„Hermann(s) der Verhinderer“ fand sein berufliches Ende

Glossi [ - Uhr]

bild1Die wenigsten werden in persönlich kennen, die die ihn kennen (lernen mussten), habe keine guten Erinnerungen an den (jetzt ehemaligen) Leiter des Ordnungsamtes Herrmanns.

Für viele Mönchengladbacher Politiker, besonders aber Bürger, war Hermanns ein „rotes Tuch“, obwohl der „schwarzen Fraktion“ zuzuordnen ist. Und das sicherlich nicht nur, weil seine Frau bis zur Kommunalwahl als CDU-Ratsfrau u.a. in Sparkassenbeirat war. Außerdem war sie stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der EWMG.

Ein Schelm, wer schlechtes dabei denkt. 😉

Schelmisch hat man ihn in den Sitzungen von Ausschüssen und Bezirksvertretungen kaum erlebt. Meist verbissen vertrat er nach „Gutsherrenart“ seine nicht selten eigenwilligen Interpretationen von Gesetzen und Verordnungen und „Argumentationen“.

Dass er (als „Verwaltung“) damit der damaligen CDU-geführten Mehrheit zugespielt und somit die Grundlage für deren Entscheidung gegen Bürgerinteressen geschaffen haben könnte, war zwar nicht zu beweisen, aus Sicht vieler betroffener Bürger konnte man aber „dran fühlen“.

Auch so kann das Zusammenspiel von Politik und Verwaltung funktionieren: „Es kann nicht sein, was nicht sein darf“.

Hermanns vererbt seinem Nachfolger ein breites Feld innovativer Chancen, die seit Jahren in Mönchengladbach durch ihn und in der Folge durch die politische Mehrheit unterbunden wurden.

Hätte er nicht in diesem Jahr die Altergrenze erreicht, wäre ihm als gewiefter Taktiker möglicherweise schnell klar geworden, dass mit der „Ampel“ solche „Spielchen“ nur noch sehr eingeschränkt möglich sind und er wäre möglicherweise in den Vorruhestand gegangen.

Einen Vorgeschmack darauf, wie es zukünftig gehen könnte, hat „die Verwaltung“ in der Sitzung der BV Nord am 03.02.2010 bekommen. Hier wurde nämlich beispielsweise gegen der Auffassung der „Veraltung“ entschieden, dass der Straßenzug Nicodemstraße bis Schürenweg versuchsweise in eine Tempo-30-Strecke umgewandelt werden soll.

Der neue Chef des Ordnungsamtes sollte sich gut überlegen, ob er die teilweise an Arroganz grenzende Verhaltensweise Hermanns „miterben“ und auch als „Verhinderer“ auftreten möchte oder ob er zukünftig das Ordnungsamt als Dienstleister für den Bürger versteht und sich auch innovativen Ideen öffnet.

Das wollte ich nur mal gesagt haben.

Euer Glossi

8 Kommentare zu “„Hermann(s) der Verhinderer“ fand sein berufliches Ende”
  1. @ Jose: Du hast die Situation sehr gut beschrieben und ich bin nur an sehr wenigen Stellen anderer Meinung, diese haben aber nichts mit Herrn H. zu tun.

    Ich habe gar keine Lust gehabt mich noch so lange mit ihm zu beschäftigen.

    Gut, dass er weg ist und hoffentlich kommt jetzt ein Vernünftiger ans Ruder.

  2. @ G. Reta

    Ganz so „harmlos“ war „unser“ Hermann(s) denn doch nicht.

    Dass es einige Menschen geben soll, die ihn positiv erlebt haben, ist wirklich interessant. Das halte ich zwar grundsätzlich für möglich – nur bin ich leider noch keinem davon begegnet.

    Warum Sie glauben, er habe Beschlüsse nur „auf Anweisung“ umgesetzt, weiß ich nicht.

    Fest steht, dass die Dezernate/Abteilungen/Ämter Berichts- oder Beschlussvorlagen verfassen, die an die Ausschüsse gehen. Diese Schriftstücke spiegeln ganz klar die Meinung der Amtsstellenleiter wieder.

    Sind also ein wunderbares Mittel den Ausschüssen mitzuteilen, was man wovon hält, wohin es gehen soll.

    Wenn man aber so manche Vorlage dann einmal einer näheren und kritischen Betrachtung unterzieht oder unterziehen würde, käme so manches Widersprüchliche, manchmal sogar Unrichtiges zutage. Nicht immer, aber …

    Solch kritische Würdigung braucht allerdings Zeit, oft auch Fachwissen oder gar zusätzliche Recherche, um das Dargestellte überhaupt einschätzen zu können.

    Gerade an diesem Punkt hört es aber für das einzelne Ausschussmitglied auf. Dafür habe ich sogar Verständnis ob der Vielfalt der Themen, Papierflut und vor allem ehrenamtlichen Tätigkeit dieser Damen und Herren.

    Man verlässt sich also als Ausschussmitglied (ob Umwelt, Soziales oder sonstwas) auf das, was da von der Verwaltung „neutral“ zusammengetragen und formuliert wurde.

    Geht es nicht gerade um ein Thema, mit dem man sich dezidiert auseinandergesetzt hat und selbst nahezu Fachmann ist, muß man einfach glauben. Das war und ist häufiger der Fall als man sich vorstellen mag.

    Eine Berichtsvorlage des Ordnungsamtes spiegelte also IMMER dessen Meinung wider. Das Ordnungsamt war Herr Hermanns. Oder?

