Nominierungskonvent der SPD: Norbert Bude soll und will Oberbürgermeister bleiben
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Unter den Klängen von „Es war einmal ein treuer Husar“, intoniert von Walter Maaßen und seiner Borderland Jazzband, hielt der designierte SPD-Kandidat für das Oberbürgermeisteramt Norbert Bude Einzug in Mönchengladbachs „Guter Stube“, die Kaiser-Friedrich-Halle.
Begleitet von einer Vielzahl rot-beschalter junger SPDler ging er durch die Reihen und begrüßte SPD-Mitglieder, Freunde und geladene Gäste. Die jungen Leute hatten die Teilnehmer schon in der Wandelhalle und vor dem Saal freundlich empfangen.
Mit dabei war auch Wolfgang Rombey, Budes Freund und ehemaliger Mönchengladbacher Schuldezernent und in gleicher Funktion vor nicht all zu langer Zeit nach Aachen gewechselt.
Wer aufgrund der Veranstaltungsbezeichnung „…konvent“ eine Show nach amerikanischem Muster befürchtet hatte, war schnell beruhigt. Bodenständig war der Ablauf geplant und professionell von Günter vom Dorp moderiert. Ohne viele Vorreden kam der SPD-Unterbezirksvorsitzende Hermann-Josef Krichel-Mäurer auf den Punkt und leitete die offiziellen Teile der Veranstaltung ein.
Erfrischend und mit viel politischem Witz unterhielt die SPD-Kabarettgruppe „FammFatall“ eingangs die Konventteilnehmer. Die erwarteten Seitenhiebe auf die politischen Gegner reizten zu Szenenapplaus, wobei musikalische und sprachliche Darbietungen sich abwechselten.
Bild „FammFatall“ (v.l.): Marianne Dohmen, Ute Hermanns, Helga Klump, Petra Gale, Gisela Plücken, Sylvia Barck
Mehr als 600 Besucher waren gekommen, um die Rede von Norbert Bude zu erleben. Der machte deutlich, dass ihm das Amt als Oberbürgermeister Spaß macht und viele Projekte längst noch nicht abgeschlossen seien.
Es gelte Mönchengladbach für die Zukunft fit zu machen, ohne dabei die soziale Balance zu verlieren. Moderne und Tradition seien in Mönchengladbach kein Widerspruch. Mönchengladbach müsse durch gute Bildungs- und Betreuungsangebote für junge Familien eine erste Adresse werden.
Viel Beifall für seine engagierte Rede, die er unter das Motto „Mit den Menschen – Gemeinsam für unsere Stadt“ gestellt hatte, war ihm sicher.
Sicher war auch seine Wahl zum OB-Kandidaten der SPD. Mit 247 Stimmen der 268 anwesenden SPD-Mitglieder (96,5%) wurde Norbert Bude nominiert. Davon waren an diesem Abend sieben neue Mitglieder hinzu gekommen; insgesamt hat die SPD in Mönchengladbach etwa 1.100 Mitglieder.
Die Stimmen wurden von Mitgliedern der Wahlprüfungskommission in traditionell roten Würfeln eingesammelt und relativ zügig ausgezählt.
Bude bedankte sich für dieses positive Votum, dass schon fast „unanständig hoch“ sei und zeigte sich kämpferisch: er wolle Oberbürgermeister seiner Heimatstadt bleiben.
Sichtlich zufrieden war auch Lothar Beine, SPD-Fraktionsvorsitzender im Rat und Wahlkampfleiter seiner Partei: „Die eigentliche Wahl sorgte für keine Ãœberraschung. Norbert Bude soll als sozialdemokratischer Oberbürgermeister seine gute Arbeit für unsere Stadt fortsetzen.“
Bude machte schon zu Beginn seiner Rede deutlich, dass ihm das Amt des Oberbürgermeisters Freude mache und er es mit Leidenschaft und Engagement führe. Er werde weiterhin die Interessen der Mönchengladbacher konsequent vertreten, in Mönchengladbach, in Düsseldorf und anderswo. Er bemängelte die „nicht optimalen“ vertraglichen Rahmenbedingungen für die GEM und versprach, sich dafür einzusetzen, dass die GEM wieder zu 100% zur Stadt gehören würde.
