Anmietung (oder gar Kauf) des Ex-JHQ, die in der Hauptsache aus dem Geld für die Erstaufnahmeeinrichtung von Asylanten und Flüchtlingen besteht, auszuräumen wären. Von der Geschmacklosigkeit der Kombination Rockfestival über Tage (wobei es sicher nicht bei einem einzigen bleiben sollte) und Erstaufnahmeeinrichtung (nur wenige hundert Meter voneinander entfernt!) ganz zu schweigen!
Sowas überhaupt in Betracht zu ziehen ist eine Unverschämtheit und Instinktlosigkeit, die Ihresgleichen sucht. Man kann und konnte nur fassungslos den Kopf schütteln.
Wie sang mal jemand: „ … das Einzige was zählt auf dieser Welt ist GELD!“. Stimmt.
1.
Brummbär schrieb am 1.11.2014 um 00:36 Uhr:
Geht es jetzt ohne Rockfestival im JHQ mit demselben Einsatz und Dringlichkeit wie bisher trotzdem hinsichtlich der Erstaufnahmeeinrichtung weiter oder verschwindet das Thema nun auch in der Versenkung, weil die Finanzierung nicht mehr nötig ist?