SPD: Ulrich Elsen auf Platz 1 der Liste für den Stadtbezirk Süd

Hauptredaktion [ - Uhr]

[10.03.2009] Nicht einfach hatten es die SPD-Ortsvereine Rheydt-Mitte, Rheydt-West und Odenkirchen, sich einvernehmlich auf die Besetzung der ersten sechs Listenplätze für die neue Bezirksvertretung MG-Süd zu verständigen.

Die einen wollten die Zahl der in den aktuellen Bezirken wohnenden Bürger als Bemessungsgrundlage, andere strebten für jeden Ortsverein zwei der ersten Plätze an.

So war es an den Delegierten der Wahlkreiskonferenz am 7. März, darüber zu entscheiden, welcher Kandidat auf Platz 6 antreten soll.

Erfolgreich setzte sich dabei Detlef Klump (Ortsverein Rheydt-Mitte) gegen Hans-Joachim Kraft (Ortsverein Odenkirchen) durch. Als evtl. Nachrücker (Huckepackkandidat) für Platz 6 wurde Norbert Sachsenhausen (Odenkirchen) gewählt. Damit teilen sich die SPD-Ortsvereine Rheydt-Mitte, Rheydt-West und Odenkirchen die Plätze im Verhältnis 3:2:1.

Zuvor hatten die Delegierten Ulrich Elsen auf Platz 1 der Liste gesetzt und ihn damit gleichzeitig zum Kandidaten für den Bezirksvorsteher Mönchengladbach-Süd „gekürt“.

In seiner Bewerbungsrede hatte Elsen versprochen, er wolle im Schulterschluss mit Norbert Bude und den SPD-Mitgliedern der Ortsvereine alles daran setzen, den neuen Bezirk für die SPD zu holen.

Elsen gab dem Stadtbezirk gleich auch einen neuen Namen: „Rheydt/Odenkirchen“ und stellte fest, dass in seinem Ausweis als Geburtsort auch „Odenkirchen“ stehe, weil er im Krankenhaus Am Pixbusch zur Welt gekommen sei. Kindheit und Jugend habe er in Rheydt und teilweise auch in Odenkirchen verbracht.

Auch deshalb setze er nicht „auf Platz“, sondern „auf Sieg“ und verglich in diesem Zusammenhang „Rheydt/Odenkirchen als Herzkammer der Mönchengladbacher SPD“ mit dem  Ruhrgebiet, das Herbert Wehner als „Herzkammer der SPD in Deutschlands“ bezeichnet habe.

An Bude gerichtet meinte Elsen: „Du setzt der allgemeinen Depression und der Klüngelwirtschaft der Schwarz-Gelben Notgemeinschaft klare Ziele und Optimismus entgegen. Mit ‚Zuversicht‘ und ‚Gestaltungswillen‘ stellen wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten uns den Menschen in unserem Stadtbezirk. Es muss hier endlich klar werden, wohin der Weg geht.“

Dem bisherigen Bezirksvorsteher von Rheydt-Mitte, Karl Sasserath (B90/Die Grünen) warf Elsen „verzagtes Lamento“ vor. Rheydt sei eine „schlafender Riese“, dessen Kräfte geweckt und für den sinnvolle Konzepte Schritt für Schritt umgesetzt werden müssten.

Auch bezeichnete Elsen Sasserath’s OB-Kandidatur gegen Bude als „Zwergenaufstand“ in der stillen Hoffnung eines Kandidatenbonus‘ in Rheydt und als „männliche Kassandra“, der das Klagelied des „Zukurzgekommenen“ gesungen habe.

Elsen weiter: „Über Renate Zimmermanns schlecht zu reden wäre unhöflich.“ Er (Elsen) habe einmal einen Chef gehabt, der eine nette Kollegin mit den Worten: „Sie überzeugte durch ihr stilles Wesen!“ verabschiedet habe.

