Offener Brief an Barbara Weinthal (Umweltamt) zum „Runden Tisch“ in Wanlo
Karl Dahlmanns [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Sehr geehrte Frau Weinthal, mit Erstaunen haben wir zur Kenntnis nehmen müssen, dass Vertreter der BIW die „Runde Tisch“-Veranstaltung am 18. Juli 2011 in Wanlo besucht haben sollen.
Wir, die Ex-Mitglieder der BIW, legen Wert darauf festzustellen, dass die BIW das Ziel hatte, den Bau einer Methangasanlage in Wanlo zu verhindern. Nach dem Beschluss des Stadtrates gegen den Bau der Methangasanlage vom 23: Februar 2011 hat sich die BIW aufgelöst!
Sollten Ex-Mitglieder der BIW an dem „Runden Tisch“ teilgenommen haben, so können sie dies nur als Privatpersonen getan haben und agieren nicht im Namen und Auftrag der BIW.
Das Gleiche gilt selbstverständlich auch für die Unterzeichner dieses Briefes.
Bei der Informationsveranstaltung am 21. Juli 2011 in Wanlo zum Thema Wand oder Wall wurde bekannt, dass vorab eine „Runde Tisch“-Veranstaltung initiiert wurde.
Dieser „Runde Tisch“ traf sich am 10. August 2011 ein zweites Mal. Vorbereitend zu diesem Treffen wurde von der Bruderschaft am 8. August 2011 ein Treffen organisiert, um den Meinungsstand der Wanloer Bürger abzufragen.
Bei dieser Informationsveranstaltung, bei der 35 Personen anwesend waren, wurde eine dritte Planungsvariante vorgestellt: eine Wand direkt am Grubenrand. Hierbei kam zum Ausdruck, dass die Beteiligten mehr Informationen benötigen, um die Varianten beurteilen zu können.
Die Vertreter des „Runden Tisches“ wurden aufgefordert, die offenen Fragen zu klären und kein Votum für eine der Varianten vorzunehmen. Umso erstaunlicher ist es, dass in der Veranstaltung am 10. August eine Abstimmung zu diesem Thema erfolgte und das Ergebnis dieser Abstimmung an die Politik weitergeleitet werden soll.
Die Vertreter der Dorfinteressengemeinschaft, die darauf aufmerksam machten, dass ein Meinungsbild des gesamten Dorfes notwendig ist, wurden mit der Bemerkung zurückgewiesen, dass dies nicht zielführend sei.
Durch dieses Verhalten ist es wieder einmal gelungen, Gruppen gegeneinander auszuspielen. Bei der Informationsveranstaltung am 21. Juli war eine Mehrzahl der Besucher für einen Wall, während sich am „Runden Tisch“ angeblich eine Mehrheit für eine Wand am Tagebaurand gebildet hat.
Für die Einen entsteht der Eindruck, es wird abgestimmt bis das Ergebnis passt, die Anderen finden, dass Ihre privaten Interessen nicht richtig bewertet werden.
Daher stellen wir die Recht- und Beschlussmäßigkeit des „Runden Tisches“ in Frage. Eine Entscheidung über die Köpfe der Bürger hinweg kann nicht akzeptiert werden!
Trotz der Fehlkonstruktion „Runder Tisch“ geben wir Ihnen, Frau Weinthal, eine zweite Chance, wenn Sie das Kuriosum „Runder Tisch“ auflösen. Stattdessen fordern wir Sie auf, folgende Schritte zu veranlassen:
- Durchführen einer städtischen Informationsveranstaltung (darauf wartet die Wanloer Bevölkerung seit 9 Monaten).
- Einrichten einer regelmäßigen Bürgerstunde vor Ort, um die offenen Fragen aufzunehmen und zu klären.
- Sollte die Bildung einer kleinen Gruppe zur Abstimmung mit den Beteiligten erforderlich sein, sollte diese als Bürgerbeirat gewählt und legitimiert werden, Entscheidungen zu treffen.
Müßig zu erwähnen, dass wir uns von der Stadt gegenüber RWE-Power schlecht vertreten fühlen. Man hat den Eindruck, dass Sie mehr als Pressesprecherin von RWE-Power agieren, statt als Vertreter der betroffenen Bürger zu handeln.
Einige Bürger sehen sich durch die privaten Initiativen B.U.N.D und „STOP Rheinbraun“ besser repräsentiert, als durch die Stadtverwaltung. Dies sollte Sie veranlassen, Ihre bisherige Vorgehensweise zu überdenken.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Karl Dahlmanns
gez. Jochen Hermanns
gez. Friedhelm Settels
Durchschrift:
Herrn Oberbürgermeister Bude
Herrn Bezirksvorsteher Oellers
Presseverteiler
1.
DarkGrey schrieb am 21.08.2011 um 22:17 Uhr:
Danke Herr Dahlmanns dass sie so deutliche Worte gefunden haben.
Der sogenannte „runde“ Tisch ist einfach nichts weiter als eine Auswahl von Bürgern, Politikern und Braunkohlevertretern, die nichts weiter wollen, als reine private Interessen durchzusetzen.
Dass dies so ist, zeigt schon die „Zurückweisung“ der Meinung der Dorfinteressengemeinschaft Wanlo.
Frau Weinthal, Politiker, RWE-Power…. eine kleine Nachhilfe zum Verständnis der deutschen Sprache: : Eine Dorf-Interessen-Gemeinschaft ist eine Gemeinschaft die das Interesse des Dorfes und damit die Interessen der Einwohner dieses Dorfes vertritt.
Soviel zum Selbstverständnis an sich.
An diesem Tisch werden, nach Ausschluss der Meinung der DIG, rein persönliche Interessen vertreten.
Vertreter der BIW, wie von Herrn Dahlmanns schon formuliert, können dort mitnichten vertreten sein, da es diese BIW nicht mehr gibt.
Es geht einzig und allein um private und zum Teil auch gekaufte Interessen.
Als „Quoten“Mitglied hat man sich den Wanloer hinzugezogen, der mit der alten Wandvariante und auch durch die neue Verkehrsführung am meisten betroffen sein wird.
Er kam zu dem Stuhl an Weinthals Tafelrunde wie Jungfrau Maria zum Kinde.
Wenn man sich die Zusammensetzung anschaut, kommt man zu dem Schluss, dass Politik und Privatpersonen Wanlo an RWE-Power verhökern wollen.
Natürlich sind die Bedenken der Landwirte nachvollziehbar. Natürlich sind die Interessen eines Golfplatzbetreibers nachvollziehbar.
Nachvollziehbar allerdings ist nicht, dass ein Landwirt und Vertreter der örtlichen Kirchengemeinde „beschlussfähig“ sein soll, der öffentlich bekundet hat, dass Einwohner aus der Ortsmitte KEIN Mitspracherecht haben, da sie ja nicht betroffen sind.
Fakt ist, dass an diesem Tisch keine repräsentative Vertretung der Wanloer Bevölkerung sitzt. Damit ist eine Interessenvertretung hinfällig.