Die Familienkarte: Nicht nur Bonus für Familien in Mönchengladbach [mit Video]

Hauptredaktion [ - Uhr]

Die Stadt hat sich zum Ziel gesetzt, Familien zu stärken und mit Unterstützung der Marketing Gesellschaft Mönchengladbach (MGMG) eine Familienkarte einzuführen.

Zukünftige Inhaber dieser Familienkarte sollen durch spürbare finanzielle Vorteile und Vergünstigungen beim Einkauf und bei der Gestaltung von Freizeit eine Entlastung erfahren und Anreize bekommen, in Mönchengladbach mehr zu unternehmen und Gemeinsamkeiten zu erleben.

In der aktuellen Vorbereitungsphase zur Einführung der Familienkarte wendet sich die Stadt nun an lokale Betriebe, Unternehmen und Vereine, sich mit Rabatten für Familien einzubringen und dadurch das familienfreundliche Image der Stadt zu stärken.

Die Familienkarte soll Familien in der Stadt Anreize für Unternehmungen bieten und dabei auch finanzielle Erleichterung. Unternehmen können das Projekt unterstützen und selber davon profitieren.

So können letztlich mehrere Seiten von der Familienkarte profitieren: Familien, zum Beispiel durch Rabatte bei Veranstaltungen und Wirtschaft, Handel, Gastronomie und Dienstleistungen, weil sie ihre Bekanntheit steigern und die Kunden von morgen gewinnen können.

Die städtische Marketing Gesellschaft (MGMG) wird Vergünstigungen beim Ritterfest oder bei den Taschenlampenkonzerten für Familienkarten-Inhaber anbieten.

„Wir verstehen uns als familienfreundliche Stadt, in der Kinder willkommen sind und stehen als Ansprechpartner gerne zur Seite. Die Familienkarte wird allen Familien mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren kostenlos ausgehändigt und soll vor allem auch kinderreichen Familien beim alltäglichen Bedarf finanzielle Entlastung wie auch bei der Freizeitgestaltung exklusive Vorteile bieten“, erklärt Beigeordnete Dörte Schall.


Jeder Erziehungsberechtigte mit Hauptwohnsitz in Mönchengladbach, der mit mindestens einem Kind in häuslicher Gemeinschaft lebt, ist berechtigt, die kostenlose Familienkarte zu beantragen.

Eine Zweitkarte soll jederzeit über einen geplanten Online-Antrag ausgestellt werden können.

Vor Ablauf, also etwa nach eineinhalb Jahren, soll nach Einführung der Familienkarte rechtzeitig ermittelt werden, ob die Karte angenommen wird und die entsprechenden Effekte erzielt wurden.

Dann soll über eine Fortsetzung in den politischen Gremien beraten werden.

Die Kosten für die Familienkarten von der Erstellung bis Vermarktung und Versand über den Zeitraum von zwei Jahren werden bei insgesamt rund 169.000 Euro liegen.

Bei der Familienkarte hat sich der Fachbereich Kinder, Jugend und Familie dabei an dem Konzept der Familienkarte, wie es zum Beispiel die Städte Düsseldorf und Krefeld umgesetzt haben, orientiert.

Insgesamt können damit etwa 25.000 Familien in Mönchengladbach erreicht werden.

Doch bevor die Familienkarte überhaupt beantragt werden kann, geht die Stadt nun in einem ersten Schritt auf die Unternehmen zu, die – sofern sie die Kampagne aktiv unterstützen – mit dem „Mönchengladbach Familiensiegel“ als Leistungspartner und besonders familienfreundlich ausgewiesen werden und dieses auch für ihre eigenen Medien/Werbezwecke nutzen dürfen.

In der Planung sind hierzu auch ein Booklet mit allen Angeboten, ein Familienkarten-Newsletter und eine Facebook-Fanpage.

Mit dem Siegel „Wir sind familienfreundlich“ engagieren sich die Unternehmen sichtbar für dieses soziale Projekt und damit auch für die Attraktivität der Stadt.

Firmen, die sich beteiligen wollen, können ein entsprechendes Antragsformular unter www.familienkarte-mg.de herunterladen.

Hier werden auch in Zukunft alle Informationen rund um die Familienkarte zu finden sein.