    Entschieden wurde dann in den Ausschüssen auf der Basis dieser Vorlagen.

    Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass dieses Amt auch nur ein Schriftstück verlassen hätte, das nicht im Sinne von Herrn Hermanns war.

    Auch wenn z.B. Beratungs-/Beschlussvorlagen letztendlich vom Dezernenten unterschrieben wurden. Die Meinung, vor allem auch des/der Dezernenten, prägte der Ordnungsamtsleiter Herr Hermanns. Er beriet, berichtete den Dezernenten.

    Wenn Sie nun meinen, dass er nur „auf Anweisung“ gehandelt habe, wundert mich das doch sehr. Glauben Sie ernsthaft, dass sich Herr Hermanns damit zufrieden gegeben hätte nur „auf Anweisung“ zu handeln?

    Ausserdem wissen wir doch alle, dass man auch als Verwaltungsmitglied eine Meinung haben und vertreten kann, die der/den „regierenden“ Partei(en) sehr nahe steht.

    Es gibt zwar den Satz: „Die Politik steuert, die Verwaltung rudert“. Wer da ausserdem noch auf der Kommandobrücke steht, erkennen wir als Bürger leider nicht immer.

    Wer ihn als Bürger einmal „kennen gelernt“ hat, war meist „not amused“. Das ist noch eine höfliche Umschreibung.

    Er mag durchaus seine menschlichen Momente gehabt haben. Warum nicht auch ein Herr Hermanns. Es besteht allerdings der Verdacht, dass diese recht rar waren.

    Dieser Mann ging doch schon zum Lächeln in den Keller. So wie er sich gab, wollte/will man gar nicht glauben, dass er evtl. sogar mal herzhaft lachen könnte.

    Nein. An seinem Image hat er selbst immer aufs Neue kräftig gearbeitet. So harmlos, wie Sie es jetzt darstellen wollen, war er (leider) nicht.

    Andererseits wäre es auch ein Scherz, wenn ein Ordnungsamtsleiter „nur auf Anweisung“ handeln würde. Dann könnten wir uns diese hochdotierte Position auch direkt sparen. Es ist lediglich die Frage, wie man eine solche Position ausfüllt, mit ihr umgeht.

    Dass fast halb Mönchengladbach jubelt, dass er nun endlich in den „wohlverdienten“ Ruhestand ging, hat er sich und seiner bürgerfernen, meist überheblichen, herablassenden Art selbst zuzuschreiben.

    Alle diese Äusserungen werden ihn ohnehin nicht ‘mal peripher tangieren. So wie er sich gab, könnte man ihm sogar noch zutrauen, dass er selbst das noch als Kompliment und Bestätigung seines Denkens und Handelns auffasst.

    Vielleicht ist er auch nur erstaunt und versteht die Welt nicht mehr ob des Undankes, den seine Arbeit erntete.

    Sei’s drum. Wenn es stimmt, dass einem die Ohren klingeln, wenn über einen gesprochen wird, muß Herr Hermanns einem leid tun. Er wird sicher glauben, er habe beidseitigen Tinitus.

  3. wenn, ja wenn ich den bisherigen Kommentaren Glauben schenken sollte, so ist ein einzelner in der Lage gewesen, die Geschicke der Stadt maßgeblich zu lenken.

    Das kann so nicht gewesen sein.

    Bei welchem Ratsbeschluss hat er mitgestimmt?

    Hat er nicht viel eher die Beschlüsse auf „Anweisung“ umgesetzt?

    Befehlsnotstand? Nein sicher nicht.

    Was aber nun wirklich?

    Viele Menschen werden ihn positiv kennengelernt haben und dann auch so in Erinnerung behalten.

    Gut so.

  4. Ich erinnere mich lebhaft, dass besagter Amtsleiter auch „mit schuld“ ist, dass die in anderen Städten sehr erfolgreichen Taubenhäuser in MG absolut keine Chance hatten!

    Aber vielleicht klappt es ja jetzt: Neue Mehrheiten im Rat und selbstherrlicher Amtsleiter aus dem letzten Jahrhundert weg – auf ein Neues!

  5. @ prisac

    Was so ein kleiner fehlender Buchstabe doch für Assoziationen wecken kann 😉

  6. Es wurde auch Zeit, dass der Leiter des Ordnungsamtes geht.

    Hätten wir ihn nicht gehabt, dann würde die Stadt heute bestimmt besser da stehen.

    Und es fällt der CDU bestimmt leicht Anträge zu stellen von denen sie genau weiß, dass sie nicht durchkommen (was die CDU auch gar nicht möchte).

    Jetzt spielt sie den Anwalt des Bürgers, warum hat sie das nicht in den Jahrzehnten gemacht als sie „in der Regierung“ der Stadt war?

  7. lieber
    glossi,

    wir gladbacher werden immer älter
    und leider kommen weniger nach.
    man könnte da sicherlich
    von der „Veraltung” schreiben,
    hört sich aber nicht schön an,
    liegt wohl an der verwaltung, oder?

    fun and sun

    pri and sac

  8. Der Straßenzug Nicodemstraße bis Schürenweg soll auf Antrag der CDU versuchsweise in eine Tempo-30-Strecke umgewandelt werden.

    Lt. WZ-Bericht stimmte CDU und LINKE – gegen die Auffassung der Verwaltung – zu und die Ampel enthielt sich.

    Also ob unter der Ampel (schwarze) Verwaltungsspielchen nur noch sehr eingeschränkt möglich sind, kann ich so nicht erkennen.

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