Planungs- und Baudezernent Helmut Hormes geht nach 16 Jahren in den Ruhestand
Hauptredaktion [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Nach 16 Jahren geht Helmut Hormes (64) als Technischer Beigeordneter in Mönchengladbach am 30. April 2009 in den Ruhestand.
Dann nimmt er – auch mit ein bisschen Wehmut – Abschied: …
… von seiner Mannschaft im Planungs- und Baudezernat, die nicht weniger als 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählt, von seinem Büro im Rheydter Rathaus mit Blick auf den Marktplatz und die evangelische Hauptkirche und von seiner Vorzimmer-Sekretärin Sybille Kotte, die ihm von Anfang an zur Seite stand.
Zum Begriff „Mannschaft“ bezieht der Teamplayer auch die Politik mit ein, „schließlich bedeutet Arbeiten an einer Stadt das unbedingte Zusammenwirken von Verwaltung und Politik. Und das ist uns in allen Jahren im Bau- und Planungsausschuss auch durchweg gelungen“, betont er mit Blick auf die politischen Entscheidungen, die in aller Regel mit großer Mehrheit, oftmals sogar einstimmig gefasst wurden.
„Nach den 16 Jahren stelle ich fest, dass die Mannschaft jede Menge geschafft und bewirkt hat, dass wir gemeinsam einen Großteil an der Entwicklung der Stadt beitragen konnten und dass wichtige Rahmenwerke als Fundament für zukünftiges Handeln auf den Weg gebracht werden konnten. Ich habe aber auch lernen müssen, dass die Dinge manchmal länger dauerten, als mir lieb war. Geduld ist nicht gerade eine meiner Stärken gewesen“, lacht er.
Er hat in seiner langjährigen Dienstzeit maßgeblich an der städtebaulichen Entwicklung der Stadt mitgewirkt und zahlreiche Projekte vom Nordpark über City Ost, Regiopark sowie Konzepte zum Einzelhandel, zu den Innenstadtentwicklungen in Mönchengladbach und Rheydt und zur Verkehrsentwicklung mit auf den Weg gebracht.
Ob Alter Markt, der Bau der Santander Bank, die Umnutzung des Bökelbergs und der Bau des Borussia-Parks sowie des Warsteiner Hockey-Parks, die Euroga 2002 plus mit der nachhaltigen Sanierung der Schlösser Rheydt und Wickrath und der Stärkung des grünen Rückgrats der Stadt oder die umfangreiche Sanierung des Städtischen Museums Abteiberg und die bevorstehende Sanierung des Theaters: bei allen städtebaulichen Projekten stand für Helmut Hormes die Attraktivitätsteigerung der Stadt und die Verbesserung der Lebensqualität im Umfeld von Arbeiten, Wohnen und Erholen immer im Mittelpunkt.
Als Helmut Hormes 1993 von Viersen, wo er ebenfalls als Technischer Beigeordneter drei Jahre tätig war, nach Mönchengladbach kam, wurde gerade ein Großprojekt aus der Taufe gehoben, das ihn bis zum Schluss beschäftigte und das für ihn eine Art Meilenstein in seiner langjährigen Arbeit darstellte: Zum damaligen Zeitpunkt stand die völlige Überplanung des ehemaligen Militärgebietes, heute Nordpark, mit dem Bau des WM-tauglichen Fußballstadions an.
„Es hat zwar sehr lange gedauert, bis durch den Bau unter anderem des Hockey Parks, der Wiederherstellung des Denkmalensembles und weiterer Gebäude die Philosophie im Zusammenwirken von Kultur, Freizeit und Dienstleistung sichtbar wurde, aber inzwischen ist aus dem ersten Baustein ein ganzer Baukasten geworden“, sagt er nicht ohne Stolz. Zusätzlich entstehen noch in diesem Jahr fünf weitere Projekte an der Hennes-Weisweiler Allee, die den „Baukasten“ komplettieren.
„Die Entwicklung des Nordparks war eine ungeheure Herausforderung. Mir wurde schnell klar, dass eine Großstadt wie Mönchengladbach Leitideen für die Zukunftsfähigkeit braucht“, so Hormes weiter.
Für ihn hat das preisgekrönte Projekt „Zukunftsperspektive Mönchengladbach 2030″ einen solchen Stellenwert eingenommen. Entwickelt wurden unter Beteiligung auch der Bevölkerung Visionen für ein Mönchengladbach, die Paradigmenwechsel etwa im Verhältnis von Innenstadt und Außenbereichen, in der Verkehrsplanung und in der Innenstadtentwicklung generell einleiteten.
„Wir müssen im Stadtumbau innen mehr tun als bisher. Hier ist weniger Neubauplanung, sondern vielmehr Stadtreparatur gefragt. So gesehen muss, wie im Innenstadtkonzept Rheydt, die Innenstadtentwicklung eine neue Qualität erhalten. Auch die Orte neben den Stadtzentren bedürfen einer besonderen Pflege. Die vielen Stadtteile und Dörfer, die für die Flächenstadt Mönchengladbach so charakteristisch sind, müssen unbedingt ihre Identität wahren und dürfen nicht zersiedelt werden. Daher die Entwicklung Innen vor Außen“.
Ein Erneuerungsprozess dürfe nicht zwanghaft und modisch, sondern müsse modern und qualitätvoll sein.
„Mit der Vision Mönchengladbach 2030, aus der sich die Stadt auf der Basis von Masterplänen zukünftig weiter entwickeln sollte, haben wir die einmalige Chance, durch viele Impulsprojekte die urbane Punktur nach vorne zu bringen. Nur so kann es uns gelingen, auf die gesellschaftlichen Entwicklungen, zum Beispiel die steigende Zahl der Single-Haushalte und der Senioren, die natürlich auch in Mönchengladbach erkennbar sind, zu reagieren“, unterstreicht er.
Die Visionen, mit denen er beim Wechsel von Viersen nach Mönchengladbach angetreten ist, hat er jedenfalls bis zum letzten Tag nicht aufgegeben. „Der Reiz ist über viele Jahre geblieben, vor allem die Neugier und der Drang, Dinge zu bewegen“, sagt er rückblickend.