FWG bezieht Position: Christkindlmarkt muss weiterhin auf dem Alten Markt stattfinden
Bernhard Wilms [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
„Der Christkindlmarkt soll an der Stelle stattfinden, wo er immer stattgefunden hat und das auch am 1. Advent,“ erklärt FWG-Fraktionsvorsitzender Bernd Püllen.
Damit reagiert die FWG auf ein Schreiben, das der ehrenamtliche Christkindlmarkt e.V. am 07.07.2013 an Oberbürgermeister Bude (SPD) und alle Ratsfraktionen gesandt hatte.
Seit 40 Jahren gibt es den Christkindlmarkt auf dem Alten Markt dessen Erlös Mönchengladbacher Menschen mit Behinderungen zugute kommt.
Geht es nach den Planungen der MGMG, dem Betreiber des kommerziellen Weihnachtsmarktes, Schausteller Drehsen, Bezirksvorsteher Reinhold Schiffers (SPD) und OB Bude (SPD), soll der Christkindlmarkt, der traditionsgemäß am 1. Advent auf dem Alten Markt stattfindet, auf den Kapuzinerplatz verlegt werden und damit nicht mehr die Chance haben, von der Laufkundschaft in der Oberstadt wahrgenommen zu werden.
Pikant wäre, wenn es zutrifft, dass Schiffers als „Bandmaßhalter“ des Schaustellers Drehsen gesehen worden sein soll.
Pikant ist besonders, dass OB Bude, der im Jahr 2012 die Schirmherrschaft des Jubiläums-Christkindemarkt übernommen hatte, zugesichert hatte, dass der Markt auch 2013 dort stattfinden könne.
Im Schreiben an Bude und die Ratsmitglieder erinnert Anja Reiners vom Christkindlmarkt e.V. daran, dass der Verein im Laufe der 40 Jahre im Durchschnitt jährlich 60.000 EURO an gemeinnützige Einrichtungen ausgeschüttet hat.
Ganz offensichtlich wollen die Protagonisten (einschließlich Bude und Schiffers) alles daran setzen, den angestammten Standort des Christkindlmarktes den kommerziellen Interessen von Schausteller Drehsen zu „opfern“.
Wie ein Vertreter des Christkindlmarkt e.V. gegenüber unserer Zeitung erklärte, scheint auch OB Norbert Bude zu keinerlei Zugeständnissen bereit zu sein.
Man wird sehen, zu welchem Ergebnis ein Gespräch zwischen Vertretern der Stadt (OB, MGMG usw.) und des Vereins führt, das in den nächsten Tagen im Haus Erholung stattfindet.
„Die FWG jedenfalls erwartet von der Verwaltung ein Konzept, dass sich daran orientiert, dass sich der Christkindlmarkt nicht dem kommerzielen Weihnachtsmarkt unterzuordnen hat,“ erklärt Bernd Püllen.
Bemerkenswert ist, dass Bezirksvorsteher Rheinhold Schiffers die Fraktionen der BV Nord gebeten hatte, sich zur Sitzung am Mittwoch, den 17.07.2013 (17:00 Uhr im Ratsaal Abtei) eine Meinung zum Thema „Christkindlmarkt“ zu bilden. Was mit dieser „Meinung“ geschehen soll, bleibt (noch) im Dunkeln.
Bemerkenswert ist nämlich auch, dass Schiffers dieses Thema nicht auf die Tagesordnung der BV gesetzt hat, obwohl schon am 23.05.2013 in einem Mönchengladbacher Printmedium darüber berichtet wurde.
Zeit genug hätte Schiffers also gehabt, einen entsprechenden Punkt auf die Tagesordnung im öffentlichen Teil der kommenden BV-Sitzung zu setzen – wenn er nur gewollt hätte.
6.
Hauptredaktion schrieb am 17.07.2013 um 12:00 Uhr:
Herbert Pauls teilt auf Nachfrage zur Position der CDU-Fraktion in der BV Nord mit:
„… es gibt derzeit keine abgestimmte Position der CDU-Bezirksfraktion Nord zu dem Thema. Sehr wohl haben wir über das Ansinnen diskutiert.
Ich finde, wir sollten „das eigentlich laufende Geschäft der Verwaltung“ und die noch ausstehenden Gespräche des Herrn Oberbürgermeisters nicht stören und die hoffentlich positiven Ergebnisse abwarten.
Sollte sich das Thema so entwickeln, dass eine politische Entscheidung notwendig wird, werden wir uns natürlich zu gegebener Zeit auch als CDU-Nord-Fraktion positionieren.“
5.
Hauptredaktion schrieb am 17.07.2013 um 11:57 Uhr:
Für B90/Die Grünen erklärt Gabi Brenner:
„Das Thema „Christkindlmarkt“ (und dessen geplante Verlegung) ist aus grüner Sicht keine rein bezirkliche Angelegenheit, sondern vielmehr von gesamtstädtischer Bedeutung.
