Gay*Com-Veranstalter: „Heinrichs Kritik u.a. auf Radio 90.1 an Gay*com-Entscheidung völlig unangemessen“

Bernhard Wilms [ - Uhr]

Aufgrund der aus ihrer Sicht mangelnden Unterstützung durch die Stadt Mönchen­glad­bach haben das Schwule Netzwerk NRW und die Landes­arbeits­gemeinschaft Lesben in NRW entschieden, ihre kommunalpolitische Jahrestagung Gay*com 2017 nicht in Mönchengladbach abzuhalten.

Dazu hatte Mönchengladbacher SPD-Fraktionsvorsitzenden Felix Heinrichs u.a. gegenüber Radio 90.1 es hätte keinen Grund für die Absage vorgelegen.

Radio 90.1: „Politik reagiert auf Kritik der Gay-Com-Veranstalter“

Zu Heinrichs Äußerungen erklärt der Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft queer der LINKEN.NRW, Frank Laubenburg:

„Seit über einem Monat und schon vor dem dortigen CSD wusste der Mönchengladbacher SPD-Fraktionsvorsitzende Felix Heinrichs bereits, dass die Gay*com-Veranstalter aufgrund der mangelnden Unterstützung durch den Rat der Stadt und die Stadtverwaltung entschieden hatten, die Gay*com nicht in Mönchengladbach stattfinden zu lassen.

Heinrichs schwieg dazu bis gestern anstatt über den CSD und die mit ihm verbundene Öffentlichkeit politischen Druck auf den Rat und Oberbürgermeister Reiners aufzubauen, um die Gay*com in Mönchengladbach noch zu ermöglichen.

Vor diesem Hintergrund ist geradezu beschämend, wenn Heinrichs nun dem Schwulen Netzwerk NRW und der LAG Lesben in NRW vorwirft, gar keinen Grund für eine Absage an den Tagungsort Mönchengladbach zu haben.

Seit 16 Jahren ist es kein Problem, die Gay*com in den Rathäusern unterschiedlicher Städte in NRW zu veranstalten, mit den jeweiligen Kommunen als Mitveranstalter.

Die Veranstaltung ist als queerer Städtetag renommiert und bekannt. Netzwerk und LAG Lesben sind zu professionell und erfahren in der Durchführung ihrer Veranstaltungen, um sich mit der Mönchengladbacher Halbherzigkeit abfinden zu müssen.

Der SPD-Mann Heinrichs täte gut daran, sich für sein eigenes missglücktes Agieren beim Schwulen Netzwerk NRW und der LAG Lesben in NRW zu entschuldigen und alles daran zu setzen, die Gay*com 2018 in Mönchengladbach zu ermöglichen.

Beide Organisationen als Bittsteller zu behandeln und am Katzentisch platzieren zu wollen, wird allerdings weiterhin nicht funktionieren.“ (Zitat Ende)

Nicht ohne Pikanterie ist die Tatsache, dass es im Zuge der Debatte um ein städtisches Engagement zur Gay*Com zu einem bemerkenswerten „Hinweis“ des CDU-Kultur-Ratsherrn Dieter Breymann kam, als dieser vor dem Hintergrund des Fraktionswechsels zweier Ratsherren auf eine neue rechnerisch mögliche Mehrheit hinwies: „Dann können wir ja auch künftig mit der FDP etwas machen. Wir haben mit ihr ja eine Mehrheit!”

 „… ‚Geschäftsmodell Fraktionswechsel‘ auch im Mönchengladbacher Rat?


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