Spiel- und Bolzplätze: Untersuchungsergebnis für die Anlage im Geropark liegt vor
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Nachdem eine Bodenanalyse auf dem Spiel- und Bolzplatz an der Luise-Vollmar-Straße ergeben hatte, dass dort Prüfwerte für Blei und Arsen überschritten waren, hat die Stadt wie berichtet entschieden, dass vorsorglich alle Bolz- und Spielplätze in Mönchengladbach, auf denen vor 1990 Tennenmaterial eingebaut worden ist, auf Schadstoffe untersucht werden.
Als erstes ist der 1980 erbaute Spiel- und Bolzplatz im Geropark geprüft worden. Das Untersuchungsergebnis liegt jetzt vor:
- Auf den Kinderspielflächen und im Spielsand wurde keine Ãœberschreitung von Prüfwerten aus der Bundesbodenschutzverordnung festgestellt. Das gleiche gilt für den Tennenbelag auf den Wegen.
- Auf dem Bolzplatz wurden allerdings Werte für Cadmium und Chrom gemessen, die den jeweiligen vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW empfohlenen Beurteilungswert für Sport- und Bolzplätze überschreiten. Die Werte sind für Cadmium mit 63 mg/kg um das 1,6-fache und für Chrom mit 250 mg/kg um das 2,5-fache überschritten.
- Aus diesem Ergebnis ergibt sich allerdings keine Veranlassung, den Bolzplatz sofort zu sperren. Die herangezogenen Beurteilungswerte zielen nämlich auf eine Bewertung langfristiger gesundheitlicher Beeinträchtigungen ab. Eine akute oder unmittelbare Gesundheitsgefahr geht auch für Kinder von dem Material nicht aus.
Ein in NRW für solche Gutachten zugelassenes Fachinstitut für Umweltanalysen wurde damit beauftragt, eine Empfehlung zum weiteren Vorgehen abzugeben. Auch dieses hat bestätigt, dass aufgrund der vorliegenden Werte keine sofortige Schließung notwendig ist.
Dieses Gutachterbüro wird ab der kommenden Woche mit der Untersuchung aller weiterer Spiel- und Bolzplätze in Mönchengladbach beginnen, die vor 1990 gebaut worden sind. In einem ersten Schritt werden 23 Spiel- und Bolzplätze im gesamten Stadtgebiet untersucht, die von der Bauart, von der Größe und von der Nutzung mit den Plätzen an der Luise-Vollmar-Straße und im Geropark vergleichbar sind.
Die Stadt Mönchengladbach hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) über die aus der Untersuchung der ersten beiden Plätze gewonnen Erkenntnisse informiert und ihr Vorgehen mit dem dort für Bodenschutz und Altlasten zuständigen Fachbereich abgestimmt.
Was sind Prüf- und Beurteilungswerte?
Die in der Bundesbodenschutzverordnung festgelegten Prüfwerte sowie weitere den Bodenschutzbehörden empfohlene Beurteilungswerte sind Werte, bei deren Ãœberschreitung durch weitere Untersuchungen geklärt werden soll, ob eine Gefährdung z. B. für Menschen, Nahrungspflanzen oder das Grundwasser vorliegt. Bei der Ãœberprüfung ob Menschen gefährdet sind, wird dabei die jeweilige Nutzung berücksichtigt. Bei der Ableitung von Prüfwerten wird immer von einem „ungünstigen Fall“ und einer langfristigen Aufnahme von Schadstoffen ausgegangen. Gleichzeitig wird für viele Stoffe berücksichtigt, dass diese zum Beispiel auch aus der Nahrung und aus der Luft aufgenommen werden.