Insofern haben die Grünen VertreterInnen in der Bezirksvertretung Nord das Thema
ausführlich mit der Ratsfraktion diskutiert.
Ergebnis der Diskussion war ein Brief an den Vorstand des Vereins Christkindlmarkt.
Die Position der Grünen ist dabei klar: Wir stützen die Sicht des Vereins und sprechen uns für den Verbleib des Christkindlmarktes auf dem Alten Markt aus.
Der Christkindlmarkt besteht seit 40 Jahren und ist geprägt von einem außerordentlichen bürgerschaftlichen Engagement und einem großen Erfolg zugunsten von Menschen mit Behinderungen.
Mehrere Millionen Euro wurden bereits erwirtschaftet und an Mönchengladbacher Behinderteneinrichtungen verteilt.
Durch eine Standortverlagerung wäre unseres Erachtens mit größeren finanziellen Einbußen zu rechnen, da ein Teil der Laufkundschaft ausbleiben würde.
Bürgerinnen und Bürger wissen, dass der Christkindlmarkt alljährlich am Samstag vor dem 1. Advent auf dem Alten Markt stattfindet.
Eine Änderung des Standortes würde durch Kommunikation über die lokalen Medien nicht unbedingt wahrgenommen, zumal viele auswärtige Besucher nach Mönchengladbach kommen.
Neben beachtlichen finanziellen Einbußen drohte eine Verlagerung des Marktes in und um die Citykirche dem Ganzen auch das Marktgefühl zu nehmen.
Die Grünen haben aus den genannten Gründen in ihrer Fraktionssitzung am 1. Juli einen einstimmigen Beschluss gefasst, wonach der Christkindlmarkt am Standort Alter Markt bleiben soll.
Es muss nun eine schnelle Entscheidung zugunsten des Standortes für den Christkindlmarkt her, damit die Organisatoren Planungssicherheit haben.“
Anm. d. Red.: Diese Positionierung haben Fraktion und Partei B90/Die Grünen mit Schreiben vom 10.07.2013 dem Verein Christkindlmarkt e.V., dass der Red. vorliegt, mitgeteilt.
4.
Stadtfilzer schrieb am 16.07.2013 um 20:43 Uhr:
OB Bude, Zitat:
„Verstehen Sie daher bitte meine Enttäuschung, dass Sie zumindest diesen Termin nicht abgewartet haben, sondern jetzt diesen Kommunikationsweg gewählt haben.
Zumal ich vor wenigen Minuten auch schon einen Anruf der Presse erhielt, der Ihr Brief wohl schon vorliegt.“
Tja, Herr Bude, was soll man da sagen?
Vermutlich hat der Verein den Offenen Brief in einer Mail an den OB und die Presse geschickt, ohne dabei Böses zu denken. Die Presse war dann wohl mit dem Lesen, Denken und Handeln schneller.
Halten Sie eigentlich immer die „Reihenfolge“ ein? Die RP hat verdächtig oft Infos, die sie eigentlich noch nicht haben könnte/dürfte.
Verstehen Sie dann auch die Enttäuschung der Beteiligten/Betroffenen?
3.
Hauptredaktion schrieb am 16.07.2013 um 15:24 Uhr:
Bernd Lamers (FDP-Fraktion in der BV Nord) positioniert sich so:
… „Das bürgerliche Engagement, das seit 40 Jahren durch die Mitwirkenden des Christkindlmarktes geleistet wird, verdient allerhöchsten Respekt.
Der Ortsverband Nord der FDP Mönchengladbach unterstützt den Christkindlmarkt schon seit einigen Jahren durch den Betrieb einer Reibekuchenbude und ist sich deshalb bewusst, wie viel Arbeit im Christkindlmarkt steckt.
Eine Verlegung des Christkindlmarktes vom Alten Markt an einen anderen Standort in der näheren Umgebung, kann meiner Meinung nach nur im Einvernehmen mit den Organisatoren erfolgen.
Um aber eine gemeinsame Lösung zu finden, muss dem Orgateam Christkindlmarkt eine echte Alternative aufgezeigt werden.
Ich kann mir vorstellen, dass der Kapuzinerplatz eine solche Alternative sein kann. Z. B. wenn eine Anbindung der Laufkundschaft von der Hindenburgstraße an den Kapuzinerplatz eingerichtet werden kann, beispielsweise durch eine Sperrung der Kapuzinerstraße für den Autoverkehr, so dass die Fußgänger vor Sinn durch eine Art „Weihnachtsbaumalle“ oder ähnliches zum Christkindlmarkt geführt werden.
Eine Beeinträchtigung des Christkindlmarktes (bei einer evtl. Verlegung zum Kapuzinerplatz) durch die am Kapuzinerplatz befindliche öffentliche Toilettenanlage, wie von den Organisatorinnen des Christkindlmarktes befürchtet, sehe ich nicht.
Zumal wenn man bedenkt, dass Gäste der anliegenden Gaststätten im Sommer in unmittelbarer Nähe der Toilettenanlage Speisen und Getränke zu sich nehmen, und von diesen Gästen wohl noch keine Beschwerden vorgebracht wurden. …“
2.
