Wie funktioniert Kommunalpolitik? – Eine Antwort in acht Teilen – Teil I: Der Anschein
Erich Oberem (†) [ the_time('d.m.Y'); ?> - the_time('H:i'); ?> Uhr]
[11.07.2012] Welch eine Frage! Die einen sagen: „Gut“, die anderen: „Gar nicht“. Doch so einfach wollen wir uns die Sache nicht machen. Was kann der Fragesteller wohl meinen? Das müssen wir zuerst klären.
Zeigt sich Kommunalpolitik, wenn – was man häufig sieht – Mitmenschen, mit dem Ruf, Politiker zu sein, auftreten?
Schwarzer Anzug, ernste Miene, gemessene Bewegung, ganz von der eigenen Bedeutsamkeit überzeugt, z. B. bei Schützenfesten oder im Karneval, auch bei Sportveranstaltungen.
Manchmal halten sie eine Rede, bei der sie sich bemühen, den Zuhörern den Eindruck zu vermitteln, einer der ihren zu sein. Beliebtes Mittel ist der Appell an die Gleichgesinnung unter Fans von irgendwem oder irgendwas.
Jedenfalls von etwas, wovon anzunehmen ist, dass die meisten Zuhörer damit identifiziert sind. Bei dem einen oder anderen dieser Politiker kann man bei solchen Gelegenheiten auch schon mal etwas Vernünftiges hören.
Doch das ist selten, weil die meisten nur versuchen, einen guten Eindruck zu machen. Das gelingt umso besser, je besser einer versteht, den Zuhörern nach dem Munde zu reden.
Es kann natürlich auch sein, dass man meint, Kommunalpolitik zu erleben, wenn der Oberbürgermeister zu Pferde mit prächtiger Schützenuniform erscheint, um die Parade beim Stadtschützenfest zu bereichern.
Ein solcher Eindruck könnte sich verstärken, wenn als Politiker bekannte und sonstige Prominente den Auftritt des Oberbürgermeisters unterstützen.
Vielleicht zeigt sich Kommunalpolitik sogar, wenn der Oberbürgermeister im Theater beim Karnevalskonzert den närrischen Dirigenten markiert und dafür mit frenetischem Beifall bedacht wird.
Kann das tatsächlich die Antwort auf die Frage bieten, wie Kommunalpolitik funktioniert?
Wohl eher nicht! Hier sind eigenartige Formen von Stadtrepräsentation zu erleben. Sicher gehört Repräsentation auch zur Kommunalpolitik.
Doch Kommunalpolitik erschöpft sich nicht in billiger Repräsentation.
Funktionierende Kommunalpolitik geht tiefer und weiter.
Weiter mit Teil II: Das Grundverständnis