CDU contra Bude
Bernhard Wilms [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
Die Popularität von Norbert Bude (SPD) bei der Mönchengladbacher Bevölkerung ist der CDU ein Dorn im Auge. Gerne würde sie ihn auf die Funktion „Hauptgemeindebeamter“ reduzieren.
So muss man den neuen CDU-Fraktionsvorsitzenden Dr. Schlegelmilch verstehen, der Bude als Verwaltungschef (und nicht als Oberbürgermeister) vorwarf, dass dieser „spannende Themen“ zur Chefsache mache und unliebsame Themen den verbliebenen CDU-Dezernenten zuschiebe.
Schlegelmilch kritisierte Bude für die Abwicklung der Maßnahmen aus dem Konjunkturpaket II, wo von gerade mal 5 bis 10% vergeben worden seien. Die Abgabe dieser Aufgabe an den CDU-Dezernenten Holzenleuchter sei nicht fahrlässig, sondern persönliches Versagen des OB.
Er spreche ausdrücklich nicht vom Repräsentanten Bude, sondern vom Hauptgemeindebeamten Bude und forderte ihn auf, sich bei Repräsentationen durch die ehrenamtlichen Vertreter vertreten zu lassen.
Schlegelmilch betonte, er würde sich nie anmaßen, Norbert Bude als unfähig zu kritisieren. Das wäre auch vollkommen falsch. Allerdings würden die Fähigkeiten nicht unbedingt mit den Anforderungen des Jobs übereinstimmen.
Ampelkooperation und Oberbürgermeister hätten nun die Mehrheit mit der sie nicht gerechnet hätten und auch nicht wüssten damit etwas anzufangen.
Ein CDU-Mitglied auf der Mitgliederversammlung war skeptisch, ob dieser Argumentation.
Die Fähigkeit des OB, die Verwaltung zu führen sei schon in der letzten Wahlperiode thematisiert worden. Das sei beim Bürger nicht angekommen.
Die Bürger hätten Bude „trotz eines honorigen Gegenkandidaten“ mit großer Mehrheit gewählt.
Man könne bei einer Wahl nicht mit der Unfähigkeit („nicht ausgeprägten Fähigkeit“) argumentieren, denn nicht viele Mönchengladbacher könnten das erkennen.
Die Außendarstellung/Selbstdarstellung des OB sei hervorragend „… und wenn das unser Mann wäre, könnten wir uns auf die Schulter klopfen und wir könnten sagen, wir haben einen super Mann“
Es sei wichtig, dass die Inhalte gut seien und das sei Aufgabe der CDU.
„Wir können nicht mit der Unfähigkeit der andern gewinnen. Wir können nur gewinnen, wenn wir eine politische Alternative anbieten“, meinte dieses Mitglied.
Rückblickend auf die Kommunalwahl 2009 meinte Schlegelmilch, man habe versäumt, die Zukunftskonzeption des damaligen und jetzigen OB „auseinander zu nehmen“.
Alle Rheydter hätten aus der Haut fahren müssen, wenn gesagt wird, die Stadt muss von innen nach außen entwickelt werden.
Warum dies hätte so sein sollen, ließ Schlegelmilch offen.
Scharf griff CDU-Vorsitzender Norbert Post seinen stärksten Widerpart aus der OB-Wahl an:
„Die 1. schriftliche Festlegung des OB war die Erweiterung seines Büros um zwei Stellen und die Anhebung einer weiteren Stelle. Und das bei 120 Stellen, die aus finanziellen Gründen nicht besetzbar sind. Das hätte Frau Bartsch sich nie getraut; so brutal zuzugreifen.“
3.
Jose schrieb am 19.02.2010 um 13:57 Uhr:
Hat die CDU ein Problem? Oder gar mehrere? Offensichtlich. Wie sagte eines ihrer Mitglieder:
Die Außendarstellung/Selbstdarstellung des OB sei hervorragend „… und wenn das unser Mann wäre, könnten wir uns auf die Schulter klopfen und wir könnten sagen, wir haben einen super Mann”.
