„Frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit“ zur geplanten Biogasanlage Wanlo zeigte Spuren

Red. Giesenkirchen [ - Uhr]

pflanzenergie-2_bearbeitet-12Gemäß § 3 (1) BauGB ist bei einem Bauleitplan­verfahren der Öffentlichkeit Gelegenheit zur Äußerung und Erörterung zu geben.

Um diese gesetzliche Forderung zu erfüllen und die Menschen gleichsam zu informieren, hatte die Stadtverwaltung Mönchengladbach am 14.Januar 2010 zu einem Informationsabend in die Mehrzweckhalle nach Wanlo eingeladen.

Der Fachbereich Entwicklung und Planung, vertreten durch Werner Wynen hatte zur kompetenten Projektdarstellung und zur Beantwortung gestellter Fragen hochkarätige Gesprächspartner um sich geschart.

14012010-info-wanlo-biogas-0111Der wichtigste Eindruck vorweg: die freundlichen Mienen der von der NVV beauftragten Experten auf dem Podium konnten nicht über die gespannte Atmosphäre hinwegtäuschen, in der die gesamte Info-Veranstaltung ablief.

 Besondere Aufmerksamkeit erhielt der Verkehrsplaner Dipl.-Ing. Axel C. Springsfeld aus Aachen.

Springsfeld hat ein Verkehrsgutachten erstellt und unterschied in seinen Ausführungen z.B. zwischen unwichtigen Verkehren und wichtigen, weil intensiveren Verkehren.

Zu den unwichtigen Verkehren gehört für Springsfeld der Beschäftigtenverkehr, dann folgen schon die Gülletransporte etwa alle 14 Tage mit 6 Voll- und  6 Leerfahrten pro Tag.

Daran reiht sich der Abtransport der Gärsubstrate an im Zeitraum Februar bis April (rund 40 Tage) zur Düngung der Felder [43 Voll-und 43 Leerfahrten pro Tag].

Das bedeutet fast wochentäglichen Verkehr (Montag bis Freitag) mit mehr als 10 Fahrten pro Stunde, acht Wochen lang.

Die Anlieferung von Mais und Grasschnitt im Zeitraum September bis Oktober ist die wohl intensivste Verkehrs Zeit. Angenommen wird von Springsfeld, dass ein „Erntetag“ 16 Stunden dauert.

In diesen angenommenen 16 Stunden sollen 104 Vollfahrten und 104 Leerfahrten bei Schleppern, oder  64 Vollfahrten und 64 Leerfahrten bei Sattelzügen notwendig sein.

Das sollen laut Springsfeld eigentlich keine zusätzlichen Verkehre im „eigentlichen Sinne“ sein. Wohlgemerkt, das alles sind reine Rechenwerte eines sicher erfahrenen Verkehrplaners.

Springsfeld betonte, dass er heute noch nicht alles im Einzelnen wisse, vieles richte sich natürlich danach, wo der einzelne Bauer den Mais anbaue. Danach richte sich dann natürlich auch die Fahrtroute und auch das tatsächliche Verkehrsaufkommen.

Man könne deshalb nur ganz grobe Annahmen treffen. Anhand dieser Annahmen habe man Fahrtrouten ermittelt zunächst auf klassifizierten Strassen und unter Vermeidung von kritischen Ortsdurchfahrten. Das prägende Element ist der Häcksler, er bestimmt den Takt, so Springsfeld.

Er beginnt morgens um 6:00 Uhr und hört abends um 22:00 Uhr auf. Er produziert jede Stunde 100 Tonnen und diese müssen transportiert werden. Beim Einsatz von 3 Häckslern hat man dementsprechende Verkehre.

Springsfeld betonte, dass es ihm wohl bewusst ist, dass diese Verteilung zu neuen Verkehrsverteilungen in diesem Gebiet führe. Aber selbst das würde sich immer wieder ändern können.

14012010-info-wanlo-biogas-0181Nach den Ausführungen des Gutachters Springsfeld machte ein Zuhörer den Vorschlag: „Lassen sie sich mal von der Landwirtschaft erklären, wo die Rübenfahrzeuge fahren wenn die den Ort von der westlichen Seite anfahren, die kommen nicht in Wanlo über die Kreuzung, die fahren, bevor die Bebauung anfängt einen Wirtschaftsweg, der geht um Wanlo herum. Warum nutzen Sie den Weg nicht. Warum muss das hier in Wanlo alles über die Kreuzung gehen. Die Rübenfahrzeuge fahren schon jahrelang diesen Weg.“

Springsfeld reagierte betroffen und verwies auf mögliche Entscheidungen  „Anderer“, er hielt eine solche Variante aber nicht für unmöglich.

Stadt-Mitarbeiter Wynen betonte zum wiederholten Mal, diese Anregungen von den Bürgern seien sehr wichtig und diese Anregungen und Fragen würden mit in den weiteren Entscheidungsprozess hineingenommen. Alle interessierten Bürger seien aufgerufen sich zu beteiligen.

 Gelegenheit zur Äußerung und Erörterung gibt es gem. § 3 (1) BauGB

 vom: 15.01.2010 bis zum: 19.02.2010
im Fachbereich Stadtentwicklung und Planung 
Rathaus Rheydt, Eingang G, III. OG 

eMail: flaechennutzzungsplanung@moenchengladbach.de

Herr Wynen, Zimmer 3051, Tel. 02161 / 25 8570
Herr Wolter, Zimmer 3051, Tel. 02161 / 25 8572

191. FNP – Änderung, BP 708/W

Die Pläne wurden am 01.12.2009 im Planungs- und Bauausschuss vorgestellt.

Öffnungszeiten:
Mo – Fr: 08.30 Uhr – 12.30 Uhr
Mo – Mi: 14.00 Uhr – 15.00 Uhr
Do: 14.00 Uhr – 17.00 Uhr

Ein Kommentar zu “„Frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit“ zur geplanten Biogasanlage Wanlo zeigte Spuren”
  1. auch ich hab mir die veranstaltung in Wanlo angetan und war wenig überrascht von der art und weise wie sich manch ein „podiumssitzer“ den anderen leuten im saal präsentierte.

    besonders einige herren von der nvv bzw. die, die von der nvv bezahlt werden, machten aus ihrer position „wir hier oben“ keinen hehl und das besonders der „verkehrsplaner“.

    nicht nur die art, wie er seine ergebnisse vortug, sondern auch die ergebnisse selbst waren nicht dazu angetan begeisterung heraufzubeschwören.

    „semi-professionell“ ist eine noch schmeichelhafte beschreibung.

    das hätte der techniker von der nvv, der die anlage beschrieb mindestens genau so gut gemacht.

    warum hat der verkehrsplaner nur die zahlen der fahrten dargestellt, die mit der biogasanlage zusammenhänge und nicht das gesamte zu erwartenden verkehrsaufkommen, nämlich auch den verkehr der bisher durch, in und um wanlo läuft (busse, landwirtschaftlicher verkehr usw.)?

    passte das der nnv nicht in den kram?

    hätte das die wanloer volksseele noch mehr zum kochen gebracht?

    war das der nvv zu teuer?

    so wird das nix, liebe nvv, mit einer zustimmung der wanloer.

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