Ja, so habe er Renate Zimmermanns die letzten Jahre erlebt: Ein stilles Wesen, freundlich und geduldig in den Sitzungen des Rates nahe am Ausgang. Sie habe auch bemerkt, dass der Bahnhof einen neuen Anstrich brauche.

Die Stärke Odenkirchens liege in seiner Überschaubarkeit und seinem unverwechselbaren Kern. Dessen Qualität zu stärken müsse oberste Priorität haben. Wenn er Rheydt als „schlafenden Riesen“ bezeichnet habe, so sei Odenkirchen „eine Rose, die zum Blühen gebracht werden müsse“.

Elsen versprach, in den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern zu treten und keine Politik der Ankündigungen machen, sondern Entscheidungen fällen, die man vorher mit den Menschen erörtert habe. 

Man werde nicht zusehen, wenn stadtbekannte Baulöwen das Grenzlandstadion klein planen wollen und nicht zulassen, dass Verkehrsberuhigungen bis zum St. Nimmerleinstag zerredet würden.

„Wir werden uns nicht daran hindern lassen, dem Einzelhandel durch eine deutliche Aufwertung unserer innerstädtischen Zentrenlagen eine Zukunft zu geben,“ so Elsen. 

Der Stadtbezirk Süd, also Rheydt/Odenkirchen würde dann zukunftsfähig sein, wenn es gelänge, auch qualitativ hochwertiges Wohnen in Innenstadtbereichen wieder möglich zu machen. Elsen: „Wenn wir in diesem Sinne die Baulöwen und Hausbesitzer an die Leine nehmen könnten, wäre die Dressur gelungen.“

Stadtteilbezogene und honschaftliche Identitäten werde man respektieren und in der neuen Bezirksvertretung ein Forum geben.

Elsen weiter: „Dazu, liebe Genossinnen und Genossen, brauchen wir nicht mehr Personal in den Bezirksverwaltungsstellen. Erst recht brauchen wir keine Dienstwagenflotte.“

Die Bürgerinnen und Bürger müssten erkennen, dass es um „unseren Stadtbezirk in unserer Stadt Mönchengladbach“ gehe. Politik müsse immer zuerst hinhören, bevor sie entscheide.

Man würde den neuen Stadtbezirk zusammenführen, ohne seine Unterschiede zu vernachlässigen und „gemeinsam mit Norbert Bude „Rheydt/Odenkirchen“ zu einem Stadtteil entwickeln, über den jeder sagen könne: Ja, hier lebe ich gern!“

Ein Kommentar zu “SPD: Ulrich Elsen auf Platz 1 der Liste für den Stadtbezirk Süd”
  1. Hallo,

    ich da nur mal den Punkt Grenzlandstadion rausgegriffen und einen Artikel eingestellt.

    Und natürlich freut es mich dass soweit Einigkeit besteht, sich Rheydt nicht kaputt bauen zu lassen. Doch im gleichen Zusammenhang frage ich mich was dann „qualitativ hochwertiges Wohnen in Innenstadtbereichen wieder möglich zu machen“ heißt?

    Oder anders gefragt: Wie lang soll die Leine für die Baulöwen werden?

    Ich höre da ein leichtes Zugeständnis an die CDU heraus, ein bisschen kleiner kann das Grenzlandstadion schon werden und ein bisschen Bauland kann ja schon geschaffen werden.

    Der geringe Bedarf an hochwertigen, teuren Bauland kann durch vorhandene Flächen gedeckt werden.

    Der viel größere Bedarf besteht doch aber bei vernünftigen, finanzierbarem Wohnraum – und der würde durch neues Bauland wohl eher nicht gedeckt werden.

    Qualitativ hochwertiges Wohnen muss doch heißen die Stadtteile mit ihren Angeboten zu erhalten. Behörden (wie das Finanzamt) müssen nahe am Wohnort bleiben und nicht raus in den Nordpark verlagert werden.

    Freizeitflächen müssen erhalten bleiben. Kultur muss gefördert werden.

    Gruß
    Torben

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