Ansprechpartner für das Projekt Familienkarte ist der städtische Fachbereich Kinder, Jugend und Familie (Kontakt: E-Mail: familienkarte-mg@moenchengladbach.de)

 

5 Kommentare zu “
Die Familienkarte: Nicht nur Bonus für Familien in Mönchengladbach [mit Video]”
  1. @ Angenendt

    Leider halten das offensichtlich nicht nur Politiker für einen großen Wurf und „Hilfe“ (LOL!!!) für Familien.

    Die Verwaltung macht lustig mit und Frau Schall erlärt auch noch brav, wie toll das ist. Bravo!

    Zitat:
    „Wir verstehen uns als familienfreundliche Stadt, in der Kinder willkommen sind und stehen als Ansprechpartner gerne zur Seite. Die Familienkarte wird allen Familien mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren kostenlos ausgehändigt und soll vor allem auch kinderreichen Familien beim alltäglichen Bedarf finanzielle Entlastung wie auch bei der Freizeitgestaltung exklusive Vorteile bieten“, erklärt Beigeordnete Dörte Schall.“

    JA, die kinderreichen Familien werden jubeln und Schlange stehen angesichts der bombastischen „finanziellen Entlasung“ (z.B. bei 5% oder 10%, was schon mal wenige Cent bis vielleicht auch 2 oder 3 Euro ausmachen wird) und vor allem wegen der „exklusiven Vorteile“ auf die schon mal mit Spannung gewartet werden darf!

    Sowas können nur Leute mit dickem Einkommen und viel Geld in der Tasche super finden, die gar nicht ahnen, was es bedeutet wirklich äußerst sparsam leben und ständig verzichten zu müssen. Jeden Cent drei Mal umdrehen zu müssen! Aber, die haben dafür ja zumindest Verständnis!

    Das ist wie mit dem Steuervermeidungsmodell „Stiftung“.

    Da wird dann hin und wieder großzügig gestiftet und alle Beglückten müssen vor Freude Purzelbäume schlagen. Klar, die Leute freuen sich ja ehrlich überhaupt mal Hilfe zu bekommen.

    Die Stifter sollen wie jeder andere Steuern zahlen! Dann können Kommunen, Land und Bund aus Steuermitteln tun, was erfoderlich ist und niemand muss ständig auch noch Bücklinge machen ob der Großherzigkeit von Stiftern & Spendern. Ganz a la Schumacher, der mal 1 Mio. spendete und alle lagen vor Ehrfurcht angesischts der Großzügigkeit auf den Knien. Wie wäre es, wenn der (und seine armen, reichen Kollegen) in Deutschland Steuern gezahlt hätte und zahlen würde?

    Merkt eigentlich niemand, dass was gewaltig faul ist!

    Ist ja mehr als lobenswert, dass sich Menschen engagieren. Wie wäre es aber mal damit, endlich die zur Kasse zu bitten, die mit Steuervermeidungsmodellen nur so überschüttet werden!

    Konzerne und wirklich Reiche lachen sich doch schlapp über die Politiker und Behörden/Verwaltungen/Ministerien!

    Da muss ich doch glatt nochmal die böse Transaktionssteuer bemühen. Dieses 3-Minuten-Video bringt es ganz simpel und einfach auf den Punkt:

    https://www.youtube.com/watch?v=X2Kb1En2fVs

    0,05% Finanztransaktionssteuer? Klingt kompliziert. Ist es aber nicht wirklich.

    Das könnte 100 Milliarden Euro und mehr bringen.

    WARUM gibt es die Finanztransaktionssteuer nicht??? Auch Deutschland (bis in die Kommunen hinein) würde massiv davon profitieren!

    Aber, das hätte ja was mit sozialer Gerechtigkeit und Verantwortung auf Grund von Vermögen zu tun.

    Da es nur noch marktradikale Politik zwecks Umverteilung von unten nach oben, gibt, sind diese Vokabeln längst Fremdworte!

    Besonders übel: Gerade die Politiker merken es nicht mal mehr! Oder wollen die es nur nicht merken?

  2. @ Torben Schultz

    Ich bin absolut Ihrer Meinung! Diese Prozente und/oder Rabatte sind ein Witz. Die, die sich nix leisten können retten 5 oder 10% leider auch nicht.