Er bezeichnete es als Skandal, dass die Mehrheitsfraktionen ihn aus fast allen Gesellschafterversammlungen „entfernt“ und ihm so die Einflussmöglichkeiten genommen hätten, die einem Verwaltungschef zustehen.
Auf die „dramatisch schlechte“ Finanzlage der Stadt eingehend forderte er, dass endlich Schluss damit sein müsse, dass im Land immer wieder Entscheidungen getroffen würden, die zu Lasten der Kommunen gehen. So führe das Kinderbildungsgesetz zu höheren Belastungen der Kommunen führten, weil das Land falsche Ansätze festgesetzt hätte.
Man streite vor Gericht sich mit dem Land wegen zu gering gerechneter Personalkosten für die auf den Kommunen übertragenden Aufgaben der Versorgungs- und Umweltverwaltung.
Einen weitere Schwerpunkt der Stadtpolitik sieht Bude bei Kindern, Jugendlichen und jungen Familien. Hier sei sein Ziel, die Stadt attraktiver zu machen besonders hinsichtlich Betreuungs- und Bildungs-, sowie sportlichen und kulturellen Angeboten. Bezüglich der Schulpolitik habe die Mehrheit im Mönchengladbacher Rat „endgültig den Zustand es Chaos“ erreicht. Es sei unverantwortlich, ständig den Elternwillen zu missachten.
Besonders hob Bude die Menschen hervor, die sich in Vereinen und Verbänden ehrenamtlich engagieren. Er brachte seinen Respekt vor deren Arbeit zum Ausdruck und sei auch deshalb froh, dass Mönchengladbach Pilotkommune für die neue „NRW-Ehrenamtskarte“ werde. Mit dieser Ehrenamtskarte soll die Arbeit von Menschen anerkannt werden, die sich mindestens fünf Stunden wöchentlich ehrenamtlich engagieren.
Bezogen auf die bevorstehende Kommunalwahl appellierte Bude an alle Menschen in Mönchengladbach gemeinsam dafür zu kämpfen, dass im nächsten Stadtrat die NPD nicht mehr vertreten sei.
„Diese braunen Rattenfänger gehören nicht in den Stadtrat, sie sind Feinde der Demokratie und ihre Wiederwahl zu verhindern muss das Ziel aller Demokraten sein.“ Nach großem Applaus fuhr Bude fort, dass dies nur durch eine hohe Wahlbeteiligung zu erreichen sei. In diesem Zusammenhang wies er auf das von ihm ins Leben gerufene Projekt der Hochschule Niederrhein und der Initiative „Pro Dialog“ hin, in dem die Ursachen für die geringe Wahlbeteiligung in Mönchengladbach aufgespürt und nach Möglichkeiten des Entgegenwirkens gesucht werden soll.
Weitere wichtige Ziele Budes sind der Ausbau des Flughafens Mönchengladbach und eine auf die Zukunft ausgerichtete EWMG. Gerade bei letzterer sei es eine absolute Katastrophe, wie die Mehrheitsfraktionen hier Personalpolitik betreibe, die verhindere, dass kompetente Menschen sich für Führungspositionen in Mönchengladbach überhaupt noch interessieren.
Im sich anschließenden „Talk“ mit Moderator Günter vom Dorp machte Bude deutlich, dass er die Funktion des Oberbürgermeisters als Verwaltungschef und Repräsentanten der Stadt als die beste Basis für Bürgernähe sieht. Er hätte sein Büro für alle geöffnet und gehe auch zu den Bürgern. Das sei sein Verständnis für das Amt, was er erneut anstrebe.