Keine rückläufigen Anmeldezahlen bei Realschulen?
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Nicht nur im Zusammenhang mit Giesenkirchen 2015 offenbart der Schul- und Sportdezernent Dr. Gert Fischer – CDU – sein eigenartiges Verhältnis zu Zahlen. In einem  Interview in der Rheinischen Post vom 4.10.08 erklärt er, dass die Anmeldezahlen an allen weiterführenden Schulen bis auf die Realschule rückläufig seien.
Es stellt sich die Frage, wie Dr. Fischer zu dieser Bewertung kommt.
Auf die Frage der LiLO im Rat am 27.2.08, wann mit der Veröffentlichung der Anmeldezahlen aus dem ersten Anmeldezug zu rechnen ist, erklärte Dr. Fischer, dass diese Zahlen von der Verwaltung nicht erhoben wurden.
Aus dem ersten Anmeldezug kann er also seine Bewertung nicht gezogen haben. Oder es hat doch Zahlen aus dem ersten Anmeldezug gegeben, mit denen Dr. Fischer belegen könnte, dass die Realschulen keine rückläufigen Anmeldezahlen haben. Wenn dem so ist, hat er in der Ratssitzung gelogen. Dann erwarten wir umgehend, dass die Zahlen den Mitgliedern des Rates und den Ausschussmitgliedern zur Verfügung gestellt werden.
Nach Abschluss des zweiten Anmeldezuges, in dem es darum ging, dass die 560 wegen Platzmangel an Gesamtschulen abgewiesenen Kinder einen Platz in einer weiterführenden Schule finden mussten, gab es 498 Anmeldungen für die Realschulen gegenüber 472 im Vorjahr.
Herr Dr. Fischer kennt zwar nicht, wie er sagt, die Zahlen aus dem ersten Anmeldezug für die Realschulen. Aber er kann bei den Schulen nachfragen, wie viele Anmeldungen von den 498 Schülern an den Realschulen vorher an der Gesamtschule abgewiesenen wurden.
Nach unserer Berechnung wurden von den 560 abgewiesenen Schülern ca. 380 an einer Hauptschule, die anderen 180 Schüler mehrheitlich von Realschulen angenommen.
Fazit: Nicht nur die Hauptschulen leben von den abgewiesenen Gesamtschülern. Auch die Realschulen tun dies. Daran ändert auch die Zahlenspielertricks des Dezernenten nichts.
Die LiLO fordert von der Verwaltung, dass im nächsten Jahr die Zahlen im ersten Anmeldzug ermittelt und den Rats- und Ausschussmitgliedern zur Verfügung gestellt werden.
Nur dann ist eine Schulentwicklungsplanung möglich, die sich an konkreten Zahlen orientiert und die nicht mit abgewiesenen Gesamtschülern Schulen aufrecht hält, die ohne diese Anmeldungen nicht mehr lebensfähig sind.