Zwölf große und gesunde Bäume in Stadtmitte sollen gefällt werden
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Doch Widerstand regt sich. Bündnis 90/Die Grünen informieren und protestieren. Die Stadtverwaltung will zwölf alte Platanen und Linden an der Hohenzollernstraße fällen, weil diese dort die Gasleitungen gefährden. Das ist unbestritten. Bündnis 90/Die Grünen  sind gegen die Fällung und fordern stattdessen, die Gasleitung zu verlegen. Bis zu 60 Jahre alte Bäume sollen der Säge zum Opfer fallen.
Die Bäume waren übrigens bereits vorhanden, bevor die Gasleitung verlegt wurde. Aus stadtökologischen Gesichtspunkten und wegen des hohen Feinstaubfilterungspotenzials setzen sich Bündnis 90/Die Grünen für den Erhalt der Bäume ein. Neupflanzungen junger Bäume können das Filterungspotenzial der Jahrzehnte alten Riesen nicht ersetzen. Ein Dringlichkeitsantrag von Bündnis 90/Die Grünen wurde im Bau- und Planungsausschuss nicht zugelassen.
Es ist (scheinbar) so einfach in Mönchengladbach für die NVV, den Gas-Dienstleister, etwas zu erreichen. Die Stadtverwaltung, der Infrastruktur-Bereitsteller für uns Einwohner, erfüllt (scheinbar) die Forderungen der NVV widerspruchslos.
Wir Bürger dieser Stadt und Kunden der städtischen Beteiligungsgesellschaft NVV (50% Stadt Mönchengladbach), sollen diese Baumfällungen offensichtlich einfach hinnehmen. Die feststellende Ankündigung einer NVV-Führungskraft in einem Printmedium: „Wenn die Leitung mit 30 Zentimetern Durchmesser verlegt werden soll, zahlen das unsere Kunden“ reicht der Verwaltung zum Handeln.
Etliche Fragen stellen sich, wie etwa:
- Sollen hier (Zahlungs-)Sorgen geschürt werden mit dem Ziel der Zustimmung zu den Baumfällungen?
- Wurden die Rohre fachmännisch verlegt oder zu nahe bei den Bäumen?
- Wann wurden die Gasrohre verlegt und wer bezahlte das?
- Welche Kosten entstehen durch die Alternativen Baumfällung/Rohrverlegung?
- Wie ist die Äußerung der NVV: „Bezahlung durch die Kunden“ zu verstehen?
- Sehen die Verträge der Stadt mit der NVV diese „Bezahlung durch die Kunden“ vor?
- Sehen die Verträge nicht eher eine Verpflichtung zur Rohrverlegung durch die NVV vor?
- Werden hier mögliche Mindergewinne/Kosten des Unternehmerischen Risikos sozialisiert?
- Gibt es noch weitere Alternativen?
Während einer Protestaktion der Grünen am 6.2.2009 reagierten Anwohner ganz spontan:
„Wo kann ich gegen die Fällung unterschreiben?“ (Diese Frage wurde mehrfach gestellt!)
„Wie, dieser Baum vor unserer Haustür soll weg? Das kann doch nicht wahr sein. Wenn die Bäume gefällt werden sollten ist die Wohnqualität futsch, dann ziehe ich hier weg.“
„Der Allee-Charakter der Hohenzollernstraße ginge doch bei einer Fällung unwiderruflich verloren.“
„Wir haben in der Stadt schon genug Beton und Asphalt – jetzt soll auch noch das letzte Grün abgeholzt werden.“
 „Hier vor meiner Haustür ist schon ein großer Baum letztes Jahr gefällt worden – die Ersatzpflanzung (ein junger Baum) wurde vom Grünflächenamt wieder ausgebuddelt. Jetzt haben wir hier nicht mehr an Grün vor der Haustür. Ich hatte angeboten 500 EUR für eine Neuanpflanzung zu spenden, das wurde von der Stadt abgelehnt – das wäre verwaltungstechnisch nicht möglich.“
„Die Bäume spenden in den heißen Sommermonaten erquickenden Schatten. Ohne die Bäume würde es in unserer Wohnung unerträglich warm.“
„Unsere Straße verliert ohne die Bäume ihren Charakter. Die Wohn-Â und Lebensqualität würde stark sinken. Wir brauchen die Bäume zur Verringerung der Feinstabbelastung“.
„Wir müssen uns zusammenschließen und eine Interessengemeinschaft gründen, die gegen die Fällung unserer Bäume eintritt.“
„Warum wurden wir von der Stadt als unmittelbar Betroffene nicht über die geplanten Fällungen informiert?
Der Bau- und Planungsausschuß soll nun Klarheit in die Planungen bringen.
1.
shadaik schrieb am 8.02.2009 um 20:02 Uhr:
Ähm, wenn die die Bäume fällen und neue pflanzen, wachsen die neuen in in paar Jahren (na gut, zwei-drei Jahrzehnten) nicht auch wieder so groß, dass die schon wieder gefällt werden müssten?
Sprich, müsste die Leitung nicht so oder so verlegt werden?