Gülistan Yüksel spricht sich für den Erhalt des Arbeitslosenzentrums am aktuellen Standort aus
Herbert Baumann [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Gülistan Yüksel, Gladbacher Sozialdemokratin im Berliner Bundestag und Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Mönchengladbach, hat sich für den Erhalt des Arbeitslosenzentrums (ALZ) am bekannten Standort in Stadtmitte ausgesprochen.
Der Aachener Weihbischof Karl Borsch soll am 16.06.2015 mit Gladbachs OB Hans-Wilhelm Reiners (CDU) über die Zukunft des ALZ reden. Dafür sprachen sich jetzt katholische Kirchenvertreter bei einem Gespräch mit Vorstandsmitgliedern des ALZ aus.
Die Bundestagsabgeordnete Yüksel trug sich in Unterschriftenlisten ein, die das ALZ auf einem eigenen Stand während der Mai-Veranstaltung des Deutschen Gewerkschaftsbundes auf dem Rheydter Marktplatz ausgelegt hatte.
Mit ihrer Unterschrift („Ich stehe an der Seite der Menschen, die keine Arbeit haben“) appelliert die Poltikerin wie viele andere, die sich in die Listen einschrieben, an CDU und SPD im Gladbacher Stadtrat, das Zentrum an der bekannten Adresse Lüpertzender Straße 69 zu belassen.
Und einem langfristigen Mietvertrag – die Stadt ist Eigentümerin der ALZ-Immobilie – zuzustimmen, der den Weg frei macht für einen barrierefreien Ausbau des betagten Hauses am Fuße des Abteiberges.
Reiners hat unmissverständlich erklärt, dass er das ALZ nicht mehr am jetzigen Standort sieht. Mittlerweile wird offen darüber spekuliert, dass das Grundstück Lüpertzender Straße 69 wegen seiner attraktiven City-Lage gewinnbringend an einen Investor verkauft werden soll.
Tenor: Die Arbeitslosen sollen Platz machen für die Käufer „hochwertiger“ Eigentumswohnungen. Der OB würdigt zwar die „gute Arbeit im ALZ“, doch räumliche Alternativen angesichts des drohenden Zwangsauszugs bietet er nicht an.
Der Leiter des Zentrums, Karl Sasserath, hat mehrfach erklärt, dass der mit Sponsoren-Geldern finanzierte weitere Ausbau des ALZ „für die Stadt billiger“ sei.
Mit ihrer Unterschrift setzt sich Yüksel von Gladbacher Genossen ab.
So lehnte der SPD-Landtagsabgeordnete Hans-Willi Körfges (lächelnd) eine Unterschrift ab, seine Ehefrau griff zum Stift und unterschrieb.
Der Weihbischof hält sich zum Juni-Zeitpunkt zur so genannten Visitation in Gladbach auf. Er spricht dabei mit Bruderschaften, engagierten Katholiken, Verbänden, Initiativen – und mit Reiners. Mitglieder des Rates der Gemeinschaft der Gemeinden MG-Mitte (GdG) informierten sich bei ihrem Besuch im ALZ vor allem über die aktuelle Situation und den drohenden Auszug.
Sollte die Lüpertzender Straße 69 „nicht zu halten sein, müsse sich Reiners für eine gleichwertige Immobilie in zentraler Nähe zum jetzigen Standort“ stark machen, sagten unter anderem der Benediktiner Pater Wolfang (Pfarre St. Vitus) und GdG-Mitglied Uwe Schmitz.
Bischof Borsch soll dem OB klar machen, dass die Erwerbslosen mit ihren vielfältigen Problemen gleichwertige Mitglieder der Gesellschaft sind und nicht in irgendeine Ecke gedrängt werden dürften.
Pater Wolfgang: „Es ist unsere christliche Aufgabe, auch für diese Menschen da zu sein.“
Zuvor hatte Vorstandsmitglied Winfried Schulz erklärt, dass das Zentrum am bekannten Standort in Stadtmitte verbleiben wolle.
Denn hier sei in den vergangenen Jahrzehnten viel Geld in die weitere strukturelle und räumliche Verbesserung gesteckt worden. „Offenbar will man uns hier weghaben, und was dann passiert, weiß keiner so genau“, so Schulz. Pater Wolfgang schloss Aktionen „Pro ALZ“nicht aus. „Wir zusammen sind in Stadtmitte schon eine Größe, die Gewicht hat“,sagte er.