    Für die, die sich was leisten können, bringt es nur lächerlich kleine Summen, die nicht wirklich von Bedeutung sind.

    Was sollen die Brötchen in dem Video? Sind die etwa das große Los, dass Leute mit Familienkarte beim Bäcker eines oder mehrere als Bonus bekommen? Steht in keinem Verhältnis.

    Sollte die FDP die Familienkarte auf den Weg gebracht haben, scheinen die es auch noch nicht kapiert zu haben. Angeblich verstehen die doch was von „Wirtschaft“??

    Rabatt-Coupons als Erfolg verkaufen zu wollen ist lächerlich. Sowas als Hilfe für Familien in finanziellen Nöten – „großartig“ und peinlich.

    Kosten – Nutzen stehen in keinem Verhältnis – genau wie durch Herrn Schulz bereits beschrieben.

    169.000 rausgeschmissen für nichts. Sowas weltfremdes können nur gut versorgte Politiker für einen großen Wurf halten.

  3. Bin gespannt was das in Euro und Cent bedeuten wird.

    „Die städtische Marketing Gesellschaft (MGMG) wird Vergünstigungen beim Ritterfest oder bei den Taschenlampenkonzerten für Familienkarten-Inhaber anbieten.“

    Beispiel Ticketpreise Taschenlampenkonzert : von 12,00 EUR bis 28,50 EUR und Ermäßigungen.

    1 Familienkarte gilt für zwei Erwachsene mit bis zu drei eigenen Kindern (kostet 25 €).

    Familien mit mehr als drei Kindern wenden sich bitte an den Veranstalter!“

    https://www.adticket.de/Taschenlampenkonzert-mit-der-Band-Rumpelstil/Monchengladbach-Park-der-Volksbank-Monchengladbach/15-09-2018_19-30.html

    Angenommen dafür gibt es 10%. Das ist nett und bleibt für sehr viele Familien trotzdem noch zu teuer. Hartz IV und ALG II erlauben sowas nicht. Dazu kommen auch noch Kosten für die Busfahrt.

  4. Ich mag den Vorteil durch die Familienkarte NOCH nicht so richtig erkennen.

    Die Vereine und städtischen Einrichtungen haben alle schon ihre Angebote für Familien. Diese mögen nun besser aufgelistet werden, dass neue dazu kommen ist derzeit nicht absehbar.

    Allenfalls bekommen nun Familien auch diesen Vorteil, die sonst an der Kasse nicht als Familie durch gingen (Alleinerziehender Vater mit Tochter, Mutter&Mutter&Sohn, …).

    Und die Angebote der Vereine und städtischen Einrichtungen machen nach Düsseldorfer Vorbild und sicher auch in der Mönchengladbacher Realität den geringsten Teil aus.

    Viel mehr geht es um Rabatt-Coupons von diversen Geschäften, so auf der Düsseldorfer Seite von mir wahrgenommen. Nun gönne ich den Familien natürlich diese Rabatte, keine Frage! Nur wie viele dieser Rabatte sind dann wirklich extra für Familien und neu?

    Also wenn das Autohaus auf die Familienkutsche die Null-Prozent-Finanzierung gibt, dann bekommt die auch derzeit jede*r so.

    Wenn die Burger-Kette mit dem großen M ein Sparmenu anbietet, dann kann sich da auch jede*r die Gutscheine so und ganz ohne Familie zu sein im Internet besorgen.

    Also nach Düsseldorfer Vorbild sehe ich ein neuartiges Coupon Heft für eine gewisse Zielgruppe. Also städtisch finanzierte, zielgruppengenaue Werbung.

    Das mag die Zielgruppe freuen und der gönne ich es. Das Prädikat Familienfreundlich finde ich dann aber deutlich zu hoch gegriffen! Und dafür 169.000 Euro für 25.000 Familien?

    Ich glaube das Geld hätte sinnvoller investiert werden können. Wenn ich es recht im Kopf hab sind das die jährlichen Wartungskosten für fast 6 Spielplätze.

    Gerne lasse ich mich eines Besseren belehren und freue mich dann für die Familien. Dass es aber was gutes wird, dafür sehe ich derzeit nicht ein Anzeichen 🙁

  5. Schön, dass die FDP die Familienkarte derzeit durch ihren Antrag auf den Weg gebracht hat.

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