Obwohl die Abwahl von Andreas Wurff noch nicht vollzogen ist, beantragt die GroKo für die „Abwahl-Ratssitzung“ am 16.03.2015 die Ausschreibung dieses Postens mit dem Ziel, am 17.06.2015 einen neuen Dezernenten zu wählen.

Nicht Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners in seiner Funktion als Hauptver­waltungs­beamter und damit Chef der Verwaltung und Dienstherr der Dezernenten legt die Qualifikationen fest, sondern die beiden „GroKo“-Fraktionsvorsitzenden.

„Erwartet wird eine verantwortungsbewusste, entscheidungsfreudige und engagierte Persönlichkeit“ heißt es im Ausschreibungstext, über den abgestimmt werden soll.

Die Wahrnehmung des Amtes erfordere Kooperationsbereitschaft, sowie hohe soziale und kommunikative Kompetenz. Erwartet werde die Fähigkeit, mit den städtischen Tochtergesellschaften in den Bereichen Stadtentwicklung, Liegenschaften und Wirtschaftsförderung eng zusammenzuarbeiten.

Erwartet werden insbesondere:

• adäquate Erfahrung in der Leitung größerer Organisationseinheiten und in der Mitarbeiterführung
• eine mehrjährige Berufspraxis im öffentlichen Dienst, vorzugsweise in den Fachbereichen Tiefbau und Stadtgrün, Stadtentwicklung und Planung, Geoinformation und Grundstücksmanagement, Bauordnung und Denkmalschutz und Gebäudemanagement
• Erfahrung im Umgang mit Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen

und die Bereitschaft, den Wohnsitz in Mönchengladbach zu nehmen.

Wer auch immer den beiden führungs- und verwaltungsunerfahrenen Polit-Amateuren die Feder geführt haben mag, man erkennt schon, dass sie sich sehr wohl die von Dr. Hans Peter Schlegelmilch angeblich nicht erwartete „eierlegende Wollmilchsau“ wünschen.

Causa Wurff • Teil V: CDU sucht Baudezernent/in: Annette Bonins frühzeitige Absage klug • Dr. Hans Peter Schlegelmilch: „Bauliche Fachkompetenz eher hinderlich“ (?)

Interessant wird sein, wie sich die FDP-Fraktion, deren voraussichtliches Votum in der „Causa Wurff“ noch  nicht bekannt ist, in der „Abwahl-Ratssitzung“ verhalten wird.

Die FDP-Fraktion hatte für ihre Entscheidungsfindung die nun vorliegende Stellenausschreibung erwartet.

Dass die Stellenausschreibung schon vor der Abwahl von Andreas Wurff „auf den Markt“ geworfen wird, deutet darauf hin, dass sich die GroKo, die mit 50 Stimmen (49 + 1 Stimme von OB Reiners) über die rechnerische Mehrheit verfügt, ihrer Sache doch nicht so sicher zu sein scheint.

Relative „Sicherheit“ verspricht sie sich möglicherweise davon, wenn sie sich der drei FDP-Stimmen im Rat sicher sein könnte.