„Newcomer‘s Lehrstunde“ oder: „Wenn Strategien nicht aufgehen“

Glossi [ - Uhr]

Hallo Leute, da sitzt man als politischer „Newcomer“ nichtsahnend in einem Kreis von Bürgern und Politiker-Kollegen, diskutiert über dies und das, was in der Stadt zu verbessern ist und muss dann überrascht feststellen, dass Sitzen allein nicht gereicht hat.

Da macht ein Teilnehmer, dem man sich seit Jahren in herzlicher Abneigung verbunden fühlt, doch tatsächlich das, was ein guter Kommunalpolitiker tut: Er greift Ideen auf und gibt sie ganz pragmatisch als Antrag in den „politischen Geschäftsgang“.

Das geht ja nun mal gar nicht!

Wozu hat man jahrelang versucht, mit und ohne Unterstützung „von oben“ genau diesen politischen Gegner offen oder verdeckt bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu desavouieren, und dessen Posten zu erhaschen?

Wozu hat man über lange Zeit durch eigenes oder (Mit-)Taktieren anderer alles daran gesetzt „mittendrin“ statt „nur dabei“ sein zu dürfen und sich keinen Deut darum geschert, ob man (und das) beim Bürger „ankommt“.

Also, was tun?

Am besten öffentlichkeitswirksam weiter draufhauen, streiten, was das Zeug hält, Unverständnis heuchelnd von schlechtem Stil faseln und nach Leuten suchen, die vielleicht besser „zuständig“ sein könnten, als man selbst.

Dies vor allem, um vom Ärger über sich selbst abzulenken, nicht selbst auf die Idee gekommen zu sein, etwas politisch anzustoßen oder durch die eigene „Truppe“ anstoßen zu lassen.

Tja, als „Newcomer“ hat man’s nicht leicht, vor allem auf einem Posten, zu dem man nicht durch Wählervotum, sondern durch glückliche Umstände und strategische Spielchen gekommen ist, die dann doch nicht so ausgegangen sind, wie man selbst und manche „Mit-Strategen“ es sich ausgedacht hatten.

Vielleicht hilft da ja etwas Zurückhaltung.

Das wollt‘ ich nur mal gesagt haben.

Euer Glossi

 

4 Kommentare zu “„Newcomer‘s Lehrstunde“ oder: „Wenn Strategien nicht aufgehen“”
  1. Aussage von Frau Gersmann (Link und Text bei Kommentar @ Stadtfilzer) im Interview mit der RP: „Wir haben zu vernünftiger Arbeit zurückgefunden. Die Stimmung ist eigentlich gut. Das mag auch daran liegen, dass der eine oder andere aufhört.“

    Die Stimmung ist laut Frau Gersmann „eigentlich“ gut. Also eigentlich auch nicht ganz so gut? Und dass zu „vernünftiger Arbeit zurückgefunden“ wurde ist auch eine klare Aussage, dass es nicht optimal lief/läuft.

    Bleibt die Frage warum wohl „der eine oder andere“ aufhört(e). Die offiziellen Gründe sind bekannt. Klar, dass die SPD nicht nach außen tragen will, dass es einigen reichte.

    Auch die Frage seitens RP an Frau Gersmann: „Es gibt in der Gladbacher SPD Konflikte, Lagerdenken und die Tendenz, namhafte Sozialdemokraten ins Abseits zu stellen. Braucht die SPD einen Kümmerer, der schlichtet und Konflikte bereinigt?“, spricht Bände.

    In der SPD ist der Wurm drin. Nicht erst seit kurzem. Das nur, weil jemand unbedingt Karriere machen will? Mal sehen wie es nun ohne Vitamin B weiter geht.

    Optisch sieht sowas aus wie ein Apfel dem man von außen nicht ansieht, wie er innen ist:

    http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fwww.vbogl.de%2FImages%2Fpflanzenschutz%2Fpflanzenschutz%2Fkernobst%2Fapfelwickler_01.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.vbogl.de%2Fpflanzenschutz%2Fkernobst%2Fapfelwickler.html&h=318&w=450&tbnid=r19cXpnIJyhM4M%3A&zoom=1&docid=tfWam6J60dJdxM&hl=de&ei=kBg-VJGqAcHBOfGhgdgD&tbm=isch&iact=rc&uact=3&dur=805&page=3&start=36&ndsp=18&ved=0CJ0BEK0DMCU

    Kann überall mal vorkommen. Bei der SPD läuft das schon zu lange. Woher die miese Stimmung kam, dürfte klar sein. Mal sehen, wohin es mit der SPD mit Frau Gersmann als Vorsitzender des Ortsvereines Rheydt-Odenkirchen und Bezirksvorsteherin Süd, Frau Yüksel als Parteivorsitzender und Felix Heinrichs als Fraktionsvorsitzendem geht.

