JHQ: Mehrere Konzeptideen für 420 Hektar • Vom Windpark bis zum Festivalgelände
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Was wird zukünftig aus dem etwa 420 Hektar großen Areal des früheren Joint Headquarter (JHQ) westlich von Rheindahlen?
Mit dieser Frage beschäftigen sich seit drei Jahren die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), die seit Ende vergangenen Jahres Eigentümerin des Geländes ist, das vom Land beauftragte Beratungsbüro NRW Urban und die Stadt in einem „Werkstattverfahren“, an dem auch zahlreiche externe Fachleute, Vertreter der Nachbarkommunen und der NRW-Fachministerien teilgenommen haben.
Sogenannte „Insellösungen“ für die Nachnutzung, die von der Renaturierung und teilweise landwirtschaftlichen Nutzung bis zur Errichtung von Windkraftanlagen und Ansiedlung von Gewerbebetrieben oder Forschungseinrichtungen zum Thema regenerative Energien reichen, wurden gemeinsam erarbeitet.
Torsten Stamm, Leiter der Abteilung strategische Stadtentwicklung, informierte gestern die Mitglieder der Bezirksvertretung West über die derzeit vorliegenden Nutzungsmöglichkeiten, zu denen auch die Einrichtung einer Erstunterbringungseinrichtung für Asylbewerber zählt.
Das Land NRW, die zuständige Bezirksregierung Arnsberg und die BImA sind an die Stadt herangetreten, auf Teilen des JHQ eine solche Einrichtung zu etablieren.
Ob die Erstunterbringung realisiert wird, hängt nicht zuletzt von den Investitionskosten ab, die vom Land zu tragen sind und derzeit ermittelt werden. Eine Entscheidung wird für das erste Quartal erwartet.
Inzwischen liegen allerdings auch eine Reihe von privaten Nach- und Zwischennutzungskonzepten vor, die Torsten Stamm im Überblick präsentierte.
So möchte die private Initiative „Chiron all Globe“ das gesamte JHQ-Gelände für die „Umsetzung eines neuen ganzheitlichen Lebensansatzes“ nutzen.
Dabei sollen Teile des Gebäudebestandes erhalten bleiben. Vorgesehen sind unter anderem eine Akademie „Wissen und Weisheit“, ein Fünf-Sterne-Hotel, zahlreiche Freizeit- und Sportangebote sowie ein 36-Loch Golfplatz mit internationalen Turnierveranstaltungen.
Einen Vier-Jahreszeiten-Themenpark mit der Bezeichnung „4 Seasons“ auf maximal 60 Hektar plant ein Investorenkonsortium aus dem arabischen Raum und Österreich. Über die landeseigene Wirtschaftsförderungsgesellschaft NRW Invest wird auch an anderen Standorten nach einer geeigneten Fläche gesucht.
Basierend auf dem Erlebnis der vier Jahreszeiten sollen in vier Kuppelhallen den Jahreszeiten entsprechende Landschaften modellhaft errichtet und erlebbar gemacht werden.
Ein Komplex mit Vier- und Fünf-Sterne-Hotels soll nicht nur Urlaubsvergnügen der gehobenen Kategorie bis hin zum absoluten Luxusstandard bieten, sondern auch für Wirtschafts- und Geschäftswelt ein Ambiente schaffen.
Geplant sind außerdem neben Gastronomie und Shopping Mall, Freizeiteinrichtungen wie Theater, Kino und Fun Park. Besonderheit des Projektes ist eine Hochbahn „Skyline“, die durch die Kuppeln und das Gelände fährt.
Als Festivalgelände für eine mehrtägige Open-Air-Veranstaltung auf einer Fläche von 16 Hektar möchte die Marek Lieberberg Konzertagentur (Rock am Ring) einen Teilbereich des JHQ nutzen.
Angesprochen sind Besucher im Alter von 16 bis 30 Jahren. Mit dem Konzeptentwurf, der auch Park- und Campingbereiche vorsieht, könnten laut Veranstalter rund 82.000 Besucher untergebracht werden.
Auch die Mönchengladbacher Hockey Park Gesellschaft hat ein Nutzungskonzept für ein Festivalgelände im JHQ erarbeitet, das neben Konzertveranstaltungen und Festivals auch Sportveranstaltungen wie Marathon- und Triathlonwettbewerbe sowie Radrennen und Kulturveranstaltungen (Comedy, Open-Air-Kino) und Freizeitmöglichkeiten (Stadtranderholung, Ferienfreizeiten, Camping) abdeckt.
Nach dem Vorbild der Berliner Waldbühne kann sich ein privater Investor die Einrichtung einer Open-Air-Bühne in der Art eines Amphitheaters auf dem Gelände des JHQ vorstellen.
Die baulich tiefer gelegene Waldbühne sollte nach Überlegungen des Investors Platz für bis zu 20.000 Zuschauer bieten. Darüber hinaus gibt es die Idee eines weiteren privaten Investors, im Bereich zwischen Big House und den Kirchenbauten einen 40 Hektar großen Golfplatz zu errichten.
Zur weiteren Vorgehensweise: Sowohl für eine dauerhafte Nachnutzung des gesamten Geländes, wie sie von dem Konzeptentwurf „Chiron all Globe“ vorgesehen ist, wie auch für die dauerhafte Nutzung von Teilflächen, entsprechend der Konzepte „4 Seasons“ und Waldbühne, aber auch der Golfplatznutzung ist eine Abstimmung zwischen Grundstückseigentümerin BImA, der Stadt Mönchengladbach und der Zustimmung der politischen Gremien erforderlich.
Zudem müssen die Vorhaben im Rahmen der landesplanerischen Abstimmung mit der zuständigen Bezirksregierung in Düsseldorf abgestimmt werden. Darüber hinaus ist die Abstimmung mit allen betroffenen Fachverwaltungen und die damit einhergehende Einholung unterschiedlicher Gutachten, insbesondere für den Bereich Natur und Landschaft, zwingend notwendig.
Für die Umsetzung der nur temporär geplanten Veranstaltungskonzepte sind im Rahmen des Genehmigungsverfahrens Gutachten und Konzepte zu den Aspekten Entfluchtung, Sicherheit, Verkehr und Schallschutz vorzulegen sowie Untersuchungen unter anderem zum Thema Natur und Landschaft vorzunehmen.
1.
Rademacher schrieb am 17.02.2014 um 23:33 Uhr:
Das mit den Gutachten im Bereich Natur und Landschaft ist interessant. Natur und Landschaft ist da jede Menge. Hier steht:
„Darüber hinaus ist die Abstimmung mit allen betroffenen Fachverwaltungen und die damit einhergehende Einholung unterschiedlicher Gutachten, insbesondere für den Bereich Natur und Landschaft, zwingend notwendig.“
Das wird man bestimmt flexibel handhaben können. Ich meine für Investoren. Hat in Giesenkirchen auch prima geklappt.
http://www.bz-mg.de/stadtbezirk-ost/giesenkirchen/bund-kritisiert-verwaltung-%e2%80%a2-bundesnaturschutzgesetz-bei-erteilung-von-baugenehmigungen-mit-unterschiedlichem-engagement-angewendet.html
Noch was. Wer erfindet sowas wie „Entfluchtung“???
Das ist genauso dämlich wie „Bespielen“ und „Beschulen“. Einfach ätzend.