Rheydt definiert sich neu: Noch in diesem Jahr wird mit Umsetzung des Innenstadtkonzeptes begonnen

Hauptredaktion [ - Uhr]

Das Rheydter Innenstadtkonzept ist fertig und soll bereits in diesem Jahr mit ersten Schritten umgesetzt werden. Am Donnerstag, 05.06.2008, stellten die Stadt und Professor Kunibert Wachten, dessen Dortmunder Planungsbüro mit der Erarbeitung des Zukunftspapiers beauftragt ist, die konkreten Ergebnisse aus dem einjährigen Werkstattverfahren beim dritten Innenstadtforum der Öffentlichkeit in der Rheydter Stadthalle vor.

Genau ein Jahr ist es her, als beim ersten Innenstadtforum der Startschuss für das auf offenen Dialog angelegte Verfahren mit öffentlichen Innenstadtforen und Expertenwerkstätten fiel. Seitdem haben sich zahlreiche Bürger, Einzelhändler, Vereine und Institutionen sowie Politik und Verwaltung mit Ideen und Anregungen zur Zukunft der Rheydter Innenstadt eingebracht.

Einzelhandel, Gastronomie und Wohnqualität stärken, das Zusammenleben und die Stadtgestalt fördern, mehr Grün, eine bessere und übersichtlichere Verkehrsführung für Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer und eine deutlichere Kennzeichnung der vorhandenen Karreestruktur mit klaren Verbindungsachsen sollen zu einem stärkeren Profil der Innenstadt führen.

Die Revitalisierung des Marktplatzes und Wiederbelebung der Hauptstraße sind dabei nur zwei Schlüsselprojekte, die angepackt werden müssen.

Zum weiteren Vorgehen: Nach der Sommerpause wird das Konzept der Politik zur Abstimmung vorgelegt. Im November findet dann in einem weiteren Innenstadtforum die Abschlussveranstaltung statt. Für die Neugestaltung des Rheydter Marktplatzes soll es in der zweiten Jahreshälfte ein zweistufiges Wettbewerbsverfahren geben. Außerdem wird noch vor Jahresende das geänderte Verkehrskonzept testweise umgesetzt, das den Durchgangsverkehr über die Stresemannstraße verhindert und so genannte „Schleifenlösungen“ einführt.

Von der Limitenstraße führt der Parksuchverkehr in die Stresemannstraße über die Marktstraße und dann gegenläufige Harmoniestraße (hier wird der Einbahnverkehr aufgehoben und wieder zurück in die Stresemannstraße. Weitere Schleifen sind in der Bachstraße bis zum Parkhaus und zurück sowie von der Moses-Stern-Straße über die Odenkirchener Straße, Bahnhofstraße bis zurück zur Moses-Stern-Straße vorgesehen. Die Mühlenstraße wird dagegen wieder in beide Richtungen geöffnet und spielt zukünftig eine wichtige Rolle in der „Ring-Struktur“. Die Schlüsselprojekte im Einzelnen:

Marktplatz:

Eine attraktive wie hochwertige Platzgestaltung und belebte Platzränder sollen das Herzstück der Rheydter Innenstadt attraktiver machen. Dafür könnten Frequenzbringer wie Musik- und Volkshochschule an den zentralen Ort geholt werden. Sie sollen in einen Neubau ziehen, der die Lücke zwischen der evangelischen Hauptkirche und dem Rathaus entlang der Limitenstraße schließt und auch für das evangelische Gemeindezentrum genutzt werden könnte. Ebenso soll durch den Abriss der Pavillons der Marktplatz großzügiger gestaltet werden. Statt der Pavillons ziert eine Baumreihe die Platzkante. Zur Attraktivierung der nördlichen Platzflanke wird überlegt, den Verkehr aus der Hauptstraße zu nehmen und die Platzfläche bis zur Mühlenstraße zu erweitern. Dadurch werden die dort angrenzenden Geschäfte stärker an den Markt angebunden.

Hauptstraße:

Die Fußgängerzone braucht dringend neue Impulse. Denkbar ist hier ein Modellprojekt „Wohnen in der Innenstadt“, das eine Instandsetzung und Aufwertung der Immobilien unter anderem durch Dachlandschaften, unterstützt durch Ergänzungen im Einzelhandel- und Gastronomiebereich insbesondere im westlichen Teil vorsieht. Die Straße soll wesentliche Impulse erhalten.

Marktstraße und Sparkassenvorplatz:

Mit einfachen Handgriffen wird der öffentliche Raum in diesem Bereich attraktiver gestaltet. Dabei soll die Fahrspur zwischen Markt und Harmoniestraße nur noch für Außengastronomie und Fußgänger zur Verfügung stehen. Der Parksuchverkehr wird über den Parkplatz vor der Sparkasse geleitet.

Lankes-Gelände:

Auf dem Brachgelände an der Ecke Wilhelm-Schiffer-Ring/Friedrich-Ebert-Straße könnte ein attraktives Gebäude für Büros und Dienstleistungen entstehen. Auch der Vorplatz am gegenüber liegenden City-Haus soll neu gestaltet werden. Statt der vorhandenen „dunklen Ecken“ könnte hier ein attraktiver und übersichtlicher Raum als Kontrast zur Neubebauung auf dem gegenüber liegenden Lankes-Gelände entstehen. Die Hochbeete sollen einer offenen Gestaltung weichen.

Postareal:

Wegen der direkten Nähe zum Hauptbahnhof, zum zukünftigen Real-Markt auf dem Letzerich-Gelände und zum Marienplatz – allesamt wichtige Frequenzbringer – bietet das Postareal an der Moses-Stern-Straße/Ecke Odenkirchener Straße ein hervorragendes Entwicklungspotenzial für Wohnen, Dienstleistung und Handel. Das Projekt soll schon in Kürze städtebaulich angepackt werden.

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