    Es wird Zeit, dass man endlich wieder mal was sozialdemokratisches an dieser Partei erkennt. Ob das in Groko-Zeiten was wird, bleibt abzuwarten.

  2. Nö. @ kvd, sehe ich anders. Übrigens auch anders als Glossi.

    Newcomer ist in diesem Fall überhaupt nicht angebracht. Vielleicht noch so gerade in dieser Position.

    Wer sich schon sein mindestens halbes Leben in der Politik tummelt, schon stellvertretende Juso-Vorsitzende war und Juso-Vorsitzende (auf Bundesebene) werden wollte, der muss auf solch ein Amt anders reagieren als ein wirklicher politischer Newcomer.

    http://www.darchinger.com/darchinger-cgi/topixx?op=preview&ID=992933719&string=Gersmann+Barbara

    Insbesondere, da sie schon seit einigen Jahren in Rheydt als Vorsitzende des Ortsvereines Rheydt-Mitte und dann von Rheydt-Odenkirchen (wurde extra für sie zusammengelegt) war. Sie war politisch doch mittendrin dabei und hatte die entsprechende Informationsquelle sozusagen direkt „an der Hand“.

    Von der sie übrigens immer noch profitieren können müsste, denn bis die Infos nicht mehr „brauchbar“ sind, das dauert noch etwas. Das ist das mit der Abkühlzeit bei Politikern, die nach einigen Jahren erst (bei politischer Abstinenz) wirkt.

    Da kann man schon etwas mehr erwarten als von einem wirklichen Newcomer. Wie gesagt, der Ausdruck passt maximal für den Posten, den sie nun hat. Der mag neu sein. Was zu tun ist schon weniger. Das dürfte sie in ihrer politischen täglichen Arbeit längst mitbekommen haben. Wenn nicht, stimmt was nicht.

    Sie war/ist:

    • beratendes Mitglied im Unterbezirksvorstand
    • Vorsitzende des (sehr einflussreichen) Ortsverbandes Rheydt-Mitte
    • Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Juristinnen und Juristen (AsJ)

    http://www.spd-mg.de/personen/28883/488984/Barbara-Gersmann.html

    und demzufolge im politischen Geschäft mitten drin dabei.

    Wie beliebt sie bei der SPD war/ist dürfte seit 2013 klar sein, als sie im Oktober in zwei Wahlgängen nicht zur Ratskandidatin gewählt wurde. Die RP berichtete, Zitat:

    „Der erste Wahlgang war als eine Art Denkzettel für die Rechtsanwältin gedacht: Vielen altgedienten Genossen ist Gersmann und da vor allem ihr Auftreten suspekt. Im zweiten Wahlgang hätte ihr die einfache Mehrheit der Stimmen gereicht, und diese Mehrheit hätte sie nach Meinung von Insidern auch bekommen. Doch in einer kurzen Rede vor der erneuten Kandidatur zerschlug sie viel Porzellan. Gersmann warf der Mönchengladbacher SPD vor, sie habe Defizite in der Streitkultur, würde dazu neigen, Probleme unter den Teppich zu kehren. Da müsse sich die SPD noch entwickeln, befand sie und mahnte, es sei nicht richtig, Personen abzustrafen, die dies ansprechen würden.“

    http://www.rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/aus-fuer-barbara-gersmann-aid-1.3741749

    Die Nummer mit dem Stinkefinger zeugte nicht von Niveau. Vielleicht von Selbstbewusstsein (sponsored bei Ex-OB Bude).