Nur kein Neid Herr Dr. Schlegelmilch! Die CDU hat doch Herrn Michael Schroeren.
Die Aussage dazu könnte lauten:
Die Außendarstellung/Selbstdarstellung des MdL M. Schroeren ist nicht hervorragend „… und da das unser Mann ist, können wir uns nicht auf die Schulter klopfen und wir können nicht sagen, wir haben einen super Mann”.
Die Wähler können die Aussage dieses abgewandelten Satzes sicher noch häufiger selbst überprüfen. Die „Zuhörtour“ von Herrn Schroeren hat ja gerade erst begonnen.
Bisher hatte er noch nicht viel zu sagen, was des Zuhörens wert gewesen wäre – aber, das kann ja noch werden …?
Zur Aussage:
„Die Bürger hätten Bude „trotz eines honorigen Gegenkandidaten” mit großer Mehrheit gewählt.“
Wie ist das gemeint? Wie definiert man „honorig“? Klingt in diesem Zusammenhang nach einem knuffigen, netten älteren Herrn, den man anbot. So eine Art Übervater für alle. Zumindest für mich. Eben etwas altbacken. A la Glaube, Sitte, Heimat. Es lebe die Tradition.
Die Zeiten, in denen man mit derartigem noch punkten konnte, sind allerdings vorbei.
Da muß schon mehr her. Auch und vor allem politisch.
Herr Post selbst hatte damals moniert, dass der Bürger eben sachliche Arbeit nicht schätze.
Er schätzt sie sehr wohl. Es ist lediglich eine Frage, was man darunter versteht. Das war letztendlich der Grund, warum die Wähler sich anders entschieden haben.
Ich würde die Wahl der Gladbacher dahingehend interpretieren, dass Herr Post offensichtlich nicht überzeugen konnte. So ist das in einer Demokratie.
Jetzt, nach Monaten, immer noch zu schmollen, dass das undankbare Volk nicht entschieden hat, wie es die CDU wollte, zeugt lediglich davon ein sehr schlechter Verlierer zu sein.
Noch deutlicher hätte dies das CDU-Mitglied nicht zum Ausdruck bringen können.
Einfach nur schlechter Stil und peinlich!
2.
herbert schrieb am 17.02.2010 um 12:16 Uhr:
klasse „vorlage“, die dr. schlegelmilch da liefert. 😉
und anscheinend auch ehrlich gemeint.
das wär einem herrn besten nicht passiert.
1.
Bernhard Wilms schrieb am 17.02.2010 um 10:17 Uhr:
Dr. Schlegelmilchs Äußerungen sollen zum (Nach-)Denken anregen.
Wer das tut, kommt mindestens zu einem interessanten Aspekt, nämlich, dass Norbert Bude als „Hauptgemeindebeamter“ auch Disziplinarvorgesetzter der Dezernenten ist.
Auch eines Schuldezernenten Dr. Fischer (CDU), der sich ganz offensichtlich weigert Erst-Anmeldezahlen insbesondere der expliziten Hauptschulanmeldungen herauszugeben.
Wenn der von Dr. Schlegelmilch gerne herangezogene Vergleich des OB mit einem Vorstandsvorsitzenden in einem Unternehmen auch an dieser Stelle „greift“, wäre dort (in einem Unternehmen also) Dr. Fischer ob seines Verhaltens mindestens eine Abmahnung gewiss gewesen.
Scheinbar hat OB Bude’s kollegialer Führungsstil (auch mit CDU-Dezernenten) dies (noch) verhindert. Möglicherweise ein Fehler des „Hauptgemeindebeamten“ Norbert Bude.
Hätte Dr. Schlegelmilch (auch) das kritisiert, wäre an dieser Stelle nichts zu kommentieren gewesen.
Mit Bezug auf seinen Parteifreund Dr. Fischer könnte man gut und gerne Dr. Schlegelmilch’s Formulierung aufgreifen:
„… würde sich nie anmaßen, … als unfähig zu kritisieren. Das wäre auch vollkommen falsch. Allerdings würden die Fähigkeiten nicht unbedingt mit den Anforderungen des Jobs übereinstimmen.“