„Neue Besen kehren gut“
Bernhard Wilms [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Sollte auch nur einer der Anwesenden im Rheydter Ratssaal mit dieser, oft negativ besetzen „Volksweisheit“ im Kopf, in die gestrige Sitzung des Planungs- und Bauausschusses gegangen sein, sah sich schnell positiv belehrt.
Der technische Beigeordnete Andreas Wurff, den der Ausschussvorsitzende Horst-Peter Vennen mit dem Wunsch nach gemeinsamen „guten Beratungen zum Wohle von Mönchengladbach“ begrüßet, ist zwar neu, aber schon überraschend „gut in den aktuellen Themen“.
Ob es das für Rheydt so wichtige Projekt „Soziale Stadt“, die in der Vergangenheit äußerst kontrovers diskutierte Ansiedlung eines ALDI-Marktes an der Hofstraße, das nicht minder spannungsgeladene Biogas-Anlage-Vorhaben der NVV oder die unsinnige Idee einer Bustrasse auf der ehemaligen Eisenbahntrasse zum Borussenstadion:
Für alle diese Bereiche konnte man feststellen, dass Wurff eigene Akzente setzt, ohne seinen Mitarbeitern Freiräume zu nehmen. Manche von ihnen – und hier sind nicht die Teilnehmer aus dem Baudezernat an der gestrigen Ausschusssitzung gemeint – werden sich einerseits darauf einstellen müssen, dass die Zeiten parteibuch-affiner „Gefälligkeiten“ vorbei sind.
Andererseits dürfen sie erwarten, dass ihr neuer Chef solcher Art von „Gefälligkeiten“ nicht erliegen wird; darauf müssen sich wohl auch manche Politiker und Verwaltungsteile einstellen.
Für Mönchengladbach und seine Bürger kann das bedeuten, dass Bürgerbeteiligung bei Fragen der Stadtentwicklung (im Großen und in den „Quartieren“) nicht weiter ein bloßes Lippenbekenntnis bleibt, sondern ein wichtiger Bestandteil in Wurff’s Handeln sein wird.
Dies wird Wurff umso leichter fallen, als er (ohne Parteibuch) meist nur die fachlich-inhaltlichen Aspekte im Fokus haben muss. Unter diesem Gesichtpunkt darf der Bürger aber auch erwarten, aufgezeigt zu bekommen was geht und was aus welchen fachlich-inhaltlichen Gründen nicht geht.
Es wird spannend sein zu beobachten, wie er mit manchen taktischen Spielchen aus der (oppositionellen) Politik umgeht. Dass er entsprechende Erfahrungen aus seiner Tätigkeit als Leiter des Planungsamtes in Dresden zu haben scheint, ließ er an einigen Stellen seiner gestrigen Ausführung zu den verschiedenen Sachthemen aufblitzen.
Unaufgeregt und selbstbewusst – ohne auch nur im Ansatz arrogant zu wirken – ließ er erkennen, dass die Grünen, die das Vorschlagsrecht für die Besetzung der Position des Mönchengladbacher Baudezernenten hatten, kein politisches „Greenhorn“ ausgewählt hatten. Den Grünen kann man durchaus attestieren, dass ihnen damit ein guter Wurf(f) gelungen ist.
Bleibt zu hoffen, dass eine Veränderung der wirtschaftlichen Situation Mönchengladbachs es möglich macht, die städtebaulichen Vorstellungen, die man sicherlich von Wurff erwarten kann, auch realisierbar werden.
2.
Jose schrieb am 24.06.2010 um 18:37 Uhr:
Da hatten die Grünen eine glückliche Hand! Herr Wurff vermittelt den Eindruck genau das zu sein, was unsere Stadt braucht. Souverän, fachkompetent.
Wie schon im Artikel erwähnt, darf man wirklich gespannt sein, wie er mit der Politik in unserer Stadt zu Recht kommen wird.
Es wird sicher keine leichte Aufgabe sein, zu der man ihm nur viel Erfolg und Glück wünschen kann.
Willkommen in Mönchengladbach!
1.
Fighter1 schrieb am 23.06.2010 um 12:51 Uhr:
Wenn das fortgeführt wird was Gestern im Planungs-und Bauausschuss aufblitzte, kann man der Stadt MG nur zu A. Wurff gratulieren!
Den „Grünen“ zur Auswahl von Herrn Wurff ein kräftiges BRAVO!