    Sorry, wer hat sowas immer als Abbildung dabei? Die RP schrieb, Zitat:

    „Die Anwältin hatte als Reaktion auf das Wahlergebnis noch während der Sitzung nach Berichten von Teilnehmern eine Abbildung mit einem ausgestreckten Mittelfinger auf ihren Platz gestellt.“
    Und, Zitat: „Von dieser Geste fühlte sich Beine persönlich beleidigt und moniert, Gersmann habe sich bis heute nicht entschuldigt. Beine versuchte noch vor einigen Wochen mit Verve und am Ende vergebens, Gersmann als Bezirksvorsteherin für Süd zu verhindern. Sie sei als Repräsentantin für die Mönchengladbacher SPD nicht geeignet.“

    http://www.rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/zoff-in-der-spd-beine-zahlt-nicht-mehr-aid-1.4471396

    In der SPD rumort es ordentlich. Die „Newcomerin“ (allerdings nur als Bezirksvorsteherin) ist daran überhaupt nicht unschuldig.

    Wer austeilt und Strippen gezogen hat/zieht wie sie, muss eben auch mit Gegenwind rechnen.

    Zum Sympathieträger wird man auf diese Art und Weise definitiv nicht.

    Und nun das Gejammer in der RP (die das genussvoll bringen weil es gegen die Opposition geht), dass einem ein anderer zuvor gekommen ist, weil der eben weiß was zu tun ist – tja, das ist eben schlicht Pech. Frau Gersmann hätte ja auch handeln können.

    In der SPD ist Gersmann umstritten. Das steht fest.

    Streitkultur scheint bei ihr ständig ein Thema zu sein. Schon 2001, Zitat RP: „Es gehe ihr um eine „neue und professionelle Streitkultur“ verkündete Gersmann 2001, als sie gegen Annen antrat.“

    http://www.rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/fast-juso-bundesvorsitzende-wird-heute-vorsteherin-aid-1.4356746
    Und dann gab es noch das Interview von Frau Gersmann, das sie der RP gegeben hat oder die RP ihr ermöglichte. Da ging es u.a. auch um die „Atmosphäre/Klima“ in der SPD, Zitat:

    „RP: Die SPD hat mit Ihnen gefremdelt und Sie mit der SPD. Gibt es mittlerweile eine Annäherung?

    Gersmann: Man muss auch mal Streit aushalten und Konflikte austragen können. Das heißt nicht, dass man nicht hinterher zusammen ein Bier trinken kann. Wir haben zu vernünftiger Arbeit zurückgefunden. Die Stimmung ist eigentlich gut. Das mag auch daran liegen, dass der eine oder andere aufhört.

    RP: Es gibt in der Gladbacher SPD Konflikte, Lagerdenken und die Tendenz, namhafte Sozialdemokraten ins Abseits zu stellen. Braucht die SPD einen Kümmerer, der schlichtet und Konflikte bereinigt?

    Gersmann: Da, wo Menschen zusammen kommen, gibt es auch mal Streit. Aber ich bin optimistisch, dass sich letztendlich die Vernunft durchsetzt, auch ohne Mediator. Wir können es uns allerdings nicht leisten, kluge Köpfe ziehen zu lassen oder in die Wüste zu schicken.“

    http://www.rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/barbara-gersmann-ich-moechte-das-engagement-der-buerger-nutzen-aid-1.4590464

  3. lieber “ Glossi “ es muss doch ein wunderbares Gefühl sein, für alles und jedes seinen politischen Lieblingsgegner zu haben. Auf den kann man ja dann auch ohne viel nachzudenken immer recht fröhlich draufhauen ohne Die Inhalte des Sache zur Kenntnis zu nehmen. Von Unkundigen sowie von politisch Nahestehenden sucht man dann Beifall zu erheischen. Ja, als selbsternannter “ Newcomer“ hat man es ja nicht so leicht. Deshalb empfehle ich diesmal
    selbstgemachte Empfehlungen anzuwenden “ vielleicht hilft da ja etwas Zurückhaltung.
    Das wollt‘ ich nur mal gesagt haben. Übrigens. Sie werden verstehen, dass Sie nicht mein „Glössi “ sind.

  4. Wie heißt es so nett: Bescheidenheit ist eine Zier, doch es geht auch ohne ihr.

    Im Vokabular mancher Leute kommt „Bescheidenheit“ gar nicht erst vor.

    Der gewünschte Erfolg stellte sich trotzdem nicht ein. Ein alter „Konkurrent“ um das Amt des Jusovorsitzes, sitzt heute da (Bundestag), wo diese Person (um die es hier vermutlich geht) immer noch hin möchte (mindestens hin will):

    http://de.wikipedia.org/wiki/Niels_Annen

    Denn man tau.

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