Hauptredaktion schrieb am 16.07.2013 um 12:29 Uhr:
Für Die LINKE in der BV Nord schreibt Mario Bocks auf BZMG-Nachfrage nach deren Position:
„Durch die Konsumfabrik Mönchengladbach Arkaden und dem Wegfall des Platzes vor der Citykirche müssen sich nun der Weihnachtsmarkt und der Christkindlmarkt neu justieren.
Das scheint leider zu Komplikationen zu führen, da der Christkindlmarkt einerseits seinen Standort Alter Markt nicht aufgeben möchte, der Weihnachtsmarkt andererseits durch die Nicht-Inanspruchnahme des Platzes vor der Citykirche natürlich ebenfalls am Alter Markt bleiben möchte.
Nach Abwägungen beider Interessenswünschen sind wir der Meinung, das es nicht richtig wäre, wegen einem Sonntag (Christkindlmarkt) einen kompletten Weihnachtsmarkt (5 Wochen) ausfallen zu lassen.
Wir würden uns freuen, wenn die Betreiber des Christkindlmarktes das Angebot zur (vorerst einmaligen) Nutzung des Vorplatzes der Citykirche annehmen würden und damit ihren wunderbaren Markt auch weiterhin für die Bürgerinnen und Bürger veranstalten würden.
Sollte der Platz dort nicht ausreichen, würde sich das Ordnungsamt sicherlich nicht quer stellen, zusätzlichen Raum für Stände entlang der oberen Hindenburgstraße zu genehmigen.
DIE LINKE in der BV-Nord würde das selbstverständlich unterstützen, damit eine verträgliche Situation, die beide Seiten zufrieden stellt, geschaffen werden kann.“
1.
Hauptredaktion schrieb am 16.07.2013 um 12:08 Uhr:
Auf BZMG-Nachfrage nach der Position der SPD-Fraktion in der BV Nord zu diesem Thema teilte deren Sprecher, Winfried Kroll, dieses mit:
„… der Antwort von Oberbürgermeister Bude auf den offenen Brief ist wenig hinzuzufügen.
Der SPD BV-Nord Fraktion liegt viel an einer funktionierenden, attraktiven und für alle Akteure zufriedenstellenden Lösung.
Ich bin sicher, dass wir dies im gemeinsamen Austausch erreichen werden. Hier die Antwort von OB Bude auf den offenen Brief:
„Sehr geehrte Frau Reiners,
gerne will ich auf Ihren offenen Brief antworten.
Wir hatten in dem Gespräch in der vergangenen Woche die Situation ausführlich mit allen Beteiligten erörtert. Ausgangslage ist der Auftrag des Rates der Stadt Mönchengladbach an die Verwaltung, eine neue Konzeption für ein Weihnachtsmarktangebot für den Zeitraum ab Dezember 2014 erarbeiten.
Dazu sollte die MGMG beratend hinzugezogen werden.
Hintergrund hierfür ist der Neubau der Mönchengladbach Arcaden und die derzeitige Interimszeit, die für Erarbeitung der Konzeption genutzt werden sollte.
Vor diesem Hintergrund habe ich Ihnen in der Tat zugesagt, dass der Christkindlmarkt in 2012 und 2013 auf dem bisherigen Standort weiterhin stattfinden kann.
Für die Zeit danach konnte keine Aussage getroffen werden, solange Vorschläge für eine neue Konzeption nicht vorliegen.
Der jetzige Druck ist jedoch durch eine neue Situation eingetreten, nachdem der Betreiber des Weihnachtsmarktdorfes mitgeteilt hat, dass ihm die kirchlichen Flächen vor der Citykirche in diesem Jahr nicht mehr zur Verfügung gestellt werden.
Insofern ist der Betreiber auf die Stadt zugegangen und hat darum gebeten, Alternativen zu prüfen, damit er sein Angebot eines Weihnachtsdorfes auch in diesem anbieten kann.
Das alles haben wir in der vergangenen Woche ausführlich und konstruktiv diskutiert.
Und wir waren uns auch einig, dass wir erneut uns treffen werden, wenn die vorgelegten Alternativen zur gemeinsamen Nutzung der Flächen auf dem Alten Markt/Kapuziner Platz keinen Konsens finden.
Daran will ich festhalten und werde alle Beteiligten kurzfristig wieder einladen.
Verstehen Sie daher bitte meine Enttäuschung, dass Sie zumindest diesen Termin nicht abgewartet haben, sondern jetzt diesen Kommunikationsweg gewählt haben.
Zumal ich vor wenigen Minuten auch schon einen Anruf der Presse erhielt, der Ihr Brief wohl schon vorliegt.
Ich würde mich also freuen, wenn wir weiterhin in einem konstruktiven Dialog versuchen, eine für alle Beteiligten tragbare Lösung zu finden.
Mit freundlichen Grüßen
Norbert Bude
Oberbürgermeister der Stadt Mönchengladbach“